Jeremy Seewer mit Ducati erstmals auf dem Podest
Jeremy Seewer sorgt in der Motocross-WM für eine erfreuliche Premiere. Der Zürcher fährt beim Heim-GP in Frauenfeld als Dritter zum ersten Mal seit seinem Wechsel zu Ducati aufs Podest.
Aller Anfang ist schwer. Das gilt auch für Jeremy Seewer und Ducati. Das Schweizer Aushängeschild im Motocross suchte nach einer schwierigen Saison mit Kawasaki eine neue Herausforderung und betrat mit dem Wechsel zu Ducati dieses Jahr Neuland. Der Töff-Hersteller aus Bologna hat ein Projekt lanciert, um langfristig auch im Motocross Erfolge zu feiern.
Der Start für Seewer und Ducati verlief harzig. Zweimal Platz 6 in einem Lauf waren an den ersten fünf Rennwochenenden die besten Resultate für den WM-Zweiten von 2019, 2020 und 2022. Doch nun, ausgerechnet beim Heimauftritt in Frauenfeld, platzte der Knoten. Mit den Rängen 7 und 3 schaffte es Seewer im kombinierten Tagesklassement als Dritter aufs Podest und sorgte damit für eine Premiere von Ducati in der Königsklasse MXGP.
Dabei trotze der 30-jährige Bülacher einer starken Erkältung und profitierte gleichzeitig auch von zahlreichen Stürzen der Konkurrenz. Auch WM-Leader Tim Gajser erwischte es auf der technisch anspruchsvollen Strecke im Schollenholz schwer. Der vierfache Weltmeister aus Slowenien musste das zweite Rennen nach einem Sturz früh beenden. Als grosser Sieger ging der erst 18-jährige Belgier Lucas Coenen auf KTM hervor, der beide Rennen gewann.
Ob die Motocross-Elite auch künftig in Frauenfeld Halt machen wird, ist offen. Ein Dreijahresvertrag ist eben ausgelaufen. Beim Zuschaueraufmarsch durften die Organisatoren um ihren umtriebigen, 83-jährigen Präsidenten Willy Läderach einen leichten Anstieg verzeichnen. 40'500 Personen pilgerten verteilt über das Osterwochenende (Freitag, Samstag, Montag) an die Rennstrecke; im Vorjahr waren es 1500 weniger.