Die Misere der deutschen Biathleten setzt sich auch im zweiten Rennen im tschechischen Nove Mesto fort. In der Verfolgung über 12,5 Kilometer schaffte es erneut keiner der Athleten des Deutschen Skiverbandes (DSV) unter die Top 15.
Bester DSV-Skijäger beim Sieg von Sebastian Samuelsson, der am Schiessstand fehlerfrei geblieben war, war Philipp Horn auf Platz 19 (+2:28,5 Minuten/vier Schiessfehler).
Der neue Bundestrainer Tobias Reiter, der nach dem überraschenden Rücktritt von Urus Velepec übernommen hatte, beobachtete bei frühlingshaftem Wetter erneut eine schwache deutsche Schiessleistung. Beim Sprint am Donnerstag hatte sich die Männerauswahl mit insgesamt 15 Fehlschüssen um eine gute Ausgangslage für die Verfolgung gebracht. Diesmal verfehlten sie die Scheiben sogar 24 Mal.
Deutsche hadern mit Bedingungen
Die von DSV-Sportdirektor Felix Bitterling eingeforderte Ruhe am Schiessstand hatte nur Justus Strelow (ein Schiessfehler, 22. Platz). "Wieder ein Fehler, das ist ärgerlich und nervig, aber das passiert", sagt Strelow. "Insgesamt fühle ich mich körperlich schon sehr angeschlagen und muss mal schauen, was noch so geht." Generell hätten die Athleten laut Co-Trainer Jens Filbrich mit den sommerlich-warmen Bedingungen zu kämpfen gehabt. Das sei "niemand so gewohnt", sagt Filbrich.
Philipp Nawrath kam als 27. über die Ziellinie (+3:09,6, vier Fehler), David Zobel wurde 38. (+4:31,6, drei Fehler). Johannes Kühn auf Rang 40 und Danilo Riethmüller einen Platz dahinter kassierten sechs Schiessfehler.
Bö erobert Gesamtweltcup-Führung
Der Schwede Samuelsson feierte derweil seinen ersten Saisonsieg mit 26,4 Sekunden Vorsprung vor Tommaso Giacomel aus Italien. Dritter wurde Rekord-Weltmeister Johannes Thingnes Bö (+38,7). Der Dominator verpasste mit drei Schiessfehlern seinen 80. Weltcup-Einzelsieg, eroberte die Führung im Gesamt-Weltcup aber von seinem Kumpel und Landsmann Sturla Holm Lägreid (5. Platz) und führt nun mit fünf Punkten.
Den Abschluss in Nove Mesto bilden am Sonntag die beiden Staffeln. Die Männer starten um 13:50 Uhr, für die Frauen geht es ab 17:40 Uhr in die Loipe. Zuvor will Franziska Preuss am späten Samstagnachmittag (17:40 Uhr/ARD und Eurosport) ihre Führung im Gesamtweltcup verteidigen. Sechs Rennen vor Saisonschluss hat die 30-Jährige, die bei der WM vier Medaillen geholt hatte, 63 Punkte Vorsprung auf Lou Jeanmonnot aus Frankreich.
SID
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