Mailand - Sanremo als erster Höhepunkt im Radsport-Kalender
Mit Mailand - Sanremo steht am Samstag der erste grosse Rad-Klassiker des Jahres im Programm. Tadej Pogacar ist im Gegensatz zu vielen anderen Rennen, zu denen er antritt, nicht der grosse Favorit.
Der Sieg bei "La Primavera", der Fahrt in den Frühling, fehlt in Pogacars riesigem Palmarès, das neben drei Tour-de-France- und einem Giro-d'Italia-Triumph auch zahlreiche Siege bei grossen Eintagesrennen wie bei der Lombardei-Rundfahrt (4 Siege), Lüttich-Bastogne-Lüttich (2) und der Flandern-Rundfahrt (1) beinhaltet.
Von den Radsport-Monumenten fehlen dem Weltmeister einzig noch Paris - Roubaix und Mailand - Sanremo. In der Stadt an der italienischen Riviera klassierte sich der 26-jährige Slowene in den vergangenen drei Jahren jeweils in den ersten fünf. 2024 sprintete er hinter dem Belgier Jasper Philipsen, dessen Start am Samstag nach einem Sturz in einem Rennen in der Heimat am Mittwoch infrage gestellt ist, und dem Australier Michael Matthews zu Platz 3.
"Ich bin bereit und kenne das Finale der Strecke sehr gut. Wir müssen das Rennen am Samstag möglichst schwierig machen", sagt Pogacar, was für die zum Ende des Rennens anstehenden Anstiege Cipressa und Poggio und die anschliessende kurze Abfahrt hinunter zur Via Roma eine sehr offensive Fahrweise des Teams UAE und seines Leaders Pogacar erwarten lässt.
Oft genannte Sieganwärter bei "La Classicissima" sind neben Pogacar der Niederländer Mathieu van der Poel (Sieger 2023), der Däne Mads Pedersen (Vierter 2024) und der formstarke Brite Tom Pidcock. Die Hoffnungen der Italiener, den ersten Sieg eines Einheimischen seit 2018 (Vincenzo Nibali) bejubeln zu können, ruhen auf den Schultern von Filippo Ganna (Zweiter 2023) und Jonathan Milan.
Aus der Schweiz sind sechs Fahrer am Start, drei mehr als im vergangenen Jahr. Stefan Küng war damals als 23. der am besten klassierte Schweizer in Sanremo. Die Chancen auf ein absolutes Top-Resultat des Thurgauers stehen allerdings in einigen Wochen bei der Flandern-Rundfahrt und bei Paris - Roubaix um einiges besser.
Mauro Schmid bestreitet Mailand - Sanremo zum ersten Mal. Auf der Startliste befinden sich auch Silvan Dillier, Fabio Christen, Alexandre Balmer und Fabian Lienhard, die klar mit Helfer-Aufgaben für ihre jeweiligen Leader beschäftigt sein werden.
Während bei den Männern die 116. Austragung von Mailand - Sanremo stattfindet, kommt es bei den Frauen zur Premiere. Diese führt über 156 km von Genua nach Sanremo. In der Rolle der Topfavoritinnen sind die Niederländerin Demi Vollering und die Weltmeisterin Lotte Kopecky. Für die Belgierin ist es das erste Rennen der Saison, während Vollering heuer schon dreimal gewonnen hat.
Mit dabei ist mit Noemi Rüegg auch eine Schweizerin. Die 23-jährige Zürcherin stellte ihre gute Form in diesem Jahr auf der Women's World Tour schon mehrmals unter Beweis. Im Januar gewann sie in Australien die dreitägige Tour Down Under. Nach einer Rennpause im Februar klassierte sich Rüegg zuletzt bei der Strade Bianche (9. Rang) und der Trofeo Alfredo Binda (6.) in den Top 10.