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Morata spricht über Depressionen und Panikattacken

Drei Monate vor der EM zweifelt Spaniens Stürmerstar ¦lvaro Morata, ob er jemals wieder ein Fussballspiel bestreiten könne. Nun berichtet er von mentalen Problemen - und was ihm geholfen hat.

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Alvaro Morata spielt seit diesem Sommer für die AC Mailand. © Imago

Drei Monate vor der EM zweifelt Spaniens Stürmerstar ¦lvaro Morata, ob er jemals wieder ein Fussballspiel bestreiten könne. Nun berichtet er von mentalen Problemen - und was ihm geholfen hat.

Stürmerstar Alvaro Morata hat vor dem Gewinn der EM im Sommer als Kapitän der spanischen Nationalmannschaft an einer Depression gelitten und Panikattacken gehabt. "Drei Monate vor der EM war ich nicht sicher, ob ich überhaupt noch ein Spiel würde bestreiten können", sagte der 31 Jahre alte Profi des AC Mailand im Interview des spanischen Radiosenders Cope.

Bei mentalen Problemen spiele es keine Rolle, welchen Job man ausübe. "Manchmal hasst man am meisten das, was man am meisten liebt." Wegen des Erfolgsdrucks und der Kritik an seinen Leistungen sei es zum Teil so weit gekommen, dass er nicht einmal die Stiefel habe schnüren können, erzählte Morata, der sich im August von seiner Frau Alice trennte. Mit dem italienischen Model, mit dem er sieben Jahre verheiratet war, hat der Spanier vier Kinder.

Die Flucht aus der Heimat

Der Stürmer beschrieb seine monatelangen Probleme folgendermassen: "Man hat eine andere Person in sich, gegen die man jeden Tag, jede Nacht kämpfen muss." Er habe sich gefühlt, als werde ihm "die Kehle zugeschnürt" und er habe "verschwommen gesehen".

Die Depression, die Kritik und unangenehme Erlebnisse auf der Strasse hätten dazu geführt, dass er im Sommer seine spanische Heimat und seinen Verein Atletico Madrid verlassen habe, um nach Italien zu gehen, verriet er. "Für mich war es das Beste, Spanien zu verlassen. Es gab einen Moment, an dem ich es nicht mehr ertragen konnte."

Irgendwann sei es ihm sogar "peinlich" gewesen, mit seinen Kindern auf die Strasse zu gehen. "Jedes Mal, wenn ich rausging, gab es irgendeinen Vorfall, manchmal auch ohne böse Absicht. Leute, die über etwas geredet haben, was in früheren Spielen vorgefallen war. Schliesslich wollten meine Kinder nicht einmal mehr mit mir einkaufen gehen."

Hilfe von Diego Simeone und Andres Iniesta

Eine Psychiaterin habe ihm geholfen. Er sei auch mit Medikamenten behandelt worden. "Das ist schliesslich eine Krankheit wie jede andere." Bei Atletico hätten ihm Trainer Diego Simeone und einige Kameraden geholfen. Und er habe auch von Profis Unterstützung erfahren, die ähnliche Probleme erlebt hätten, wie etwa Andres Iniesta und Boran Krkic.

Morata, der unter anderem auch für Real Madrid, Juventus Turin und den FC Chelsea spielte, räumte ein, dass der Gewinn der Europameisterschaft in Deutschland ebenfalls zur Besserung beigetragen habe. Seitdem erfahre er in seiner Heimat mehr Respekt. Er erzähle nun alles nicht, um Mitleid zu wecken, "sondern um Menschen in ähnlichen Lagen zu helfen".

dpa

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