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Livio Hiltbrand weiss, wie man in Crans-Montana gewinnt

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Eine Woche nach seinem Sieg in der Europacup-Abfahrt steht Livio Hiltbrand in Crans-Montana erneut am Start. Der 21-jährige Berner Oberländer peilt die nächsten Weltcuppunkte an.

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Livio Hiltbrand freut sich auf die Weltcup-Abfahrt in Crans-Montana © KEYSTONE/ALESSANDRO DELLA VALLE

Erstmals seit 13 Jahren fahren die Männer wieder Weltcup-Rennen in Crans-Montana. Für die Fahrer stand das erste Abfahrtstraining am Donnerstag deshalb ganz im Zeichen des Kennenlernens. Livio Hiltbrand hatte dabei einen Vorteil. Er war bereits eine Woche zuvor auf der Piste im Walliser Skiort im Einsatz: Der 21-Jährige stand an der Spitze des Schweizer Sechsfach-Triumphs im Europacup. Die Strecke liegt ihm, das ist offensichtlich.

Ein paar Tore seien anders gesteckt, die Bedingungen etwas frühlingshafter, sagt Hiltbrand. Ansonsten konnte er dort anknüpfen, wo er vor wenigen Tagen aufgehört hatte. Bis auf den ersten Streckenabschnitt verlor er kaum Zeit auf seinen Teamkollegen Stefan Rogentin, der die Bestzeit fuhr. "Ich mag es, wenn man den Speed von oben nach unten mitnehmen muss", erklärt Hiltbrand. "Fast wie auf der Autobahn."

Dem allgemeinen Tenor, dass die Strecke eher zu den leichteren gehört, stimmte Hiltbrand zu. Dies kann er einschätzen, bestritt er in dieser Saison doch bereits die Abfahrten von Bormio und Kitzbühel, die neben Wengen als die schwierigsten Strecken im Weltcup gelten. Dass Crans-Montana einfacher wirkt, birgt laut Hiltbrand aber auch Gefahren. "Die Wellen und Übergänge sind teilweise tückisch, die darf man nicht unterschätzen." Auf dem eher flachen Streckenprofil kann ein Fehler schnell viel Zeit kosten.

Hiltbrand spricht mit einer Unbekümmertheit, als gehöre er schon zu den erfahrenen Athleten. Dieses Selbstvertrauen hat sich der gelernte Maurer aus Därstetten mit konstant starken Leistungen erarbeitet. 2024 wurde Hiltbrand in Frankreich Junioren-Weltmeister in der Abfahrt - vier Jahre nach dem Triumph von Alexis Monney. Der 25-Jährige hat sich mit dem Sieg in Bormio, Platz 2 in Kitzbühel und den beiden WM-Medaillen (Bronze in der Abfahrt, Silber in der Team-Kombination) in der laufenden Saison in der Weltspitze etabliert.

Ein Weg, den auch Hiltbrand ebenfalls gerne einschlagen möchte. "Für mich ist diese erste Weltcup-Saison ein Kennenlernen. Ich muss mich erst daran gewöhnen, denn es ist zum Teil wirklich ganz anders als im Europacup." Vor allem die oft eisigen Verhältnisse auf den Weltcup-Strecken seien eine Stufe tiefer kaum anzutreffen.

Nachdem Hiltbrand in Beaver Creek als 31. die Punkteränge knapp verpasst hatte, wurde er in Gröden als fünftbester Schweizer starker 17. - zeitgleich mit einem gewissen Cyprien Sarrazin. In Bormio und Kitzbühel folgten die Plätze 36 und 41, dazwischen hatte er Wengen ausgelassen. "Mit diesen Resultaten kann ich zufrieden sein", sagt Hiltbrand, der sich für die nächsten Rennen noch eine Steigerung erhofft. Denn wie in Crans-Montana hat er auch in Kvitfjell (2024) schon einen Europacup-Sieg gefeiert. Dort finden im März zwei Weltcup-Abfahrten statt.

Trotz seiner Einsätze im Weltcup fand Hiltbrand auch noch Zeit, im Europacup die nötigen Punkte zu sammeln, um seinen Fixplatz für die nächste Saison so gut wie sicher zu haben. Bei noch einem ausstehenden Rennen führt er die Abfahrtswertung an. Diesen Fixplatz zu sichern, ist ein grosses Ziel des Berners. Denn er weiss genau, dass im starken Schweizer Team, in das der erkrankte Niels Hintermann in der nächsten Saison zurückkehren könnte, nur wenige Plätze frei sind.

Hiltbrand weiss ebenfalls, dass sich Karrierepläne selten einfach aufzeichnen lassen. Dennoch macht er keinen Hehl aus seinen Ambitionen. In der kommenden Saison will er den Sprung in die Top 30 schaffen. Dann könnte auch die Heim-WM 2027 in Crans-Montana ein Thema werden. "Ich weiss, dass das sehr schwierig wird, aber man muss sich hohe Ziele setzen", sagt der junge Fahrer, der im Windschatten von Odermatt, von Allmen und Monney zum nächsten Topfahrer im Schweizer Speed-Team reifen könnte.

Vorerst gilt aber die bei Swiss-Ski beliebte Devise "Schritt für Schritt". Schliesslich ist Hiltbrand in Crans-Montana der klar jüngste der zwölf aufgebotenen Schweizer. Ohne Druck kann er am Samstag zeigen, wie gut ihm die Strecke tatsächlich liegt.

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