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Mario Frick sorgt für Träume und Millionen

Andy

In der Super League jagen sich die Klubs momentan munter gegenseitig die Punkte ab. Die Spitze ist so breit wie wohl nie zuvor – und auch der FC Luzern hat die Chance, den zweiten Meistertitel in der Klubgeschichte zu feiern. Dies auch dank Trainer Mario Frick.

Frick
Der Trainer von Luzern, Mario Frick beim Super League Meisterschaftsspiel gegen FC Sion © Keystone / Urs Flueeler

Mario Frick ist im Fussball eine illustre Figur. Er war in der Schweiz bei St. Gallen, dem FC Basel, dem FC Zürich und GC engagiert. Zudem absolvierte er gegen 300 Partien in Italien, spielte in der Serie A für Hellas Verona und Siena. Mit 125 Länderspielen ist er hinter Rekordmann und Goalie Peter Jehle (132 Länderspiele) die Nummer 2 im «Ländle»-Fussball – und mit seinen 16 Länderspieltreffern der Rekordtorschütze. Mit dem FCZ wurde der heute 50-Jährige 2000 Cupsieger, zudem wurde er viermal zu Liechtensteins Fussballer des Jahres gekürt.

Seit Weihnachten 2021 ist Frick nun Trainer des FC Luzern. Er folgte damals, nach einem vier Spiele dauernden interimistischen Einsatz von Sandro Chieffo, auf den entlassenen Fabio Celestini. Als er das Team übernahm, war der FCL Tabellenletzter in der Super League, danach ging es aufwärts – und heute darf der FCL vom zweiten Meistertitel in der Klubgeschichte träumen, nachdem die Innerschweizer 1989 unter dem legendären Friedel Rausch triumphiert hatten.

Durch Fussballromantik auf den Trainerposten

Am Sonntag empfangen Frick und der FCL ausgerechnet den FCB mit Coach Fabio Celestini und haben die Möglichkeit, mit einem Sieg und einem gleichzeitigen Patzer von Servette die Tabellenführung zu übernehmen und die Ambitionen des FCL zu unterstreichen. «Wir sind sicher kein Meisterschaftskandidat», stellt Frick zwar vor wenigen Wochen noch klar, doch es ist auch ein Understatement des charismatischen Liechtensteiners, der sich nie vorstellen konnte, als Trainer tätig zu sein und dann in dieses Amt hineinrutschte, wie er in einem Interview erklärte. «Ich war zwar schon als Spieler sehr analytisch veranlagt und habe vieles hinterfragt. Aber Trainer zu werden, war nie mein Ziel. Als Fussballromantiker habe ich nach meinem Karriereende von GC zu meinem Heimatklub Balzers gewechselt. Nach fünf Niederlagen zum Auftakt der zweiten Saison hat man mich gefragt, ob ich interimistisch übernehmen will. So ist das eine zum anderen gekommen.»

Als Trainer verspüre er dieselbe Sucht, die er schon als Spieler hatte. Man wolle immer diesen Gemütszustand haben, wenn man gewonnen hat. Es gebe nichts Schöneres. Aber es gebe auch nichts Schlimmeres als eine Niederlage, und man weiss, dass man eine Woche warten muss, um das wieder auszumerzen, so Frick, der sich selber als authentisch, ehrlich und offen bezeichnet und versteht, dass seine Persönlichkeit polarisieren kann. Dies wohl nicht zuletzt, weil er sein Herz teilweise auf der Zunge trägt.

Wertvolle Entwicklung der Talente

Für den FC Luzern ist Frick bares Geld wert. Er versteht es immer wieder, jungen Spielern eine Chance zu geben, sie in die Mannschaft einzubauen, ihnen Vertrauen zu schenken, so dass der Klub danach mit einem Transfer Kasse machen kann. So geschehen bei Ardon Jashari, sich unter Frick in der Super Leage prächtig entwickelte, im Sommer 2024 für kolportierte sechs Millionen Euro zum FC Brügge wechselte, dort nun durchstartet und den Marktwert auf elf Millionen gesteigert hat. Oder auch Innenverteidiger Luca Jaquez, der Ende Januar 2022 mit noch nicht 19 Jahren in der Super League unter Frick debütierte und vor ein paar Wochen für 6,5 Millionen zum VfB Stuttgart wechselte.

Weitere vielversprechende Talente und potenzielle Kassenschlager stehen längst bereit. Goalie Pascal Loretz etwa, Stürmer Lars Villiger und Mittelfeldspieler Levin Winkler, alle erst 21 Jahre alt. Natürlich, es ist für einen ambitionierten Coach nicht immer einfach, Teamstützen zu verlieren und dann wieder neu anzugreifen. Doch Coach Frick sagte unlängst über diese Aufgabe: «Das ist die Ausbildungs-Philosophie des Klubs. Ich komme mir manchmal vor wie ein Welpenzüchter, wenn ich sie aufwachsen sehe. Zum Glück haben wir noch ein paar Welpen im Korb. Das Bild passt zu mir, ich bin ein Hundeliebhaber und kenne auch das Gefühl, wenn man ein ins Herz geschlossenes Tier loslassen muss. Wenn wir zurück in die Welt des Fussballs gehen, ist es für alle beim FC Luzern eine Riesenauszeichnung, wenn Luca Jaquez zwischen den erfolgreichen Klubs Lille und Stuttgart auswählen konnte.»

Die Bundesliga reizt

Der FCL und seine Spieler werden in der Welt des Fussballs längst wahrgenommen, dies sicher auch wegen Coach Frick. Weitere Erfolge in der Meisterschaft würden die Marktwerte der Spieler zusätzlich erhöhen, gleichzeitig würde Frick definitiv das Interesse anderer Klubs auf sich ziehen. Schon mehrmals hat er betont, dass die Bundesliga ihn reizen würde. Italien und die Serie A schliesse er nicht aus, doch er wisse, wie schwierig die Verhältnisse dort sein können, «und ich weiss nicht, ob ich als Trainer für dieses Land geschaffen bin, deshalb sehe ich mich eines Tages eher in Deutschland», erklärte er einst in einem Interview.

Es spricht wenig dagegen, dass diese Worte Realität werden und Frick früher oder später in der Bundesliga anheuert. Vor allem, wenn er in den kommenden Wochen die Super League aufmischt, weiterhin die Talente veredelt und seinem Klub Millionen beschert.

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