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Lugano fordert «The Special One »

Andy

Heute Abend startet der FC Lugano im Exil in Thun als erster Schweizer Vertreter ins europäische Abenteuer. In der zweiten Qualifikationsrunde für die Champions League treffen die Tessiner auf Fenerbahce Istanbul mit Startrainer José Mourinho. Eine spezielle Aufgabe.

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José Mourinho soll Fenerbahce zurück zum Erfolg führen. © IMAGO / Seskim Photo

Der Weg auf die «richtige» europäische Bühne wird für den FC Lugano nicht einfach. Die erste Hürde ist der türkische Vizemeister Fenerbahce. Danach würde mit dem französischen Spitzenteam Lille eine weitere Herkulesaufgabe warten. Oder kurz zusammengefasst: Mit drei gewonnenen Duellen in der Qualifikation erreicht Lugano die Champions League, zwei Siege reichen für die Europa League, mit einem Triumph geht es immerhin in der Conference League weiter und ohne Sieg endet die europäische Reise schnell wieder.

Mehr als sechsmal wertvoller...

Der türkische Traditionsklub Fenerbahce wird eine erste Knacknuss. Und dies nicht nur, weil die Thuner Stockhorn Arena fest in türkischer Hand sein wird. Da ist eben auch der Fakt, dass das Kader des 19-fachen türkischen Meisters von transfermarkt.ch mit einem Marktwert von 231,68 Millionen Euro mehr als sechsmal höher eingestuft wird als jenes der Tessiner (35,3 Mio.). Darunter befinden sich bei Fenerbahce acht EM-Teilnehmer, unter anderem der serbische Spielmacher Dusan Tadic, der kroatische Goalie Dominik Livakovic und der türkische Verteidiger Mert Müldür. Und in der Sturmspitze wird wohl Altstar Edin Dzeko (38) sein Glück versuchen.

Der grösste Star steht aber an der Seitenlinie: José Mourinho, 61 Jahre alt, einer der erfolgreichsten Trainer der Welt, der Fenerbahce zurück an die Spitze, zum ersten Meistertitel seit 2014 und erstmals seit 2008 in die Gruppenphase der Champions League führen soll. Für einen Trainer wie «The Special One» und ein solches Kader sollte der FC Lugano nur eine Pflichtaufgabe sein. Aber Mourinho und die Schweiz – das ist, gerade was die Spiele in unserem Land angeht, eine Beziehung nicht ohne Komplikationen. Viermal trat Mourinho mit seinen Teams bisher hier an, zweimal gegen den FCB und je einmal gegen YB und letzte Saison gegen Servette. Nur in Bern feierte einen Sieg, in Genf reichte es für ein Unentschieden und Basel verliess er gleich zweimal geschlagen.

Entsprechend zahm, zurückhaltend oder demütig – zumindest gegen aussen – gab sich der Portugiese, der in seiner Karriere nicht nur zweimal die Champions League gewann, sondern Lastwagenladungen an Titeln eingefahren hat, an der Medienkonferenz vor dem Spiel. Lobte den FC Lugano, der in einem kleinen Land ein grosser Klub sei, der europäisch spiele, sogar in die Champions League kommen könne.» In Thun kommt Mourinho nun zu seinem Ernstkampf-Debüt als Trainer von Fenerbahce, weil die türkische Süper Lig erst am 11. August in die Saison startet. «Endlich geht es um etwas, das macht mich happy», sagt Mourinho nach zuletzt fünf Testspielen und einem Trainingscamp in Österreich. «Nur Ernstkämpfe sind wichtig.»

Zuversichtliche Tessiner

Der FC Lugano hat den Saisonstart bereits hinter sich, gewann gegen die Grasshoppers mit 2:1. Dass nun ein anderes Kaliber wartet, ist allen klar – und sorgt für grosse Vorfreude. «Wir sind glücklich und sehr motiviert, ein solches Spiel bestreiten zu können», erklärte Trainer Mattia Croci-Torti auf der vor diesen Spielen üblichen Pressekonferenz. «Für uns ist es eine Ehre, in einem Champions League-Playoff zu spielen, und es ist lange her, dass Lugano an einer so wichtigen Herausforderung in Europa teilgenommen hat.» Man wisse um die grossen Qualitäten im Kader der Türken, das aus körperlich starken Spielern mit einem sehr hohen technischen Niveau und einer Siegermentalität bestehe. «Wir sind zuversichtlich und haben nichts zu verlieren, während es für Fenerbahce eine Niederlage wäre, wenn sie gegen Lugano nicht gewinnen würden. Wir wollen uns einen Traum erfüllen, und im Vergleich zu ihnen werden wir das Spiel mit einem anderen Druck angehen.»

Ähnlich tönt es von Captain Mattia Bottani: «In der Kabine herrscht die Überzeugung, dass wir es schaffen können, sonst wäre es schwierig, gegen eine so starke Mannschaft anzutreten. Wir haben es mit einer Mannschaft von gewissem Kaliber zu tun. Es wird ein aufopferungsvolles Spiel werden, und vielleicht werden wir etwas mehr Mühe haben, unser Spiel durchzusetzen als sonst, aber wir wollen es auf jeden Fall versuchen.»

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