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Happy Bo machts möglich: Mainz 05 auf Kurs in Richtung Champions League

Patrick

Kein Frage: Der FSV Mainz 05 ist die Überraschung der bisherigen Bundesligasaison. Im Vorjahr noch Abstiegskandidat, haben die Rhein-Hessen aktuell zum gleichen Zeitpunkt der Saison 28 Punkte mehr auf dem Konto. Auch dank einem alten Bekannten.

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Henriksen dirigiert, Mainz jubelt: Qualifiziert sich der FSV sogar noch für die Champions League? © IMAGO / Christian Schroedter

Duplizität der Ereignisse

Das riecht fast schon rekordverdächtig. Im März 2024 stand der FSV Mainz nach 25 Spieltagen und 16 Punkten auf Rang 17 der Bundesligatabelle. Ein Jahre später finden sich die «Meenzer» auf Rang 3 mit 44 Punkten wieder, auf direktem Kurs in Richtung UEFA Champions League. Eine sensationelle Entwicklung, die in ihren Umrissen stark an Trainer Bo Henriksens Arbeit in der Schweiz erinnert. Zur Erinnerung: Hier übernahm der Däne im Oktober 2022 den komplett verunsicherten Tabellenletzten FCZ und führte den damaligen Titelverteidiger innerhalb von zwölf Monaten zurück an die Tabellenspitze der CS Super League. Am Ende beschleunigten eine vorweihnachtliche Mini-Krise sowie öffentliche Kritik am Trainer dessen Abgang im Februar 2024, wobei man festhalten sollte: Henriksen hätte Zürich auch verlassen, wenn rund um sein Engagement beim FCZ alles perfekt gewesen wäre. Zu gross war die Verlockung, in der Bundesliga zu arbeiten.

 

Mit Vollgas voraus

Das zeigte sich bereits in der ersten PK, in der der heute 50-Jährige plötzlich in Deutsch palaverte, etwas, dass er in der Schweiz nie getan hatte. Und auch sonst legt der ehemalige England-Legionär los wie die Feuerwehr. Von Rang 17 gestartet, schaffte Henriksen mit 23 Punkten aus 13 Spielen den Sprung auf Rang 14 und somit den Klassenerhalt. Mainz und die halbe Bundesliga waren Feuer und Flamme ob des charismatischen Dänen, der mit seiner selbstbewussten und ansteckend-positiven Art nicht nur Spieler und Verein, sondern auch die Fans sofort hinter sich gebracht hatte. Mit ihnen zelebriert er auch heute noch jeden Spieltag, in dem er sich mit Beginn des Warm-Ups zur Kurve begibt und sich mit den Fans auf die kommenden 90 Minuten einstimmt. Doch wer Henriksen nur auf seine Fähigkeiten als Motivator und auf emotional-mentaler Ebene reduziert, macht einen Fehler.

 

Nicht stur, sondern taktisch modern und flexibel

Denn anders als in Zürich, wo ihm die mangelnde Integration junger Spieler sowie taktische und personelle Sturheit vorgehalten wurden, überzeugt Henriksen in Mainz gleich doppelt und dreifach. Mit der Art seiner Mannschaftsführung, mit taktischer Variabilität und mit attraktivem, im Grundsatz stets nach vorne orientiertem Spiel. Gleichzeitig hat er es aber auch geschafft, den Mainzer grosse defensive Stabilität beizbringen (Nr. 2 der Liga gemessen an der Anzahl Gegentore), was mit ein Grund dafür ist, dass die Rhein-Hessen in dieser Saison bereits Gegner wie Bayern München, Eintracht Frankfurt, RB Leipzig und Borussia Dortmund bezwingen konnten. So steht der FSV aktuell auch auf Kosten der beiden letztgenannten Grössen auf Rang 3 der Bundesligatabelle, der zur Teilnahme in der kommenden Ausgabe der Champions League berechtigen würde. Ein realistisches Ziel?

 

Die Sterne zum Greifen nah

Ja, denn die Mainzer haben in den letzten Monaten wiederholt bewiesen, dass sie über eine gute Mannschaft verfügen, die unter der Anleitung des Dänen dazu in der Lage ist, jeden Gegner zu schlagen. Das tun sie zwar nicht immer (siehe Punktverluste gegen Union, Bremen und Heidenheim im Herbst), aber immer öfter – dank Spielern wie Stürmer Jonathan Burkardt (14 Bundesligatore), ZM Nadiem Amiri (zehn Torbeteiligungen) oder der südkoreanischen Offensivkraft Jae-sung Lee (13 Torbeteiligungen). Aber auch Torhüter Robin Zentner (viertbester Notenschnitt aller Keeper) sowie das Abwehrtrio aus Moritz Jenz, Danny da Costa und Dominik Kohr haben unter Henriksen Fortschritte gemacht, die sie in der Schlussphase der Meisterschaft noch bestätigen müssen, in den kommenden Wochen freilich noch bestätigen müssen, angefangen beim morgigen Direktduell mit Verfolger SC Freiburg. Danach warten bis Saisonende noch Partien gegen Dortmund, Bayern, Frankfurt und Leverkusen auf die Rhein-Hessen. Ein happiges Programm, aber eines von dem sich Henriksen kaum beeindrucken lassen wird. Stattdessen wird er weiterhin den Stärken seiner Mannschaft vertrauen, um ihr so den Glauben daran zu vermitteln, alles erreichen zu können. Sogar die Qualifikation zur Champions League.

 

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