Mit den "Seagulls" schlug Hürzeler zuletzt Manchester City. Im exklusiven Interview mit Sky gewährt der 31-Jährige spannende Details in seine tägliche Arbeit auf der Insel.
Fabian Hürzeler über …
… das analytische Arbeiten mit Zahlen in Brighton:
"Der datenbasierte Ansatz von Brighton passt gut zu meinem analytischen Denken. Ich war immer schon ein Fan von Zahlen. Natürlich nutzen die Verantwortlichen und auch das Scoutingteam hier die Zahlen noch viel intensiver, auch um Entscheidungen zu treffen. Neu für mich in meiner bisherigen Karriere ist, dass hier Zahlen genutzt werden, um Gegner vorzubereiten, um Spieler zu verpflichten, aber auch um zu schauen, wie der individuelle Prozess eines Spielers vorangeht. Das ist für mich sehr bereichernd. Aber am Ende decken Zahlen nicht alles ab. Sie decken nicht ab, wie die Stimmung in der Kabine ist, wie die mentale Widerstandsfähigkeit ist, wie die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft ist, aber Zahlen geben dir in gewisser Weise eine Bestätigung."
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… die Vermittlung seiner Spielidee:
"Natürlich hatten wir zu Beginn und auch jetzt, und das gehört zum Prozess dazu, immer wieder Hindernisse, die wir versuchen zu bewältigen. Am Ende geht es darum, dass die Spieler die Kleinigkeiten, die Details der Spielidee einfach verstanden haben. Und das braucht Zeit, Vertrauen und den Glauben, dass es funktioniert. Das war zu Beginn eine grosse Herausforderung. Mir ist wichtig, dass die Spieler gewillt sind jeden Tag ins Training zu kommen, um sich zu verbessern und zu lernen. Ich versuche Dinge nicht zu verkomplizieren, sondern ich versuche die Dinge möglichst einfach zu halten, versuche Dinge möglichst immer wieder zu wiederholen, weil ich glaube durch Wiederholung bleibt dann noch mehr im Kopf. Aber natürlich ist wichtig zu wissen, welche Spieler kannst du eventuell mit Input überfrachten? Bei welchem Spieler sollte man es möglichst einfach halten? Es ist einfach sehr entscheidend, die Spieler zu kennen. Und das braucht Zeit, ein guter Prozess braucht Zeit."
… den Sieg gegen Manchester und Pep Guardiola:
"Das war etwas Besonderes. Pep Guardiola ist einer der besten Trainer der Welt ist und hat den Fussball mit seinen Ideen revolutioniert. Dementsprechend ist es einfach eine sehr grosse Challenge gegen ihn zu spielen. Nichtsdestotrotz ist mir einfach sehr wichtig, dass die Spieler durch diesen Sieg einen Glauben und ein Vertrauen in ihre persönliche Stärke aber auch in die Mannschaftsstärke generieren. Manchester City schlägst du nicht, wenn du nicht hart arbeitest und das haben die Spieler in den letzten Wochen hervorragend gemacht und das war der Lohn ihrer Anstrengungen. Trotzdem kann man von Pep Guardiola immer noch extrem viel lernen und das werde ich auch weiterhin tun."