Im Zentrum der Kritik gegen Horner stehen dabei die Unruhe rund um das Team und das Krisenmanagement. Marko mache laut Schumacher bei der Fahrerwahl sowie im Umgang mit jungen Piloten eine "unglückliche Figur".
Red Bull ist im Krisenmodus!
Fehlende sportliche Konkurrenzfähigkeit sowie viele Unruheherde und Machtkämpfe hinter den Kulissen. Für Ralf Schumacher ist neben Teamchef Horner auch Motorsportberater Dr. Marko Schuld an der momentanen Situation bei den Österreichern.
"So sehr ich ihn schätze, aber Dr. Helmut Marko spielt da auch manchmal eine etwas unglückliche Rolle. Er will die Jungs natürlich fördern, aber auf der anderen Seite verlangt er ihnen auch sehr viel ab und gibt ihnen dann zu wenig Zeit. Wenn man das jetzt wirklich so umsetzt, so wie es intern kommuniziert wurde, dass Liam Lawson tatsächlich jetzt schon rausgeworfen wird, muss ich ganz ehrlich sagen: Zwei Rennen neben Max Verstappen, das ist einfach zu wenig mit dem 'Bock'. So bezeichne ich das Auto, das fährt sich halt etwas schwierig. Da tut man der Jugend auch keinen Gefallen", betonte Schumacher im Sky F1-Podcast Backstage Boxengasse.
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Marko intern unter Druck
Marko habe mit seiner Entscheidung pro Lawson und gegen Yuki Tsunoda als Teamkollege von Verstappen eine "Fehleinschätzung" getroffen und "gerät jetzt intern wieder ein bisschen unter Druck. Jetzt ist bei diesem ganzen, ich nenne es mal kopflosen Haufen, an allen Ecken 'Firefighting' angesagt. Wenn man überlegt, wo Red Bull war und wo sie jetzt sind, würde ich nicht wissen wollen, was Firmengründer Dietrich Mateschitz dazu gesagt hätte", meinte Schumacher.
"Red Bull, das muss man einfach mal attestieren, ist jetzt schon in der Mittelmässigkeit verschwunden, wenn sie nicht Max Verstappen hätten, der irgendwie die Kohlen aus dem Feuer holt", machte Schumacher deutlich und fügte noch an: "Dann kommt Dr. Marko noch, man ist sich intern nicht einig mit den Fahrern. Denn eines war klar: Dr. Marko wollte natürlich aus dem eigenen Kader zwei Fahrer nehmen für Red Bull. Das hiess Lawson oder Tsunoda. Beide stehen bei Horner nicht sehr hoch im Kurs."
Düstere Zeiten für Horner
Für den "überforderten" Teamchef prophezeite Schumacher nach dem verkorksten Saisonstart düstere Zeiten: "Ich glaube, da bleibt kein Stein auf dem anderen am Ende des Tages. Horner ist umstritten. Er hat es einfach nicht geschafft, diese Erfolgskombination bei Red Bull zusammenzuhalten und diese Strömungen aufzuhalten mit diesen persönlichen Befindlichkeiten. Diese haben dann letztendlich dazu geführt, dass Adrian Newey und andere wichtige Leute das Team verlassen haben. Jetzt kriegt er die Quittung dafür. Das wird ein Riesenproblem."
Einen baldigen Sprung zurück an die sportliche Spitze sieht der Sky F1-Experte nicht. "Mir fehlt die Fantasie zu glauben, dass Red Bull aus dem Tief rauskommt. Pierre Wache (Technischer Direktor bei Red Bull; Anm. d. Red.) hatte jetzt ein Jahr Zeit nach dem Abgang von Newey. Im letzten Jahr war es schon so, dass es schlechter wurde. Über den ganzen Winter ist es auch nicht besser geworden, wenn man ehrlich ist. Wenn überhaupt, ist es eher schlechter geworden für Max Verstappen. Da rappelt es richtig. Ich glaube, da wird auch bald mal was passieren", so Schumacher.