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It's (almost) a wrap: Unsere NHL-Awards zum Saisonende

Younes

Nächsten Donnerstag ist sie vorbei, die NHL-Regular Season 2024/2025. Höchste Zeit also, um die Saison aus Sicht der Schweizer Cracks noch einmal Revue passieren zu lassen. Wer hat überzeugt, überrascht oder enttäuscht? Im Rahmen unserer Awards ziehen wir Bilanz.

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Ein Mann für alle Fälle: Captain Nico Hischier spielt in New Jersey seine bislang stärkste Saison © IMAGO / Imagn Images

MVP: Nico Hischier

72 Spiele, 35 Tore und 32 Assists: Mit seinen Leistungen in dieser Spielzeit hat sich Nico Hischier endgültig in die Kategorie der besten Zweiweg-Center der National Hockey League gespielt. Besonders beeindruckt dabei die Tatsache, dass sich der Oberwalliser bei den Devils in den letzten Jahren zum Mann für alle Fälle entwickelt hat. Offensiver Taktgeber, defensives Gewissen, Captain und der Spieler, der mittlerweile die meisten Bullys der gesamten Liga bestreitet (1'708 mit einer Erfolgsquote von 55,4%). Und nach den verletzungsbedingten Ausfällen von Jack Hughes und Offensiv-Verteidiger Doug Hamilton gehörte Hischer gemeinsam mit Teamkollege Timo Meier (25 Tore, 25 Assists, +7) zu jenen Teufeln, die ihre Leistung noch einmal steigern konnten. Seine 20 Skorerpunkte (10 Tore / 10 Assists) in den 16 Spielen seit Hughes Verletzung sind ein wichtiger Grund dafür, dass die Devils die Playoffs trotz diversen gewichtigen Absenzen (auch Verteidiger Jonas Siegenthaler fehlt seit Wochen) erreicht haben.

 

Bester Verteidiger: Janis Moser

Roman Josi? Hätte es trotz einer persönlich schwierigen und mannschaftlich enttäuschenden Saison (die Predators haben die drittschwächste Bilanz der gesamten Liga) werden können, doch dann verletzte er sich. Jonas Siegenthaler? War lange Zeit eine defensive Bank in einer nicht immer sattelfesten Devils Hintermannschaft, doch dann verletzte er sich. Bleibt also noch Janis Moser, zwischenzeitlich ebenfalls während rund zehn Wochen out, nun aber zurück als Teil der ersten Angriffsformation der Tampa Bay Lightning um Nikita Kucherov, Brayden Point, Jake Guentzel und der schwedischen Verteidiger-Legende Victor Hedman. Mosers Job im ersten Jahr in Florida: Eine der offensivstärksten Formationen in der gesamten Liga (total 332 Skorerpunkte) defensiv abzusichern, was dem gebürtigen Seeländer gut, aber unspektakulär (2 Tore, 13 Assists,  +20-Bilanz) gelang. Nun stehen für den 24-Jährigen zum ersten Mal in seiner Karriere NHL-Playoffs an – mit den «Bolts» als nicht ungefährlicher Aussenseiter.

 

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Gleich krachts: Lian Bichsel (l.) hat sich auch aufgrund seiner physischen Spielweise in Dallas etablieren können (IMAGO / Imagn Images)

Grösste Überraschung: Pius Suter

Viel besser, hätte Pius Suters Timing nicht sein können. Im Vertragsjahr (Suters Kontrakt läuft zum Saisonende aus) lieferte der ehemalige ZSC-Lion die mit Abstand beste Saison seiner Karriere ab. Vier Spiele vor dem Saisonende haben sich auf dem Konto des smarten Centers bereits 45 Skorerpunkte (24 Tore, 21 Assists) angesammelt, Tendenz steigend. Damit wird Suter seine bisherigen Karrierebestwerte (15 Tore und 36 Punkte) deutlich übertreffen, was sich spätestens im Sommer bezahlt machen dürfte. Zuletzt stellte er zudem seine Fähigkeiten unter Beweis, auch als Center einer der ersten beiden Sturmreihen seine Qualitäten einbringen zu können. In den letzten zehn Spielen mit den Canucks sammelte er in dieser Rolle elf Skorerpunkte. Das dürfte sich mit Blick auf die kommende Saison mindestens mit einer Verdoppelung seines bisherigen Gehalts (USD 1,60 Mio.) bezahlt machen - in Vancouver oder anderswo.

