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Los Angeles Football Club: Das ist der neue GC-Besitzer

Patrick

Am Mittwochabend um 19:00 wurde verkündet, worüber vorher monatelang spekuliert wurde: Der Los Angeles FC (LAFC) übernimmt das GC-Aktienpaket (96,5%) der Champion Union HK Holdings Ltd. und wird neuer Mehrheitsaktionär der Grasshopper Fussball AG. Doch wer und was steckt hinter der Übernahme des traditionsreichen Zürcher Klubs? Sky Sport stellt die Franchise aus der amerikanischen Filmmetropole vor.

Keystone-SDA_Die neue GC Führungsriege vereint
Die neue GC-Führungsriege mit Vizepräsident Andras Gurovits (2. v.l.), Präsidentin Stacy Johns (3. v. l.), VR Larry Freedman (3. v.l.) und Berater Haral Gärtner (ganz rechts) © Keystone / SDA

Expansion zum 10. Geburtstag

Mit knapp zehn Jahren ist der Los Angeles FC auch für amerikanische Verhältnisse eine junge Sportorganisation. Vor zehn Jahren gegründet, wurde die Franchise gegen eine «Expansion Fee» von 110 Millionen im Oktober 2014 in die Major League Soccer (MLS) aufgenommen und debütierte schliesslich im März 2018 in der höchsten nordamerikanischen Profi-Liga. Seitdem hat sich der LAFC rasant entwickelt, stand zuletzt zweimal hintereinander im Meisterschaftsendspiel (Sieg in 2022) und besitzt gemäss Forbes mittlerweile eine Wert von rund einer Milliarde USD. Damit gehören die Amerikaner zu den 20 wertvollsten Fussballklubs der Welt, auf Augenhöhe mit der AC Milan. Zuletzt expandierte Los Angeles global, übernahm im Frühling 2023 den tief gefallenen österreichischen Traditionsklub Wacker Innsbruck (4. Liga) und gründete mit dem FC Bayern München das Joint Venture «Red & Gold», inkl. Beteiligungen am uruguayischen Racing Club de Montevideo und an der «Gambino Stars Africa» Nachwuchsakademie. Mit der GC-Übernahme wird dieses Netzwerk nun noch einmal erweitert.

 

Turbo-Version des GC Owners-Club

Langjährige Fans des Grasshopper Club mögen sich erinnern: Anfang der 2010er Jahre wurde ihr Klub bereits einmal von einem Owners-Club geführt, dessen oberste Aufgabe es war, die Last der mangelnden finanziellen Stabilität auf mehreren Schultern zu verteilen. Einen zumindest im Ansatz vergleichbaren Approach verfolgen nun auch die neuen Besitzer aus Los Angeles, die aktuell 25 erfolgreiche Persönlichkeiten aus Business, Sport und Entertainment in ihrer Ownership-Group vereinen. Angeführt wird der LAFC derzeit vom Trio Bennet Rosenthal, Brandon Beck und Larry Berg, die sich mit erfolgreiche Karrieren in der Finanzwelt sowie in der Gaming-Branche (Beck) einen Namen gemacht haben. Zu den Mitbesitzern gehören zudem ehemalige Sportgrössen wie Magic Johnson (Basketball), Mia Hamm (Frauenfussball) oder Nomar Garciaparra (Baseball), während im operativen Bereich CEO Larry Freedman und COO Stacy Johns die Geschicke lenken und dabei auf rund 40 Jahre Erfahrung im amerikanischen Profi-Sport (MLS, MLB, NFL) zurückblicken können. Als VR-Präsidentin und VR-Mitglied sollen sie nun auch in Zürich tragende Rollen übernehmen. Eine potentiell vielversprechende Konstellation, kommt die zusätzliche Sport-Business-Kompetenz bei GC, dass im kommerziellen Bereich deutlich an Attraktivität verloren hat, doch wie gerufen.  

 

Wollen sich mit GC stäkrer auf ZH wurzeln besinnen_ die neuen Verwaltungsräte Stacy Johns und Larry Freedman
Wollen mit GC nicht nur Spiele, sondern auch die Herzen der Fans zurückgewinnen: Die neuen Besitzer aus Los Angeles (Keystone / SDA)

Zurück zum Erfolg – und zu den Fans

Und sportlich? Da steht den aktuellen GC-Verantwortlichen in Harald Gärtner neu ein Mann zur Seite, der erst seit Kurzem für den LAFC tätig ist. Dafür kennt der ehemalige Bundesliga-Profi und langjährige Geschäftsführer in Ingolstadt und Klagenfurt zumindest den deutschen und österreichischen Fussball sehr gut. Gemeinsam mit Sportchef Bernt Haas und Trainer Bruno Berner soll sich Gärtner jetzt auch darum kümmern, die Mannschaft kurzfristig für die Rückrunde noch zu verstärken. unterstützen. Gemäss eigener Aussage haben die Amerikaner GC bereits mehrfach beobachtet und sich dabei einen Eindruck über die Leistungsfähigkeit des aktuellen Kaders machen können. Mittelfristig möchte der LAFC mit dem Rekordmeister wieder an die nationale Spitze und in die europäischen Wettbewerbe zurückkehren.  

Dass dafür ein finanzielles Investment notwendig sein wird, ist der neuen GC-Führung laut Stacy Johns bewusst. Gemäss der neuen GC-Präsidentin wollen die amerikanischen Besitzer dabei aber nicht nur in den Sport, sondern auch in die in letzten Jahren vernachlässigte Beziehung zur GC-Fangemeinde investieren. «Wir wollen dieses Ding wieder zum Leben erwecken», so die langjährige Mitarbeiterin der Indianapolis Colts. Dafür soll sich der Klub vermehrt auf seine Zürcher Wurzeln besinnen. Gleichzeitig ist den neuen Besitzern aber auch bewusst, dass der Schüssel hin zu mehr Identifikation, mehr Zuschauern und damit auch zu höheren Einnahmen eng mit dem sportlichen Erfolg verbunden ist. Beim den Grasshoppers vielleicht mehr, als bei anderen Schweizer Klubs.  

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