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LHC: Ohne Petr Svoboda und mit Geoff Ward zurück in der Spur

Patrick

Zum ersten Mal seit fünf Jahren steht der Lausanne HC wieder im Halbfinale der NL-Playoffs. Dabei gehören die Waadtländer spätestens seit der Eröffnung der Vaudois Arena zu den grossen Nummern im Schweizer Eishockey. Doch erst eine Personalrochade im November 2022 brachte den Erfolg zurück.

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Hat gut lachen: Geoff Ward und der Lausanne HC stehen zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder im Playoff-Halbfinale © Keystone / SDA

Ohne erkennbare Strategie und Erfolg

Im Frühjahr 2019 war die Lausanner Hockeywelt noch in Ordnung. Der LHC hatte eine starke Regular Season (Rang 3) soeben mit dem Erreichen der Playoff-Halbfinals (out vs. Zug) bestätigt und stand kurz davor, mit der Eröffnung der neuen Vaudoise Arena im September 2019 ein neues Eishockey-Zeitalter einzuläuten. Ein Platz an der Spitze der National League schien für die Waadtländer reserviert, erst recht, als in den schwierigen Monaten nach Covid ein neues Investoren- und Eigentümertrio rund um den ehemaligen Spieleragenten Petr Svoboda und Geschäftsmann Gregory Finger zusätzliche finanzielle Mittel bereitstellte. Doch anstatt sich weiter den Zugs und Zürichs der Liga anzunähern, verrannten sich die Waadtländer unter Sportchef Svoboda in einem Durcheinander aus teuren Transferflops und kostspieligen Trainer- und Spielerentlassungen. Bald verfügten die Romands zwar nicht über den Besten, dafür aber über einen der teuersten Kader in der National League, ehe der Klub im Herbst 2022 die Notbremse zog. Bis auf Rang 14 abgestürzt, wurde Svoboda von seiner Funktion als Sportchef entbunden und kurze Zeit später auch als Miteigentümer ausbezahlt. Neuer starker Mann an der Bande wurde der Kanadier Geoff Ward.

 

Der Ex-Amateur und Stanley-Cup-Sieger

Der bald 62-Jährige war in der Schweiz zum damaligen Zeitpunkt ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt. Noch nie war er zuvor im hiesigen Eishockey tätig gewesen, verfügte aber über eine beeindruckende Visitenkarte, auf der u.a. ein Stanley Cup Sieg (als Teil der Boston Bruins), ein deutscher Meistertitel (mit Adler Mannheim) und eine olympische Silbermedaille (als Assistent von Deutschland 2018) verewigt waren. Besonders interessant: Ward hatte selber nie professionell Eishockey gespielt, sondern hatte seine Trainerlaufbahn im Alter von 27 Jahren an der University of Waterloo (CAN) begonnen. In Lausanne gelang es ihm nahezu sofort, den Turnaround einzuleiten, der Mannschaft eine Struktur zu verpassen und den Leistungsgedanken wieder zu verankern. Trotzdem und trotz 1,61 Punkten pro Spiel war die Spielzeit für die elftplatzierten Lausannois nach dem Ende der Regular Season vorbei. Doch die Basis für eine erfolgreiche Zukunft war gelegt.

 

Fast alles solide, selten überragend

Denn als die Löwen aus der Olympiastadt im letzten Herbst aufs Eis zurückkehrten, taten sie das mindestens so gewissenhaft und hungrig, wie nach dem Tiefpunkt im vergangenen Jahr. Rund um die Zuzüge Théo Rochette (12 Tore, 18 Assists) und SHL-Topskorer Antti Suomela (12 Tore, 29 Assists), den erfahrenen Damien Riat sowie Torhüter Connor Hughes (1,73 Gegentore pro Spiel, trotz längerer Verletzungspause) formte der eher zurückhaltende Ward eine Mannschaft, die ganz ihrem Chef entsprach: Solidarisch, defensiv solide und offensiv vielseitig, mit nur drei Spielern in den Top 40 der Skorerliste. Der Lohn waren Rang 3 in der Regular Season (1,75 Punkte pro Spiel), das beste Penalty-Killing der NL und vor zwei Tagen die erstmalige Halbfinalqualifikation seit fünf Jahren. Kein Wunder, hat die Liga von Wards hervorragender Arbeit Notiz genommen und ihn in einer TA-Media-Umfrage vor dem Playoff-Start zum Coach des Jahres gewählt. Mit dem ersten Titel in der Klubgeschichte könnten der Kanadier und seine zuletzt für ihr überhartes Spiel kritisierte Mannschaft im April den ultimativen Triumph folgen lassen. Es wäre der Höhepunkt einer Entwicklung, die noch vor 16 Monaten niemand für möglich gehalten hätte. 

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