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Ist Galatasaray für YB eine Nummer zu gross? Zwei Meinungen

In den Champions League-Playoffs treffen die Young Boys am 21. und 27. August auf den türkischen Meister Galatasaray Istanbul. Eine zu hohe Hürde für die Berner? Unsere Redaktoren Patrick Y. Fischer und Andy Maschek sind sich nicht einig.

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Können die YB-Stürmer Meschack Elia und Cedric Itten auf der europäischen Bühne glänzen? © Keystone / Gian Ehrenzeller

Patrick Y. Fischer sagt: Ja

Nein, das wäre jetzt nicht auch noch nötig gewesen. Als sei der schwache Start in die Meisterschaft nicht schon Hypothek genug, wurde den Berner Young Boys auf dem Weg in die Champions League-Gruppenphase nun auch noch der schwerstmögliche Gegner zugelost: Galatasaray Istanbul, seines Zeichens türkischer Rekordmeister und amtierender Titelträger der türkischen SüperLig.

Dabei ist «Gala» für die Berner nicht nur aufgrund des beeindruckenden Palmarès ein echter Brocken, sondern auch aufgrund ihrer aktuellen sportlichen Qualität. Die Mannschaft von Trainer Okan Buruk sicherte sich zuletzt zweimal die türkische Meisterschaft – und verstärkte sich mit Blick auf die anstehende Kampagne trotzdem hochkarätig. Fix übernommen wurde der marokkanische Flügel Hakim Ziyech (von Chelsea), während gleichzeitig Belgiens Nationalstürmer Michy Batshuayi den Weg von Lokalrivale Fener ins Ali Sami Yen fand. Und als Antwort auf die 0:5 Schlappe im türkischen Supercup gegen Besiktas, holte der Klub einen Tag später den brasilianischen Mittelfeldakteur Gabriel Sara (Norwich City) für die Rekordsummer von 18 Mio. Euro an den Bosporus. Leistungsträger wie Captain und Torhüterlegende  Fernando Mulsera (133 Länderspiele für Uruguay), DM Lucas Torreira (Nationalspieler Uruguay), Stürmer Mauro Icardi oder ex-Napoli-Star Dries Mertens bilden das weitere, bereits bewährte Gerüst.

Selbst in Hochform wäre es also schon fast vermessen, von den Gelb-Schwarzen gegen diesen Gegner ein Weiterkommen zu erwarten. Im Profi-Fussball ist zwar grundsätzlich sehr vieles möglich – insbesondere zum Saisonstart und auf Kunstrasen – in der aktuellen Verfassung sehe ich jedoch nicht, wie die Young Boys den Sprung in die Königsklasse in diesem Jahr bewerkstelligen wollen. Da fehlt zu viel von dem, was den Gegner auszeichnet, zu wenig Form und Klasse trifft zumindest auf Letzteres. Deshalb lege ich mich fest: In Bern wird es in der aktuellen Spielzeit nach der Quali keine weiteren CL-Spiele zu sehen geben.

 

Andy Maschek sagt: Nein

Auf den ersten Blick ist es eine ganz klare Angelegenheit. Hier die Young Boys, die in der Meisterschaft kriseln, unter dem neuen Trainer Patrick Rahmen noch nicht Fahrt aufgenommen haben und deren Kader von transfermarkt.ch mit einem Wert von rund 63 Millionen Euro beziffert wird. Und da Galatasaray Istanbul, der türkische Meister, dessen Kader mit einer Preisetikette von geschätzten 210 Millionen Euro versehen wird.

Geld erzielt zwar keine Tore, doch diese Zahlen zeigen, dass die Türken als grosse Favoriten in den Kampf um einen Platz in der Königsklasse gehen. Und genau das ist die Chance der Young Boys – denn von den Bernern erwartet momentan niemand etwas. Zu schwach waren die Leistungen bisher in der Meisterschaft, wo es in den ersten vier Spielen noch keinen Sieg und erst einen Punkt gab. Noch viel zu wenig gefestigt scheint das Team unter dem neuen Trainer Patrick Rahmen zu sein. Und zu schwerwiegend sind die verletzungsbedingen Ausfälle von Führungsspielern und Leistungsträgern wie Mohamed Ali Camara oder Loris Benito, dazu kommen die Zwangspausen von Saidy Janko, Kastriot Imeri und Alexandre Jankewitz sowie des neu verpflichteten Stürmers Facinet Conte. Und bei Bernern fehlt aktuell eine absolute Leaderfigur und wirkt auch Goalie David von Ballmoos nicht souverän.

So weit, so gut, aber geführt ist der Mist deswegen noch lange nicht. Die Berner verfügen über Qualität im Team, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie den Schalter umlegen und zum Siegen zurückkehren. Weshalb nicht gegen Galatasaray? Einverstanden, der türkische Rekordmeister hat ein starkes Kader und ist auf dem Papier im Vorteil. Doch es ist keine Übermannschaft, vor der man in Ehrfurcht erstarren muss.

Die Hoffnung auf die Champions League lebt, die Chancen, dass es auf die ganz grosse Bühne und an die fetten Millionentöpfe sind vorhanden. Oder um es in einer etwas abgeänderten Fussballer-Plattitüde zu sagen: Der Ball ist rund, die Qualifikation dauert zwei Spiele – und am Ende gewinnen nicht immer die Türken.

 

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