Vincent Kompany hat Xabi Alonso entzaubert, meint Sky Reporter Florian Plettenberg.
Wer hätte vor dem Spiel gedacht, dass (der vermeintlich unerfahrene) Vincent Kompany (den vermeintlich raffinierten) Xabi Alonso im Hinspiel-Kracher derart vorführen würde?
Wohl kaum jemand. Viele Experten und Fans lobten Alonso im Vorfeld als Taktik-Zauberer, der die Bayern in der Vergangenheit immer wieder vor Probleme stellte. Doch am Mittwochabend lief es anders.
Bayern dominiert gegen Bayer
Alonso verzockte sich auf ganzer Linie: Den patzenden Matej Kovar anstelle von Lukas Hradecky ins Tor zu stellen - ein Fehler. Ohne echten Stürmer zu spielen und sowohl Patrik Schick als auch Victor Boniface auf die Bank zu setzen - ein Fehler. Nordi Mukiele trotz der sich anbahnenden Gelb-Roten Karte nicht frühzeitig auszuwechseln - ebenfalls ein Fehler.
Bayern hingegen war hervorragend eingestellt, giftig in den Zweikämpfen und gewann 55 Prozent seiner Duelle. Nahezu jeder Spieler agierte am Leistungslimit. Harry Kane traf sehenswert per Kopf, standesgemäss per Elfmeter und ackerte defensiv beispiellos. Angeführt wurde das Kompany-Team jedoch von einem überragenden Michael Olise. Hinten liessen die Bayern auch kaum was zu und wenn, war Manuel Neuer zur Stelle. Leverkusen war nahezu chancenlos, Florian Wirtz, für den die Bayern über 100 Millionen Euro zahlen wollen, blieb komplett blass.
Kompany gibt Marschroute vor
Kompany hingegen bewies ein starkes Gespür für das richtige Personal und die passende Marschroute. Getragen von einer stimmungsvollen Allianz Arena. Die Bayern holten zum perfekten Zeitpunkt eine Top-Leistung aus seiner Mannschaft heraus.
Sollte Kompany im Rückspiel auf Experimente verzichten und seine Bayern auch nur annähernd so auftreten lassen wie am Mittwochabend in München, steht dem Einzug ins Viertelfinale nichts im Weg. Ein grosser Gewinner des ersten Duells ist bereits jetzt klar: Kompany - und nicht Alonso.