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Innert 16 Monaten von Position 1133 in die Top 70

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Als erste Schweizer Golferin gewinnt Chiara Tamburlini die Jahreswertung der Ladies European Tour. Seit August 2023 verbessert sie sich in der Weltrangliste um über 1000 Positionen in die Top 70.

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Chiara Tamburlini beim Swiss Ladies Open im Juni 2024 in Holzhäusern beim Abschlag © KEYSTONE/URS FLUEELER

Am vergangenen Freitag durfte Chiara Tamburlini bereits die vierte Auszeichnung im bald zu Ende gehenden Jahr entgegennehmen. Die Mitglieder von Swiss Golf wählten sie mit klarer Mehrheit zur "Spielerin des Jahres". Das war nicht anders zu erwarten.

Dank ihrer sensationellen ersten Saison auf der Ladies European Tour gewann sie bereits die Jahreswertung. Dazu wurde sie zum "Neuling des Jahres" und von ihren Profi-Kolleginnen ebenfalls zum "Player of the Year" gewählt. "Es war eine surreale Saison", blickt die St. Gallerin zurück.

"Meine Erwartungen zu Beginn des Jahres waren nicht besonders hoch. Ich wollte mir die Tourkarte sichern und war vor dem ersten grossen Event in Kenia extrem nervös, weil ich nicht wusste, was mich dort erwarten würde", erinnert sich Tamburlini an den Saisonstart im Februar. Dort wollte sie "eigentlich nur ins Preisgeld kommen", reiste dann aber mit einem geteilten dritten Rang nach Hause.

In Saudi-Arabien und Marokko lief es danach nicht wunschgemäss. Tamburlini musste frühzeitig die Koffer packen und flog, ohne einen Franken verdient zu haben, zurück in die Schweiz. Sie liess sich davon nicht entmutigen; unter anderem mit zwei sechsten Plätzen in den USA und in Australien erspielte sie sich neues Selbstvertrauen.

Schon im achten Turnier auf der Ladies European Tour gelang ihr der erste Sieg. Die Joburg Ladies Open gewann die "Neo-Proette" gleich mit sieben Schlägen Vorsprung. Das brachte ihr einen Siegercheck von 45'000 Euro ein, gleichzeitig schaffte sie es in der Weltrangliste erstmals unter die besten 200 Profis. Im Herbst folgten zwei weitere Siege in Frankreich und Taiwan, dank denen sich Tamburlini frühzeitig den Titel in der Jahreswertung sicherte. Bei insgesamt 24 Turnieren verdiente sie ein Preisgeld von gut 440'000 Euro.

Erst im August 2023 hatte Tamburlini nach einem erfolgreichen Studium in Finanzwissenschaften das Lager gewechselt. Dabei gewann sie auf der kleineren LETAS-Tour auch gleich ihr erstes Turnier als Proette.

Vor 16 Monaten wurde Tamburlini als Nummer 1133 in der Weltrangliste geführt, aktuell gehört sie schon zu den Top 70 der Welt. Angesichts der deutlich höheren Preisgelder auf der amerikanischen LPGA-Tour ist diese Position umso bemerkenswerter.

Dank den drei Siegen und sieben weiteren Klassierungen in den ersten zehn überholte Tamburlini beispielsweise Morgane Métraux in der Weltrangliste. Die Lausannerin spielt üblicherweise auf der LPGA. Gemeinsam sorgten die beiden Schweizerinnen für ein weiteres Saison-Highlight. Bei der Jabra Ladies Open in Frankreich gab es erstmals in der Geschichte einen Schweizer Doppelerfolg - Métraux siegte vor Tamburlini.

Erneut folgte für Tamburlini ein kleiner Rückschlag mit drei verpassten Cuts in Serie. "Manchmal habe ich mich unter Druck gesetzt, weil ich aufholen wollte, obwohl ich nicht gerade meine beste Woche hatte. Ich musste lernen, auch mit einer mittelmässigen Woche zurechtzukommen", sagte die Ostschweizerin kurz nach ihrem 25. Geburtstag Anfang Dezember.

Das gilt auch für den Abschluss der fast perfekten ersten regulären Saison als Proette. An der Qualifying School für die LPGA fehlten Tamburlini nach fünf Runden bloss drei Schläge für einen der begehrten Startplätze auf der amerikanischen Tour. "Das war natürlich enttäuschend. Vor allem, weil ich im letzten Durchgang zwei doppelte Schlagverluste innerhalb einer Runde produzierte. Ich weiss wirklich nicht, wann das zuletzt passierte. Gleichwohl war es eine sensationelle Saison. Nun freue ich mich auf die Ferien und auf die neue Saison auf der Ladies European Tour", blickt die Ostschweizerin voraus.

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