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Jamal oder Yamal: Wer stürmt in den Halbfinal?

Andy

Am Freitagabend duellieren sich Deutschland und Spanien um einen Platz im EM-Halbfinal. Eine entscheidende Rolle könnte dabei auch den «Wunderkindern» Jamal Musiala und Lamine Yamal zukommen.

Jamal
Jamal Musiala hat an der EM schon drei Tore erzielt. © KEYSTONE/DPA/Bernd Thissen

Sie sie sind zweifellos Juwelen des modernen Fussballs: der deutsche Nationalspieler Jamal Musiala (21) und der spanische «Super-Bubi» Lamine Yamal, der beim 3:0-Auftaktsieg der Spanier gegen Kroatien zum jüngsten Spieler wurde, der je bei einer EM mitgewirkt hat (16 Jahre, elf Monate, zwei Tage). Zuvor war er schon, unter anderem, bei Barça der jüngste Erstligadebütant geworden, am 29. April 2023, mit gerade einmal 15 Jahren und 290 Tagen.

So ist es selbstverständlich, dass viele Augen auf Jamal und Yamal gerichtet sein werden, die beide wohl das wichtigste Spiel ihrer noch so jungen Karriere bestreiten. Gastgeber Deutschland gegen das bisher so überzeugende Spanien: Es ist ein vorgezogener Final, in dem die Spanier tendenziell leichte Favoriten sind, oder wie Lamine Yamal sagt: «Es ist möglich, Deutschland zu schlagen. Es gibt kein Team, das uns überlegen ist.» Allerdings wird es wichtig sein, Jamal Musiala unter Kontrolle zu bringen, der in den ersten vier EM-Spielen bereits drei Tore erzielt hat und erklärt: «Ich bin jetzt in einem Flow. Aber ich kann noch besser spielen.»

Jamal und Yamal – wer sind die Hauptdarsteller in diesem Duell der Wunderkinder überhaupt? 

In jungen Jahren schon überragend

Jamal Musiala begann mit fünf Jahren beim TSV Lehnerz in der Nähe von Fulda mit dem Vereinsfussball. Wegen des Studiums von Mama Carolin zog Musiala im Alter von sieben Jahren mit der Familie nach England, spielte zuerst in Southampton, wechselte 2011 weiter zu Chelsea und liess sich in seinem ersten Spiel gleich als vierfacher Torschütze feiern. «Ein Spieler, der so talentiert ist, dass ich sage, er wird Profi – obwohl er erst sieben Jahre alt ist!», liess sein damaliger Trainer Rosh Batti verlauten.

Auch Lamine Yamal legte einen Schnellstart hin, war aber «frühreifer» als Musiala, spielte mit dreieinhalb (!) Jahren bei La Torreta, einem Verein nördlich von Barcelona – und gehörte direkt zu einem Team, in dem die anderen Spieler zwei Jahre älter waren. «Lamine war besonders, sogar in seiner Art zu gehen. Er war gut erzogen, sehr zurückhaltend», sagte Inocente Diez, der damalige Kooradinator von La Torreta, später. Das Talent fiel auch anderen auf, Yamal durfte ein Probetraining beim FC Barcelona bestreiten, erzielte einen Hattrick und so hiess es rückblickend: Er ist gekommen, um zu bleiben.

Yamal
Lamine Yamal wartet noch auf sein erstes EM-Tor.

Diverse Rekorde

Schritt für Schritt stürmten die beiden heutigen Jungstars an die Spitze. Musiala zog an einem U12-Turnier das Interesse von Englands Juniorentrainer Kevin Betsy auf sich, der später sagte: «Er war winzig, aber er hatte diese wahnsinnige Spielintelligenz. Er war noch zu jung für die Jugend-Nationalteams, aber für ihn und Jude Bellingham waren wir bereit, Ausnahmen zu machen.» Und so spielte er als 13-Jähriger in Englands U15. Mit Anfang 16 zog Musiala dann weiter, wechselte in den Nachwuchs des FC Bayern München und trainierte bald darauf bei den Profis. Mit 17 Jahren, 3 Monaten und 25 Tagen bestritt er sein erstes Bundesligaspiel und begann, einige Rekorde zu brechen. So wurde er: jüngster Bundesliga-Debütant, Bundesliga-Torschütze und Champions League-Torschütze des deutschen Rekordmeisters und im März 2021 mit 18 Jahren viertjüngster deutscher Nationalspieler. Seither ist er ein Fixpunkt in diesem Team.

Bei Lamine Yamal ging alles noch schneller. Bereits mit 15 Jahren wurde er bei Barcelona ins Profi-Kader geholt, sein damaliger Trainer Rafa Marquez sagte: «Er gehört zu einer Gruppe von Jungs, die ein angeborenes Talent haben, dank dem es egal ist, wie alt sie sind – sie können in jeder Altersklasse und Liga spielen. Ronaldinho, Messi… Lamine kann der Nächste sein.» Wie wahr. 

Millionen-Spieler…

Im Millionen- oder Milliarden-Business Fussball lassen Jamal und Yamal auch die Kassen klingeln. Musiala bekam im März 2021 seinen ersten Profivertrag, unterschrieb bis 2026. Aufgrund seiner Leistungsexplosion wurden die finanziellen Rahmenbedingungen kurz nach der WM 2022 angepasst, Musiala soll beim FC Bayern München nun rund neun Millionen im Jahr verdienen. Doch auch das dürfte sich schon bald ändern. Die Bayern wollen Musiala unbedingt weiter an sich binden, für die Zeit nach der EM sind erste Gespräche vorgesehen. Klar ist, dass für den 21-jährigen Superstar die Kasse weit geöffnet werden muss, auch wenn die Münchner ihr Team günstiger machen wollen. Unter einem Jahressalär von 20 Millionen Euro wird Musiala kaum unterschreiben.

Bei Lamine Yamal ist es noch nicht einmal ein Jahr her, seit er bei Barcelona seinen ersten Vertrag unterschrieb. Bis 2026 – und mit einer Ausstiegsklausel über eine Milliarde Euro. Aufgrund seines Alters konnte Yamal nur für drei Jahre unterschreiben, aktuell soll er rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr kassieren. Präsident Joan Laporta erklärte kürzlich, dass Barça ein Angebot über 200 Mio. Euro abgelehnt hat – gemunkelt wird, dass Paris Saint-Germain dieses Angebot abgegeben hat, um Kylian Mbappé zu ersetzen. Stattdessen ist Barcelona selber in die Offensive gegangen: Es soll schon bereits eine Vereinbarung geben, um den Vertrag mit Beginn des 18. Lebensjahres bis 2030 zu verlängern – natürlich mit einer fetten Lohnerhöhung.

So oder so werden Jamal Musiala und Lamine Yamal, diese beiden begnadeten Offensivkünstler, die Fussballwelt in den nächsten Jahren weiterhin begeistern. Und wer weiss, vielleicht wird ja einer von ihnen am Freitag in Stuttgart die grosse Figur und der gefeierte Held in diesem EM-Viertelfinal der beiden Anwärter auf den EM-Titel.

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