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Marco Odermatt: Überragende Sieg-Premiere am Lauberhorn

Andy

Nun ist diese Lücke auch gefüllt. Im 36. Anlauf feiert Marco Odermatt seinen ersten Sieg in einer Weltcupabfahrt – sein Triumph in Wengen ist bereits sein Weltcupsieg Nummer 30 und eine weitere Krönung in seiner beeindruckenden Karriere.

Odi
Marco Odermatt fliegt in Wengen zu seinem ersten Weltcup-Abfahrtssieg... © KEYSTONE/AP Photo/Alessandro Trovati

Irgendwann müssen wohl die Wörterbücher neu geschrieben werden, weil die gängigen Superlative nicht mehr ausreichen. Rennen für Rennen setzt der Nidwaldner noch einen drauf und sorgt bei den Fans für noch mehr Begeisterung. So war das bei seinem Riesen-Triumph am vergangenen Samstag in Adelboden, so ist das nun bei seiner überragenden Fahrt auf der verkürzten Lauberhornstrecke, mit der er sich auch erstmals als Abfahrtssieger in den Weltcup-Annalen verewigt.

Was der 26-jährige Odi im Berner Oberland zeigt, kann nur mit einen Wort gebührend zusammengefasst werden: Weltklasse. Es ist eine Traumfahrt, ähnlich jener, mit der Odermatt 333 Tage zuvor an der WM in Courchevel Abfahrtsgold gewonnen hatte. Der Nidwaldner hatte im Berner Oberland alle Schüsselstellen wie Minschkante, das Brüggli und das Ziel-S im Griff, fuhr nahe an der Perfektion und hatte am Ende 0,58 Sekunden Vorsprung auf den Franzosen Cyprien Sarrazin und 0,81 Sekunden auf den Dritten, den Norweger Aleksander Aamodt Kilde.

«Wenn man Kilde acht Zehntel auf der kurzen Abfahrt abnimmt, weiss man, dass nicht mehr viele kommen, die schneller sein können.»

«Das ist ein sehr spezieller Moment. Es war so oft so knapp. Ich habe schon gemerkt, es fehlt nicht mehr viel. Deshalb habe ich Vollgas gegeben, alles riskiert und perfekt getroffen. Ich freue mich riesig. Als ich ins Ziel kam, habe ich schon gemerkt, dass es richtig gut war. Wenn man Kilde acht Zehntel auf der kurzen Abfahrt abnimmt, weiss man, dass nicht mehr viele kommen, die schneller sein können», erklärte der Nidwaldner im Ziel. Der WM-Titel sei überraschender und deutlicher gewesen, dort sei im Schrei mehr Erleichterung gewesen, in Wengen sei es ein bisschen anders gewesen, aber auch wunderschön. «Die Frage nach dem ersten Sieg hat mich nicht genervt. Negativ-Statistiken wie elf Podeste ohne Sieg ... es sind ja trotzdem elf Podestplätze, das ist nicht so tragisch. Das war Jammern auf hohem Niveau. Jetzt gehe ich motiviert ins morgige Rennen. Wir haben noch etwas rausgefunden beim Material, das ich noch nie so gefahren bin. Das hat heute so gut funktioniert, das werde ich auch für morgen adaptieren.»

Für den zuvor letzten Schweizer Abfahrtssieg am Lauberhorn war im Januar 2020 Beat Feuz verantwortlich gewesen. Odermatt selber hatte in Wengen vor zwei Jahren im Super-G schon einmal triumphiert – und am Freitag steht ja erneut ein Super-G auf dem Programm, ehe am Samstag die Originalabfahrt durchgeführt wird. Es würde kaum jemanden erstaunen, wenn Odermatt auch in diesen beiden Rennen Ausrufezeichen setzen würde…

Weltmeister und Seriensieger Odermatt war auch in diesem Rennen der Anführer eines starken Schweizer Teams, das durch Justin Murisier, Niels Hintermann und Alexis Monney die Ränge 10 bis 12 belegte und mit Franjo von Allmen auf dem 14. Platz klassiert war. Letztgenannter musste sich zweimal aus dem Starthaus stossen, weil der unmittelbar vor ihm gestartete Teamkollege Marco Kohler im Haneggschuss bei rund Tempo 140 stürzte.

Es war das traurige Ereignis eines sonst freudigen Donnerstags. Denn Kohler, ein Jugendfreund von Odermatt und in diesem Winter in der Abfahrt schon zweimal in den Top Ten, musste nach seinem Sturz mit einer Verletzung im rechten Knie mit dem Helikopter ins Spital geflogen werden. Und dies vier Jahre, nachdem am das Lauberhornrennen als Vorfahrer im Ziel-S gestürzt war und sich einen Totalschaden im Knie zugezogen hatte. Er meisterte danach den harten Weg zurück, auch wenn sein Arzt zwischenzeitlich gar daran zweifelte, dass der Haslitaler jemals wieder Leistungssport betreiben kann. Da bleibt nur zu hoffen, dass die jetzige Verletzung des 26-Jährigen nicht allzu gravierend ist.

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