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Nach Lugano nun YB? Vier Gründe für den nächsten Bieler Coup

Patrick

Es ist angerichtet: Morgen Abend steigt in der heimischen Tissot Arena das grösste Spiel in der jüngeren Bieler Vereinsgeschichte. Im Cup-Halbfinal wartet Schweizer Meister YB. Eine klare Sache, zumindest auf dem Papier – und doch gibt es vier Gründe, die dem FC Biel Mut machen sollten.

Keystone_Peter Schneider_Ekstase in Biel_Gelingt den Seeländern gegen YB der nächste Coup
Ekstase in Biel: Gelingt den Seeländern gegen YB die nächste dicke Überraschung? © Keystone / Peter Schneider

Eine Saison wie keine Zweite

Noch sind fünf Runden in der Credit Suisse Super League zu spielen. Und noch haben die Young Boys eine kleine Chance, ihren Meistertitel zu verteidigen. Doch bereits jetzt zeichnet sich ab, weshalb Gelb-Schwarz die erfolgreiche Titelverteidigung wohl verpassen wird: weil man am Ende ausgerechnet in den Direktduellen mit den Kellerkindern der Liga zu oft patzte. Zwölf Partien trugen die Berner insgesamt gegen Sion (Rang 9), GC (Rang 10), Yverdon (Rang 11) und Winterthur (Rang 12) aus – heraus schauten genau drei Siege und 13 Punkte. YB und die Kleinen: Das passt in der Spielzeit 2024/2025 nicht.

 

Da war doch was

Zweimal konnten die Young Boys in den vergangenen fünf Jahren die Sandoz-Trophäe jubelnd in die Höhe stemmen (2020 und 2023). Im Zusammenhang mit den Bernern deshalb von einem Cup-Monster zu sprechen, wäre dennoch verfehlt. Zu oft patzte YB dafür in der Vergangenheit gegen Unterklassige, wie z.B. in der vergangenen Saison gegen Challengeligist Sion oder in den 2010er Jahren gegen Wintertur (2x), Wil, den FC Le Mont (Promotion League) oder sogar den FC Buochs (2. Liga). Und auch in diesem Jahr setzte sich Gelb-Schwarz gegen Vevey-Sports (Promotion League) und den FC Schaffhausen nur bedingt überzeugend durch. Auf der anderen Seite schaffte es der FC Biel über die Jahre immer wieder, sogenannt „Grosse“ zu überraschen. Den FC Lugano, beispielsweise, im Viertelfinale oder den damaligen Liga-Dominator FC Basel auf dem Weg in den Cup-Halbfinal 2011. Und auch den grossen Kantonsrivalen aus der Bundesstadt vermochten die Seeländer in jüngerer Vergangenheit bereits einmal zu ärgern. In der Spielzeit 2018/2019 setze sich YB nur hauchdünn und in der Verlängerung mit 3:2 durch.

 

Keystone_Michael Teuscher_Vor sieben Jahren knapp
2018 setzte sich YB im letzten Cup-Duell erst in der Verlängerung durch (Keystone / Daniel Teuscher)

Nichts zu verlieren, viel zu gewinnen

Besser könnte die Ausgangslage für den FC Biel-Bienne nicht sein. Vor ausverkauftem Haus dürfen sich die Seeländer am Samstagabend einem nationalen TV-Publikum präsentieren, sich mit dem hochfavorisierten grossen Bruder aus der Kantonshauptstadt messen. Als Belohnung winkt die erste Cupfinal-Teilnahme des FCB seit 1961. Und das, nachdem die Bieler nach dem Konkurs vor neun Jahren wieder ganz unten anfangen mussten. Kein Wunder, verspürt man im Seeland vor dem Cup-Derby kaum Druck, dafür umso mehr Vorfreude, zumal der Klub auch in der Meisterschaft hervorragend im Rennen liegt. Fünf Spieltage vor Saisonschluss steht die Mannschaft von Trainer Samir Chaibeddra punktegleich mit dem SC Kriens an der Tabellenspitze, kann den Aufstieg in die Challenge League in den kommenden Wochen aus eigener Kraft bewerkstelligen. An Selbstvertrauen und der notwendigen Prise Euphorie dürfte es den Bielern also nicht mangeln.  

 

Gestatten: BIELefeld

Wer in den vergangenen Wochen nicht hinter dem Fussball-Mond lebte, hat es mitbekommen: Der DSC Arminia Bielefeld, seines Zeichens aktueller Tabellenzweiter der 3. Liga, steht im grossen DFB-Pokalfinale in Berlin. Dies nach einem beeindruckenden Run durch den Cupwettbewerb mit Siegen gegen die Bundesligisten Union Berlin, SC Freiburg, Werder Bremen und Bayer Leverkusen. Insbesondere der Erfolg über Titelverteidiger Leverkusen liess bis weit über die Landesgrenzen hinaus aufhorchen, schliesslich waren die Machtverhältnisse (8,23 Mio. vs. 644,05 Mio. Euro Marktwert) im Vorfeld glasklar zementiert. Genau das müsste doch eigentlich auch den Bielern (Marktwert 2,88 Mio.) gegen die Stadtberner (Marktwert von 65,73 Mio Euro) Mut machen, zumal auch sie über den einen oder anderen talentierten oder erfahrenen Crack verfügen (Brian Beyer, Malko Sartorreti und Omer Dzonlagic erzielten zusammen bislang  43 Tore). Natürlich sollte man sich vor Augen halten, dass der FCB im Gegensatz zum deutschen Pendant nicht über einen Kader voller Profis verfügt, dafür aber sucht man bei YB auch vergeblich nach einem Xhaka, Wirtz, Boniface oder Grimaldo. Und vielleicht hext ja auch Keeper Raphael Radtke noch einmal so toll wie im Viertelfinale gegen den FC Lugano?

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