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Kovac ist wie ein Feuerwehrmann ohne Schlauch

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Didi Hamann erklärt in seiner Kolumne, warum er Niko Kovac für den richtigen Trainer für Borussia Dortmund hält. Der Sky Experte versteht zudem nicht, was der Plan des FC Bayern mit Mathys Tel ist. Leverkusen sieht er gegenüber den Münchnern im Vorteil.

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''Hamanns Top 3'' - Die Kolumne des Sky Experten. © Sky

Didi Hamann erklärt in seiner Kolumne, warum er Niko Kovac für den richtigen Trainer für Borussia Dortmund hält. Der Sky Experte versteht zudem nicht, was der Plan des FC Bayern mit Mathys Tel ist. Leverkusen sieht er gegenüber den Münchnern im Vorteil.

Der letzte Spieltag der Ligaphase der Champions League war ein wilder, an Spannung nicht zu überbietender Ritt.

Es sind Mannschaften in der Tabelle unter den Top 8 gelandet, von denen wir es nicht erwartet hätten. Viele grosse Vereine wie Real Madrid, PSG und Manchester City hatten Probleme.

Für den FC Bayern war die Niederlage am vorletzten Spieltag in Rotterdam unheimlich bitter. Ein Punkt wäre Gold wert gewesen, genauso wie letzte Woche für Dortmund in Bologna.

Den Bayern droht jetzt ein Playoff-Duell mit Manchester City, das trotz aller Probleme eine sehr gefährliche Mannschaft ist, der ich lieber aus dem Weg gehen würde.

Es ist gefährlich, was die Bayern gerade machen

Was die Zukunft von Mathys Tel angeht, verstehe ich gar nichts mehr. Man hat einen der interessantesten jungen Spieler Europas in seinen Reihen, der jetzt doch weggeschickt wird. Ob er zurückkommt und ob er es irgendwann bei Bayern packen wird, steht in den Sternen. Man hätte die Sache mit Sicherheit besser lösen können.

Was eine mögliche Verpflichtung von Nkunku, betrifft, muss man immer das Gesamtgebilde sehen. Ich weiss nicht, wie Spieler wie Kimmich, Musiala und Davies, deren Verträge noch nicht verlängert sind, es fänden, wenn Nkunku für 70 Millionen geholt würde. Mein Gefühl wäre: "Dann kann ich ja nicht so wichtig sein". Ich glaube, es ist nicht ungefährlich, was die Bayern da gerade machen.

BVB-Bosse müssen zu 100 Prozent hinter Kovac stehen

Niko Kovac soll die Dortmunder wieder in die Erfolgsspur führen. Niko ist quasi ein Feuerwehrmann ohne Schlauch, seine Vertragslaufzeit von eineinhalb Jahren ist ungewöhnlich und wahrscheinlich ein Kompromiss. Ich glaube, dass er nicht für nur sechs Monate unterschrieben hätte, und die BVB-Verantwortlichen hatten wahrscheinlich im Hinterkopf: Sollte es diese Saison nicht funktionieren, hat der Trainer nur noch ein Jahr Vertrag.

Ich will nicht jetzt schon Szenarien durchspielen, wenn es nicht funktioniert, aber als Verein musst du das natürlich machen. Es ist auch immer eine Geldfrage. Wenn es laufen sollte, wird der BVB wahrscheinlich wenig Bedenken haben, den Vertrag um ein Jahr zu verlängern.

Ein Trainerwechsel bringt oft einen kurzfristigen Effekt. Ob Niko es nachhaltig schafft, wird man sehen. Ich traue es ihm auf alle Fälle zu. Die Mannschaft braucht eine starke Hand. Kovac legt sehr viel Wert auf Disziplin und den Teamgedanken. Das ist genau das, was gerade in Dortmund benötigt wird.

Wichtig ist, dass die Bosse zu 100 Prozent hinter dem Trainer stehen, ihn machen lassen und nicht immer den Spielern Gehör geben, wenn sie nach zwei Wochen ankommen und sich beschweren. In der Vergangenheit wurde den Spielern zu viel Macht gegeben. Das müssen die Dortmunder in Zukunft verändern.

Spieler müssen den Trainer happy machen, nicht umgekehrt

Den Spielern ist es lange Zeit zu gutgegangen. Sie haben ordentlich verdient, sind regelmässig Dritter oder Vierter geworden und alle waren happy. Wenn sich der eine oder andere angetrieben fühlt, den neuen Trainer happy zu machen, ist es grundsätzlich etwas Gutes.

Kovac hat in München und Frankfurt Titel gewonnen, in Monaco gute Arbeit geleistet und war Kroatiens Nationaltrainer bei der WM 2014. Er will Erfolg haben und nimmt auf Namen keine Rücksicht. So muss es sein! Was in der Vergangenheit vielleicht in anderen Vereinen passiert ist, würde ich ihm das eher als Stärke und nicht als Schwäche auslegen. Ich traue Kovac zu, dass er vom ersten Tag an Zug reinbekommt - und bin zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder mal positiv gestimmt, was den BVB betrifft.

Leverkusen ist die beste deutsche Mannschaft

Die Leverkusener sind souverän durch die Ligaphase marschiert und haben wieder gezeigt, dass sie momentan die beste deutsche Mannschaft sind, auch wenn sie in der Bundesliga nicht Tabellenführer sind.

Bayerns Weg ins Finale könnte nicht steiniger sein

Ein Achtelfinale gegen München wäre möglich, aber dafür müssen die Bayern erst einmal die Playoffs überstehen. Diese Spiele sind ein lästiges Übel für die Bayern. Leverkusen hätte im Rückspiel Heimrecht, was noch einmal ein Vorteil wäre. Wenn die Bayern das Finale im eigenen Stadion erreichen wollen, könnte der Weg dahin nicht steiniger sein.

Stuttgart hat den deutschen Fussball sehr gut vertreten

Der VfB Stuttgart hat zwar 1:4 gegen ein formstarkes PSG verloren und ist ausgeschieden, aber der VfB hat sich gut verkauft, bei Juventus gewonnen und den deutschen Fussball insgesamt sehr gut vertreten. Man darf nicht vergessen, dass Stuttgart vor 18 Monaten fast abgestiegen wäre.

Leipzig war DIE grosse Enttäuschung

RB Leipzig war DIE grosse Enttäuschung der Ligaphase. RB hatte zwar ein schweres Programm, aber auch gegen leichtere Gegner nicht gewonnen. Im Moment liegt dort einiges im Argen. In Xavi binden sie den Spieler an sich, der den höchsten Marktwert in der Mannschaft hat.

Umso wichtiger wird sein, in der Bundesliga unter die ersten Vier zu kommen. Ich kann mir vorstellen, dass Xavi eine Klausel im Vertrag hat, den Verein wechseln zu dürfen, wenn Leipzig die Champions League verpasst.

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