skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Analysen Eishockey

Nach den Playoffs ist Schluss: Ambühl und Wieser vor dem letzten Tanz

Patrick

Heute Abend gilt es auch für Rekordmeister HC Davos ernst: In den Playoff-Viertelfinals kommt es zum Duell mit dem EV Zug. Für Andres Ambühl und Marc Wieser, zwei Davoser Legenden, der Anfang vom bald Realität werdenden (Karrieren)Ende.

Keystone_Gian Ehrenzeller_Freut sich auf seine letzten Playoffs_AA
Freut sich auf seine letzten Playoffs: Hockey-Legende Andres Ambühl © Keystone / Gian Ehrenzeller

Der Grösste geht

Nach knapp 25 Jahren Profi-Eishockey, nach über 1'300 NL-Spielen (Rekord), 19 WM- und fünf Olympiateilnahmen, 141 WM-Einsätzen (Weltrekord), sechs Meistertiteln und zwei WM-Silbermedaillen ist eines klar: Trotz seiner «nur» 1,76 Meter – Andres Ambühl ist der grösste Spieler, den das Schweizer Klubeishockey je hervorgebracht hat. 

Seit seinem Debüt im Jahr 2000 flitzte der Sertigtaler während 20 Spielzeiten im Trikot «seines» HCD über das Eis, unterbrochen einzig von einem einjährigen Abstecher in die Organisation der New York Rangers (2009/2010) sowie drei Jahren bei den ZSC Lions (2010 – 20213). Stets gehörte Ambühl dabei zu den Leistungsträgern, war unermüdlicher Antreiber, gewissenhaftes Vorbild und Identifikationsfigur in einem. Einmal wurde er 2008 zum Liga-MVP gewählt, sogar acht Mal trug er dir Trophäe als beliebtester Spieler der Liga zu sich nach Hause. Es gibt wohl keine andere Statistik, die den Respekt, der dem Bauernsohn insbesondere seit seiner Rückkehr nach Davos 2013 entgegengebracht wird, besser zum Ausdruck bringen könnte.

Natürlich, sein Einfluss auf das Spiel seiner Mannschaft hat zuletzt etwas abgenommen, gerade in dieser Saison tut er sich schwer, den gewohnten offensiven Output beizusteuern. Dennoch bleibt er für die Bündner ein unverzichtbares Element, als Captain und Leader auf und neben dem Eis. Zum Abschluss möchte der mittlerweile 41-Jährige «noch einmal Vollgas geben». Als dass seine letzte Playoff-Reise noch möglichst lange dauern und viele «hübsche Momente» beinhalten möge, wie er jüngst in einer Mitteilung erklärte.

 

Keystone_Gian Ehrenzeller_Ein Tor fehlt ihm noch_tirfft mw in lezten Spielen für HCD noch einmal
Ein Tor fehlt in dieser Saison noch: Trifft Marc Wieser in seinen letzten Spielen für Davos noch einmal? (Keystone / Gian Ehrenzeller)

Das zweitletzte Ziel erreicht

Und er hat es gepackt. Am 25. Februar absolvierte Marc Wieser sein 1000. Partie in der höchsten Schweizer Spielklasse und erreichte damit ein Ziel, dass er einst vor Jahren unter Trainer Christan Wohlwend propagandierte, ohne selbst wirklich daran zu glauben. Nun hat der Flügelstürmer den Meilenstein trotzdem erreicht, als erst 17. Schweizer Spieler und notabene gegen Ende einer Saison, die für Wieser alles anderes als einfach verlief. 

Denn der 37-Jährige hat zwei Spielzeiten hinter sich, in denen seine Bedeutung für das Davoser Spiel kontinuierlich abnahm. In den Special Teams kommt Wieser nicht mehr zu Einsatz und auch in Sachen Eiszeit musste er lernen, sich mit immer weniger zufrieden zu geben. In den 42 Spielen dieser Saison waren es durchschnittlich noch knapp acht Minuten, in denen er aktiv mithelfen durfte und trotzdem ist er glücklich darüber, den Profi-Traum bei seinem Herzens- und Ausbildungsklub ein letztes Mal leben zu dürfen.

Insgesamt stand der gebürtige Prättigauer während 17 Jahren für den HCD im Einsatz, gewann vier Meistertitel und war während vieler Jahre gemeinsam mit Bruder Dino und Andres Ambühl Gesicht und Aushängeschild des Bündner Traditionsklubs. Nur einmal verdingte sich Wieser zudem im Unterland (EHC Biel, 2011 – 2014), ehe er ähnlich wie Ambühl in die Heimat zurückkehrte.  Dort blickt er dieser Tage mit Stolz auf eine Karriere zurück, die im November 2005 mit einem Auswärtsspiel im Hallenstadion begann. 

Zum Abschluss möchte der 14-fache Internationale (WM-Teilnahme 2016) noch einmal die Playoffs mitnehmen, in denen er darauf hofft, möglichst oft zum Einsatz zu kommen. Dann ist Schluss und Wieser wird sich in seinem Leben anderen Dingen zuwenden. Ab dem Frühsommer steht der Familienvater in Diensten der Helvetia und wird versuchen, sich eine zweite Karriere in der Versicherungsbranche aufzubauen.

Bewerte den Artikel
0 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss