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Magier Malgin und Vorkämpfer Rohrer – zwei ZSC-Trümpfe

Andy

Drei Spiele, sieben Punkte, keine Niederlage: Meister ZSC Lions ist der Saisonstart geglückt. Dies auch dank den Stürmern Denis Malgin und Vinzenz Rohrer, die für fast die Hälfte der bisher erzielten Tore verantwortlich waren. Treffen sie auch heute gegen Servette?

Rohrer
Am vergangenen Samstag düpierte Vinzenz Rohrer im Penaltyschiessen SCB-Goalie Adam Reideborn. © KEYSTONE/Peter Klaunzer

Es ist ein meisterliches Duell, das heute in der Swiss Life Arena ansteht. Der Champion von 2024, die ZSC Lions, gegen Servette, den Meister von 2023 und amtierenden Titelhalter in der Champions Hockey League. Wobei die Zürcher mit drei Siegen – gegen Biel in der regulären Spielzeit, gegen Ambrì in der Overtime und gegen den SC Bern im Penaltyschiessen bedeutend besser in die Saison gestartet sind als die Genfer, die sich Lausanne und dem HC Davos (in der Overtime) geschlagen geben mussten.

Gefahrenherd und Herausforderung

Der Hauptgrund für die aktuelle Ungeschlagenheit der Lions ist die Offensive, in der mit Denis Malgin und Vinzenz Rohrer zwei Stürmer ganz besondere Akzente setzten. Malgin, 27, ist mit zwei Toren und drei Assists aktuell Topskorer der National League und untermauert die allgemeine Einschätzung, dass er offensiv der beste Center auf Schweizer Eis ist, ein Spektakelspieler, der mit seinen Künsten die Zuschauer anlockt. Er zeigte in den letzten Spielen, dass auf ihn Verlass ist, wenn es ihn braucht. Gegen Biel realisierte er zwei Assists, gegen Ambrì buchte er kurz vor Schluss den Ausgleich, war in der Overtime für die Entscheidung besorgt und hatte auch beim ersten Treffer der Zürcher schon seine Hände im Spiel. Und gegen den SC Bern bezwang er im Penaltyschiessen Goalie Adam Reideborn.

Denis Malgin wurde seit seiner Rückkehr nach Zürich seinem Ruf als Königstransfer gerecht und beweist immer wieder, dass er ein kompletter Stürmer ist, der durch seine Mischung aus Schnelligkeit, Technik und Spielintelligenz ein ständiger Gefahrenherd und für jede Defensive eine grosse Herausforderung ist.

Duo
Vinzenz Rohrer und Denis Malgin waren bei den Lions bereits auf dem Weg zum Titel prägende Figuren.

Löwenherz und immer unter Strom

Magier Malgin ist in Zürich ein Liebling der Fans – ebenso wie Vinzenz Rohrer, der 20-jährige Österreicher, der in den ersten drei Spielen satte dreimal eingenetzt und gegen den SCB zudem seinen Penalty eiskalt verwertet hat. Er glänzt durch seinen Enthusiasmus, seine Leidenschaft, sin Löwenherz, steht immer unter Strom, gibt nie auf, geht in jedem Einsatz an seine Grenzen. Wie sehr ihn die Fans schätzen, zeigen auch die Reaktionen darauf, dass er seinen Kopf kahl rasieren liess. Jeder spreche ihn darauf an, wenn er ihn zum ersten Mal ohne Haare sehe, erklärte Rohrer nun dem Tages-Anzeiger. Er habe von Vätern gehört, die sagten, ihre Söhne wollten sich seinetwegen nun auch ihre Haare abrasieren lassen, was ihn leicht erstaune.

So oder so, Rohrer hinterlässt Spuren und hat sich im Team von Marc Crawford in der Hierarchie nach oben gespielt, was sich auch darin widerspiegelt, dass er im Shootout gegen den SCB den zweiten Penalty schiessen durfte. Nach zwei Saisons bei den Ottawa 67’s in Kanada war der Stürmer im Sommer 2023 zu den ZSC Lions zurückgekehrt, hatte einen Zweijahresvertrag untrschrieben und war auf dem Weg zum Meistertitel mit seinem Enthusiasmus, seiner Intensität, seinem Speed und auch seinen spielerischen Qualitäten (9 Tore und 14 Assists in total 64 Spielen) ein fixe Grösse geworden. Es sind Statisiken, die er nun zu verbessern gedenkt. Er wolle nun auch als Skorer den nächsten Schritt machen, sagte Rohrer nach dem Sieg in Bern.

Zukunft in der NHL – aber ab wann?

Rohrer, Anfang September 20 Jahre alt geworden, hat in Zürich eingeschlagen. Die Zukunft des Vorarlbergers, der 2022 in der dritten Runde und als Nummer 75 overall von den Montreal Canadiens gedraftet wurde, liegt in der NHL, das scheint klar. Er wird von den Canadiens intensiv beobachtet, steht mit deren Entwicklungsleiter, Rob Ramage und dem ebenfalls in der Franchise tätigen ehemaligen ZSC-Spieler Lauri Korpikoski in Kontakt. Ob Rohrer allerdings schon nach dieser Saison nach Übersee wechselt oder nicht doch noch ein weiteres Jahr in Zürich bleiben und reifen will, ist offen. «Ich war schon immer einer, der die Dinge auf sich zukommen liess. Schauen wir einmal, wo ich in einem Jahr stehe. Ich möchte zuerst diese Saison in Zürich spielen», erklärte Rohrer nun gegenüber dem Tages-Anzeiger. Wobei es auch möglich ist, dass er als Absicherung und für den Fall, dass es mit Montreal noch nicht klappt, schon früher einen neuen Kontrakt bei den Lions unterschreibt.

In Zürich ist er jedenfalls und verständlicherweise hoch willkommen. Lions-Sportchef Sven Leuenberger ist der Meinung, dass für Rohrers Entwicklung eine weitere Saison in der National League besser wäre als ein Jahr in der nordamerikanischen American Hockey League: «Ein Schweizer Topklub wie Zürich ist besser als die AHL-Teams. Und die Marschroute stimmt bei Rohrer: Wenn er seine Intensität beibehalten kann und sich weiterentwickelt zum Skorer, wäre das für ihn ideal.» Die Frage sei ja auch, was für ein Spieler er in der NHL sein könne. Wenn er ein Offensivspieler sein möchte, müsse er offensiv gut genug sein für die ersten zwei Linien, so Leuenberger.

Die nächste Möglichkeit, um solchen Ansprüchen gerecht zu werden und offensive Ausrufezeichen zu setzen, bekommt Rohrer heute Abend gegen Servette. Mal schauen, ob er mit seinem Enthusiasmus und seiner Intensität auch die Genfer Defensive aushebeln kann.

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