skysport.ch
Sky Sport

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Analysen Eishockey

Kloten sucht die Torschützen!

Andy

«Siegen oder Fliegen»: Der oft bemühte Spruch passt für den EHC Kloten vor dem vierten Viertelfinal-Derby gegen die ZSC Lions wie die Faust aufs Auge. Können die Klotener schon in wenigen Stunden ihre Ferien buchen oder kämpfen sie sich zurück?

Marjamäki
Finden Lauri Marjamäki und der EHC Kloten zurück in die Spur? © IMAGO / Sergio Brunetti

Einverstanden, die 0:1-Niederlage nach dem kuriosen Tor von ZSC-Captain Patrick Geering am Montag hätte fast nicht unglücklicher und bitterer ausfallen können. Doch es war auch Eigenverschulden und die Folge einer eklatanten Schwäche im Powerplay. 15 Minuten konnte das Team von Lauri Marjamäki in den ersten drei Viertelfinalduellen in Überzahl spielen – und blieb ohne Ertrag. Das Torverhältnis dieser Spiele spricht Bände und widerspiegelt die Offensivschwäche der Klotener – 1:11!

Bei dieser Harmlosigkeit ist es nur schwer vorstellbar, dass der EHC Kloten die ZSC Lions noch in Bedrängnis bringt. Coach Marjamäki zeigte so auch schon eine gehörige Portion (Galgen-)Humor und erklärte nach dem letzten Match: «Einen so langen Stock, mit dem ich von der Bande aus einen Treffer hätte erzielen können, hatte ich leider auch nicht.» Zudem wies er darauf hin, dass er mit seiner Mannschaft gegen das beste Team Europas spielt, in dem etliche Nationalspieler stehen. «Wenn wir eine Chance haben wollen, müssen wir 60 Minuten lang perfektes Eishockey spielen. Und das haben wir bis jetzt nie getan.»

Schussverhältnis 1:15

Selber das Optimum abliefern und darauf zählen, dass der Gegner weit unter seinem Potenzial bleibt. Es ist eine Kombination, welche zeigt, dass die Klotener ihr Schicksal nicht in ihren eigenen Händen haben. Wie weit die beiden Mannschaften auseinanderliegen können, hat am Montag das erste Drittel unterstrichen. Da waren die Lions bissig, überrollten den Gegner und wirbelten so stark, dass die Spieler von Lauri Marjamäki teilweise absolut plan-, orientierungs- und ratlos waren. Der Beweis für den immensen Qualitätsunterschied erbringt die Schussstatistik dieser ersten 20 Minuten – 15:1. «Ich habe den Jungs in der Pause gesagt, dass sie sich entscheiden müssen, wie lange wir noch zusammen sind», erklärte Marjamäki später ruhig.

Klar ist, dass die Klotener zu Überfliegern werden müssen, wenn sie den Kopf noch aus der 0:3-Schlinge bekommen wollen. Unmöglich ist eine solche Wende aber nicht, wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt. Viermal hat bisher eine Mannschaft ein 0:3 in den Playoffs noch umgedreht: der HC Lugano (2006 im Viertelfinal-Derby gegen den HC Ambrì-Piotta), der EV Zug (2007 im Viertelfinal gegen die Rapperswil-Jona Lakers), der HC Davos (2008 im Viertelfinal gegen den EVZ) und nochmals die Zuger 2022 in der unvergesslichen Finalserie gegen die ZSC Lions.

Und auch Headcoach Lauri Marjamäki weiss, wie man sich aus einer schier aussichtslosen Situation befreit und zurückkämpft. 2012 als Trainer der Espoo Blues lag er mit seinem Team im Viertelfinal gegen KalPa 0:3 zurück, das Torverhältnis stand nach den ersten drei Duellen bei 1:9 – und dann feierte Espoo vier Siege in Serie. Man müsst ihm in Kloten ein Denkmal bauen, wenn ihm das auch gegen die ZSC Lions gelingen sollte.

Bewerte den Artikel
1 Bewertungen
Ihre Stimme wird gezählt.

News-Feed

Lesen Sie auch

Mehr anzeigen

Live-Sport ansehen auf

Sky Sport
Copyright Sky Schweiz SA © 2001-2025. Erstellt von EWM.swiss