Gut-Behrami Riesenslalom-Zweite in Sestriere - Sieg von Brignone
Lara Gut-Behrami wird in Sestriere im zweiten Riesenslalom innert 24 Stunden Zweite. Die Tessinerin, tags zuvor ausgeschieden, wird nur von der aktuellen Dominatorin Federica Brignone bezwungen.
"Ich bin zufrieden. Es kommt mir im Kopf nicht mehr alles so selbstverständlich vor wie letztes Jahr. Umso schöner, dass wenn nicht alles so perfekt läuft, ich trotzdem auf dem Podest sein kann. So kommt auch das Selbstvertrauen wieder zurück", sagte Gut-Behrami im SRF-Interview nach ihrem zweiten Riesenslalom-Podestplatz in diesem Winter.
Die 33-Jährige, im Piemont nach dem ersten Lauf bereits Zweite, sah sich einzig von der noch um ein Jahr älteren Italienerin Federica Brignone distanziert. Die Riesenslalom-Weltmeisterin war über die zwei Läufe mit 0,77 Sekunden Vorsprung eine Klasse für sich. Die Italienerin stiess mit am Nachmittag mit Bestzeit von Position 4 noch an die Spitze vor, womit sie im Gesamtweltcup ihren Vorsprung auf Gut-Behrami auf 190 Punkte vergrösserte.
Riesenslalom-Dritte wurde die zur Halbzeit führende Neuseeländerin Alice Robinson, deren Vorsprung auf Brignone allerdings nur zwölf Hundertstel betragen hatte - und deren sechs auf Gut-Behrami.
Camille Rast hatte sich am Morgen mit Platz 7, nur gut eine halbe Sekunde hinter der Spitze, eine gute Ausgangslage geschaffen. Doch im Final kam die Walliser Slalom-Weltmeisterin sichtlich nicht auf Touren und fiel noch um drei Positionen in den 10. Rang zurück. Auf die nunmehr siebenfache Saisonsiegerin Brignone büsste Rast, die Ende November in Killington als Dritte erstmals in einem Weltcup-Riesenslalom die Top 3 erreicht hatte, mehr als zwei Sekunden ein.
Einen starken Finaldurchgang zeigte Vanessa Kasper. Die Bündnerin stiess um neun Positionen in den 18. Rang vor, unmittelbar hinter Wendy Holdener. Damit schaffte Kasper ihr bestes Weltcup-Resultat im Riesenslalom. Zuvor hatte sich die 28-Jährige erst einmal, als 14. des Parallel-Rennens im November 2021 in Lech/Zürs, in den Top 20 klassiert.
Für Mikaela Shiffrin setzte es im zweiten Riesenslalom in Sestriere eine grosse Enttäuschung ab. Nach dem 25. Rang am Vortag verpasste die Ausnahmeathletin am Samstag als 33. gar die Teilnahme am zweiten Lauf. Derartiges war der Amerikanerin, die in diesem Winter nach ihrem Sturz im Riesenslalom Ende November in Killington zwei Monate keine Wettkämpfe bestreiten konnte, in einem Weltcup-Rennen letztmals 2012 widerfahren.
Die 99-fache Weltcup-Siegerin leidet im Riesenslalom psychisch noch unter den Sturzfolgen. In Sestriere war klar zu sehen, dass sie noch sehr gehemmt fährt. Besser lief es Shiffrin zuletzt schon wieder im Slalom, in welchem sie zum Abschluss der WM in Saalbach als Fünfte eine Medaille nur um fünf Hundertstel verpasst hatte. In der Team-Kombination hatte sie zusammen mit Abfahrts-Weltmeisterin Breezy Johnson Gold gewonnen.
Mit einem Slalom geht am Sonntag auch das Weltcup-Wochenende in Sestriere zu Ende. Start zum ersten Lauf ist um 9.30 Uhr.