Nach dem ernüchternden Ausscheiden der DFB-Elf bei der EM im eigenen Land beendete Toni Kroos seine Karriere. Drei Monate später ist der hoch dekorierte Ex-Profi im Ruhestand angekommen und zeigt sich beim Gespräch mit Alexander Zverev wunschlos glücklich.
Der Podcast "A bis Z" von Alexander und Mischa Zverev darf mit Toni Kroos eine absolute Ikone des Fussballsports als Interviewpartner begrüssen. Im Gespräch mit den beiden Tennis-Brüdern stimmt der Ex-Madrilene überraschend ernste Töne beim Vergleich zwischen Fussball und Tennis an: "Du entscheidest, ob du Frau und Kinder auf Turniere mitnimmst. Du entscheidest, wer ist dein Team, wer sitzt in der Box und wer schläft in der Nacht vorm Spiel in deinem Bett. Das hast du im Team-Sport nicht."
Da es im Leistungssport nicht unüblich ist, dass sich Sportler nach dem Karriereende durch das sogenannte "Abtrainieren" wieder an eine moderate körperliche Belastung im Alltag gewöhnen, negiert Kroos die Möglichkeit zur sporadischen Trainingsteilnahme bei seinem Ex-Klub. "Ich weiss nicht, ob die das so geil finden, wenn ich ab und zu auftauche und sage, ich will mal mitmachen. Ausserdem bestünde aktuell noch die Gefahr, dass der Carlo (Trainer Ancelotti, Anm.d.Red.) sagt: 'Jetzt bleibst du hier'", scherzt der 34-Jährige.
"Karriere nach der Karriere" keine Option
Trotz seiner Begeisterung für den Tennissport, will der ehemalige Mittelfeldregisseur von einer Teilnahme an niederklassigen Turnieren nichts wissen: "Tennis geht mit dem Aufschlag los, das funktioniert bei mir nicht", gibt er zu. Die Affinität für Rückschlagsportarten kommt nicht von ungefähr, da sie ihre Wurzeln in Kroos' Familienstammbaum hat. "Noch vor Fussball habe ich Badminton gespielt. Meine Mama war DDR-Meisterin. So fand ich auch schnell Freude am Tennis. Man sagt, ich sein ein fieser Linkshänder gewesen."
Auch wenn an Kroos möglicherweise ein talentierter Tennisspieler verloren gegangen ist, so ist die Fussballwelt doch froh, dass er sich für die richtige Sportart entschieden hat.