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Können die Bayern Alonsos Bayer endlich knacken? Zwei Meinungen!

Bayern gegen Bayer: Im Achtelfinal der Champions League kommts zum brisanten deutschen Duell. Ein Favorit ist schwer auszumachen, doch eine Statistik lässt aufhorchen: Bayers Xabi Alonso ist nach sechs Duellen mit den Münchnern ungeschlagen. Ändert dies ausgerechnet in der Königsklasse? Unsere Redaktoren sind sich nicht einig.

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Führt Vincent Kompany den FC Bayern München zum ersten Sieg gegen Bayer Leverkusen unter Xabi Alonso? © IMAGO / Nico Herbertz

Andy Maschek sagt: Ja

Einverstanden, im letzten Duell gegen Bayer haben die Bayern keine allzugute Figur abgegeben. Sie waren das schlechtere Team. Aber: Die Nullnummer war für sie ein gefühlter Sieg, sie hielten Titelverteidiger Bayer weiter auf Distanz. In der Champions League folgte das erknorzte Weiterkommen gegen Celtic Glasgow – und seither scheinen sich die Münchner neu zu erfinden. Gegen Frankfurt und Stuttgart gaben sie sich keine Blösse, übersprangen diese Hürden in der Bundesliga ziemlich souverän und befinden sich auf Titelkurs.

Mit dem Rückzuzg des Angebots an Joshua Kimmich setzte der Klub ein klares Zeichen. Unterstrich, dass kein einzelner Spieler wichtig ist als der Verein und man nur gemeinsam erfolgreich sein kann. Wenn alle am selben Strick ziehen. Und mit Spielern wie Leon Goretzka und João Palhinha stehen durchaus valable Alternativen bereit, sollte Kimmich, der gegen Stuttgart verletzt passen musste, auch für den Kracher gegen Bayer noch nicht wieder fit sein.

Die Statistik spricht selbstverständlich gegen die Bayern, die in den sechs Spielen, in denen ihr ehemaliger Spieler Xabi Alonso beim Pillenklub an der Linie steht, nur dreimal zu einem Remis kamen und dreimal verloren (0:1, 0:3 und 1:2). Doch es sind nur Zahlen, nicht mehr.

Die Bayern haben die Klasse, um jede Hürde zu überwinden. Sie kommen immer mehr zurück in den «Mia san mia»-Modus. Meistern schwierige Situationen mit breiter Brust und können bei Bedarf auch auf das berühmt-berüchigte Bayern-Dusel zählen. Die Spieler stehen hinter ihrem Trainer Vincent Kompany, glauben an den Weg, den er ihnen vorgibt. Und der hat ja das «Finale dahoam» als Ziel.

Das sorgt für einen gewissen Druck. Doch den hat auch Bayer. Nach den letzten Duellen mit den Bayern gehen Granit Xhaka und seine Kollegen sicher nicht als Aussenseiter in dieses deutsche Duell, sie haben die grosse Chance, Geschichte zu schrieben – und deshalb auch etwas zu verlieren. «Leverkusen ist ja ganz klar der Favorit. Da muss man ja bloss mal in die deutsche Experten-Landschaft reinhören», sagte Bayern-Legende Thomas Müller unlängst süffisant über den Knaller. «Wir als absolut krasser Aussenseiter wollen uns natürlich beweisen. Na, liebe Experten, dann schauen wir mal.» Und dieser humorvolle Ausblick sollte für Bayer eine Warnung sein.

Patrick Y. Fischer sagt: Nein

Wie sagt man so schön: Zahlen lügen nicht. Und im Falle der Duelle zwischen dem FC Bayern München und der von Xabi Alonso trainierten Werkself sprechen diese eine deutliche Sprache – gegen den FC Bayern. Denn dieser wartet auch über zweieinhalb Jahre nach Alonsos Amtsantritt bei Bayer noch immer auf den ersten Vollerfolg gegen den vom Basken trainierten Deutschen Meister.

Klar, Statistiken sind gerade im hochemotionalen Profisport nicht alles. Zumal es auch mir relativ schwer fehlt, eine zwingende Korrelation zwischen dem Bayer-Team, welches die Münchner vor zwei Jahren bei Alonsos Premiere mit 2:1 schlug, und den beiden anstehenden Duellen herzustellen. Aber das muss ich auch nicht. Es genügt ein Blick auf das jüngste Aufeinandertreffen der beiden Rivalen Mitte Februar, welches die Leverkusener von A-Z dominierten.

15:2 Torschüsse, 6:0 Ecken oder 20:2 Flanken standen da u.a. auf dem Statistikblatt, wobei mein Kollege Andy natürlich mit Recht darauf verweisen kann, dass die Bayern mit dem 0:0 am Ende ihr Ziel erreichten. Nur, jedes Spiel ist anders und während man daraus durchaus auch ableiten könnte, dass genau das dafür spricht, dass sich ein solch dominanter Auftritt nicht wiederholen wird, liegt genau hier der bayerische Hund begraben: Denn geht es gegen Alonso, wissen die Bayern einfach nicht, was genau sie erwarten wird. 

Mal spielen die Leverkusener stürmisch dominant, mal sehr passiv, mal ohne klassischen Stürmer und dann wieder mit den brandgefährlichen Boniface oder Schick in der Spitze. Die einzige Konstante: Alonsos taktische Versiertheit und Vorbereitung gepaart mit den Fähigkeiten seiner Mannschaft, seine Vorgaben auch umzusetzen, führen in der Summe dazu, dass die Werkself gegen die Münchner plötzlich nicht mehr als Verlierer vom Platz geht.

Aber kann der FC Bayern den «Alonso-Code» nicht irgendwann knacken? Mit Sicherheit, doch die Zeit drängt, winkt der Werkself in den beiden Spielen doch die grosse Chance, die Münchner trotz wahrscheinlich verlorener Meisterschaft zum zweiten Mal in Folge zu überflügeln. Eine Art «worst case» im Jahr des CL-Endspiels im eigenen Stadion. Aber ich glaube nicht daran, dass Kompany & Co die passenden Antworten rechtzeitig finden werden.

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