Lothar Matthäus will die Qualitäten von Urbig nicht in Frage stellen.
Es lief die 84. Minute in der Alten Försterei, als Jonas Urbig seinen ersten Dämpfer als Torwart des FC Bayern verkraften musste. Der 21-Jährige liess eine abgefälschte Flanke der Unioner nur vor sich abtropfen und verschuldete damit das 1:1 durch Benedict Hollerbach und den zweifachen Punktverlust.
Nach Abpfiff verteidigte unter anderem Bayern-Boss Max Eberl den Keeper. Urbig sei "ein junger Spieler", aber er mache sich "keine Sorgen", äusserte Eberl mit Blick auf den Umgang des 21-Jährigen mit der Situation. Auch Urbigs Mitspieler Josip Stanisic betonte, dass der Keeper "seine Aufgabe bis jetzt sehr gut gemacht" habe: "Ein Fehler ändert daran nichts." Urbig sei "schon sauer" auf sich, berichtete der Defensivspezialist: "Aber jeder hat in seiner Karriere schon mal Fehler gemacht, die zu einem Gegentor geführt haben. Da muss man nicht den Kopf in den Sand stecken."
"Muss mit Fehlern lernen"
Bei Sky 90 - der Fussballtalk stützte auch Sky Experte Lothar Matthäus den Nachwuchs-Keeper. "Durch den Fehler würde ich jetzt nicht sagen, dass er es sportlich nicht bringt. Er hat in Leverkusen ein gutes Spiel gemacht in der Champions League, wo der Druck ja noch grösser war. Er ist ein junger Torwart und muss mit Fehlern lernen und dann lieber gestern als vielleicht in einem anderen wichtigeren Spiel, weil das können die Bayern verkraften", meinte der Rekord-Nationalspieler.
Matthäus betonte im Anschluss allerdings auch, dass Fehler bei Bayern immer genauer betrachtet werden. "Natürlich wird darüber diskutiert, bei Bayern München darfst du dir nichts erlauben, ob du 19 Jahre alt bist oder ein alter Hase, da wird alles mit der Lupe betrachtet. Mit der Kritik muss er umgehen und kann er umgehen, aber ich weiss, dass er im Verein Rückhalt bekommt", ergänzte der Sky Experte.