 

Bester Newcomer: Lian Bichsel

Kaum da, hat er sich im sportverrückten Dallas bereits seine erste Trademark verdient: Den  «Bichsel Boom», der einen seiner kernigen Checks so wunderbar eingänglich beschreibt. Und Checks landete der 20-jährige Erstrundendraft in seinen bisherigen 35 Spielen für die Dallas Stars einige, seit er am 12. Dezember 2024 gegen die Nashville Predators in der besten Eishockeyliga der Welt debütierte. In seinem ersten Spiel gelang ihm auch direkt sein erstes Tor, eine Trefferquote, die der gebürtige Solothurner so natürlich nicht aufrechterhalten konnte (bislang 3 Tore und 5 Assists). Dennoch hat sich Bichsel in seinem ersten kompletten Nordamerika-Jahr bei den Stars festgespielt, verteidigt zusammen mit dem erfahrenen Matt Dumba als drittes Defender-Paar. In Sache Eiszeit (14:45 Minuten pro Spiel) hinkt er seinen fünf Verteidigerkollegen zwar noch relativ deutlich hinterher, dennoch können die Organisation und Bichsel selbst mit der bisherigen Entwicklung zufrieden sein. Kommt der 1,96 Meter grosse Youngster auch in den Playoffs regelmässig für die ambitionierten Stars zum Einsatz, wäre das der nächste Meilenstein in seiner noch jungen Karriere.

 

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Wollen nach der besten Regular Season der Franchise-Geschichte auch in den Playoffs jubeln: Nino Niederreiter (Bildmitte) und die Winnipeg Jets (IMAGO / Imagn Images)

Grösste Enttäuschung: Philipp Kurashev

Sieben Jahre nachdem Philipp Kurashev 2018 in der vierten Runde von den Chicago Blackhaws gedraftet wurde, könnte die NHL-Karriere des 25-Jährigen in der kommenden Woche (zumindest vorläufig) zu Ende gehen. Zu schwach waren die jüngsten Leistungen des gelernten Centers, der nach einer produktiven Vorjahreskampagne (18 Tore, 36 Assists an der Seite von Top-Pick Connor Bedard) in dieser Saison weder offensiv (7 Tore, 6 Assists) noch defensiv (Minus-27-Bilanz) überzeugen konnte. Kommt hinzu, dass unter Kurashevs Baisse auch das Vertrauen seines Trainerteams gelitten hat, verbrachte der ehemalige SCB-Junior doch diverse Partien überzählig auf der Tribüne oder wurde auf den rechten Flügel der dritten Sturmreihe verbannt. Unter diesen Voraussetzungen würde es überraschen, sollte der Mann mit russischen Wurzeln im Sommer noch einmal ein attraktives Vertragsangebot erhalten, zumal der angestrebte Umbruch in Chicago bislang nicht planmässig verläuft und frische Namen und Gesichter - verknüpft mit neuer Hoffnung - herbeigesehnt werden. Ein Wechsel zurück in die Schweiz erscheint aktuell realistisch.

 

Beste Titelchancen: Nino Niederreiter

Sechs Schweizer werden ab dem 20. April die diesjährigen Stanley-Cup-Playoffs bestreiten. Titelchancen können sich dabei aber wohl nur vier «Eisgenossen» ausrechnen, es sei denn in New Jersey kehren wichtige Stammkräfte (Hamilton, Siegenthaler) doch noch rechtzeitig von ihren Verletzungen zurück. Tampa Bay (mit Moser) und Los Angeles (mit Kevin Fiala) sind Aussenseiter, während sich die Stars (mit Bichsel) als bislang drittbestes Team der Qualifikation durchaus berechtigte Titelhoffnungen machen dürfen. Dumm nur, dass ihnen mit den Winnipeg Jets und Nino Niederreiter (15 Tore, 20 Assists, Plus-14-Bilanz) in der eigenen Conference das beste und konstanteste Team der bisherigen Saison im Weg steht. Das muss erfahrungsgemäss nicht zwingend auf erfolgreiche Playoffs hinweisen, dennoch muss erst einmal ein Team gefunden werden, welches die Jets über sieben Spiele in die Schranken weist. Für Niederreiter wäre ein etwaiger Triumph oder auch ein Finaleinzug der Höhepunkt seiner mittlerweile 15-jährigen NHL-Karriere, die nach seinem Trade in die kanadische Prärie vor 26 Monaten an einem Scheideweg angekommen zu sein schien. Nun geht er nach seiner Zeit in Carolina zum zweiten Mal als Titelanwärter in die entscheidende Phase der Saison.

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