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Krönt King Küng in Zürich seine Karriere?

Andy

In den kommenden Tagen blickt die Radsport-Welt nach Zürich, wo zwischen dem 21. und dem 29. September die WM stattfindet. Für die erste grosse Schweizer Erfolgsmeldung will da Stefan Küng (30) sorgen.

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Am 11. September raste Stefan Küng an der EM zu Silber – folgt nun an der Heim-WM Gold? © KEYSTONE/EPA/OLIVIER MATTHYS

Der erste Höhepunkt aus Schweizer Sicht steht am Sonntag um 14.45 Uhr an: das Einzelzeitfahren der Männer über 46,1 Kilometer mit Start auf der offenen Rennbahn Oerlikon und Ziel auf dem Sechseläutenplatz. Die Schweiz setzt da auf doppelte Thurgau-Power, Stefan Küng und Stefan Bissegger.

Der grössere Trumpf ist Küng, denn sein Namensvetter Bissegger kam zuletzt nicht so richtig auf Touren. An der Zeitfahr-EM vor neun Tagen in Belgien landete er nur auf Rang 12, verlor auf 31,3 Kilometern 1:30 Minuten auf den italienischen Sieger Edoardo Affini und 1:21 auf den zweitplatzierten Küng, wobei Bissegger zu Beginn des Rennens wegen einsetzenden Regens mit schlechten Bedingungen zu kämpfen hatte. Zudem hat ihn wohl die bei der Deutschland-Tour Ende August bei einem Sturz erlittene Handverletzung handicapiert, dazu hatte er mit einer leichten Erkältung zu kämpfen. Aber wenn beim «Muni» alles passt, ist er immer für eine Überraschung gut.

«Ich bin wieder auf meinem Niveau»

Grösser sind dagegen die Ambitionen bei Stefan Küng, der in den letzten Wochen richtig Schwung aufgenommen hat. «Mein Sommer war nicht gut», erklärte der Schweizer vor einigen Tagen rückblickend. «Meine Vorbereitung auf die Tour de Suisse und die Tour de France wurde durch Krankheiten gestört, und nach der Tour de France habe ich mich mit Covid angesteckt. Dann hatte ich bei den Olympischen Spielen Magenprobleme... Bei der Vuelta ging es mir langsam besser und ich fühle mich endlich wieder wie ich selbst. Ich bin wieder auf meinem Niveau.»

Was das heisst, hat sich in den Resultaten widerspiegelt: An den Olympischen Spielen landete Küng im Zeitfahren auf Rang 8, verlor 1:35 Minuten auf Sieger Remco Evenepoel und neun Sekunden auf Stefan Bissegger auf Rang 6. An der Vuelta entschied er dann das abschliessende Einzelzeitfahren über 24,6 Kilometer für sich, distanzierte den Slowenen Primoz Roglic um eine halbe Minute. Es war der erste Sieg für «King Küng» bei einer Grand Tour, nach über zehn Jahren und 225 Etappen. «Diesen Sieg habe ich lange gejagt. Oft war ich nahe dran, geklappt hat es nie. Ich bin erleichtert», sagte er danach gegenüber dem Blick – und eroberte ein paar Tage später auch noch EM-Silber.

Entsprechend gross sind nun seine Ambitionen für das Heimspiel am Sonntag, wo er seine Karriere mit dem WM-Titel krönen könnte. Es wäre das erste Schweizer WM-Gold in dieser Disziplin seit 2010, als Fabian Cancellara zum vierten Mal Zeitfahr-Weltmeister wurde. Und für Küng die dritte WM-Medaille in dieser Disziplin nach 2022 (Silber) und 2020 (Bronze).

Die 46,1 Kilometer lange Strecke, die zu einem Grossteil für Roller gemacht ist, aber mit der Pfannenstiel-Region bei Rennmitte auch zusätzliche Anforderungen stellt, könnte dem Thurgauer durchaus entgegenkommen. Aber die Konkurrenz ist gross und namhaft. Angefangen beim letztjährigen Podest-Trio mit dem belgischen Titelverteidiger Remco Evenepoel, dem italienischen Vizeweltmeister Filippo Ganna, der 2020 und 2021 Gold gewonnen hat, und dem drittklassierten Briten Joshua Tarling. Dazu kommen natürlich den beiden slowenischen Topstars Tadej Pogacar und Primoz Roglic, der zuletzt gegenüber der slowenischen Zeitung «Delo» sagte: «Ich kann keine Vorhersagen machen, aber die Strecken – sowohl das Zeitfahren als auch das Strassenrennen – liegen mir.»

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