Sky Reporter Jesco von Eichmann liefert drei Erkenntnisse zum BVB-Sieg.
Von Jesco von Eichmann
Dreierkette funktioniert
Die Auswahl an hochqualifizierten Innenverteidigern ist gross beim BVB. Daher versuchte auch schon Niko Kovac Vorgänger Nuri Sahin in der Abwehr auf eine Dreierkette. Den Versuch musste er aber abbrechen, aufgrund von Verletzungen und schlechten Ergebnissen.
Sahin-Nachfolger Kovac hat die drei Abwehrspieler vor Torwart Kobel wieder für sich entdeckt - mit Erfolg gegen Mainz. Angenehmer Nebeneffekt: Kovac hat einen Platz für Waldemar Anton gefunden. Der Neuzugang aus dem Sommer ohne Stammspielergarantie hat Kovac im Training seit Wochen sportlich und menschlich voll überzeugt. Einzig: in der Viererkette wollte der Trainer das Duo Emre Can und Nico Schlotterbeck nicht auseinanderreissen. Jetzt also zu dritt mit Anton und drei Punkten gegen Mainz. Wermutstropfen: gegen Freiburg kommenden Samstag fällt Schlotterbeck mit der fünften gelben aus. Dafür stünde Niklas Süle aber als Innenverteidiger bereit.
Beier als zweiter Stürmer besser
"In Hoffenheim habe ich als zweiter Stürmer 16 Tore gemacht," wies Maximilian Beier nach dem Sieg gegen Mainz mit zwei Beier Toren etwas verschmitzt auf die Position hin, die ihn in der vergangenen Saison zum Nationalspieler und zum Wunschspieler des BVB gemacht hatte.
Und recht hat er. Am Flügel fehlt ihm etwas die Stärke im 1:1, als einzige Neun vorne ist er nicht robust genug. Aber darf er sich um eine neun herum bewegen, kommt seine Qualität voll zum Tragen: Immer anspielbar, gedankenschnell, clevere Laufwege, starke Technik, guter Abschluss. Ein klarer Wink für Kovac, wenn Serhou Guirassy seine Beschwerden auskuriert hat, wäre Beier ein Top-Partner in einem 3-5-2-System.
Schlotterbeck als Standardschütze eine Waffe
Normalerweise sind es Julian Brandt oder Pascal Gross, die zur Tat schreiten, wenn der BVB eine Ecke bekommt. Daher haben sich einige im Stadion verwundert die Augen gerieben, als sich Nico Schlotterbeck nicht ins Strafraumgetümmel vor einem Eckball gestürzt hat, sondern sich an der Eckfahne den Ball zurecht legte. "Im Training kamen ein paar Sprüche, als ich ihn zum Ecke schiessen beordert habe. Aber er hat's allen gezeigt, dass er das kann," schmunzelte Trainer Niko Kovac nach dem Spiel gegen Mainz.
Insgesamt sieht die Standard Statistik unter Kovac deutlich besser aus. 6 Tore nach Ecken gabs diese Saison, die Hälfte seit der Kroate an der Linie steht. Auch Julian Ryerson hat er schon zum Standardschützen gemacht. Massnahmen, die greifen.