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Gottéron brennt – die Lions zu wenig bissig

Andy

Titelverteidiger ZSC Lions muss heute den nächsten Heimsieg einfahren, um im Halbfinal gegen Rekordmeister HC Davos nicht in Rücklage zu geraten. Und Vorjahresfinalist Lausanne ist daheim gegen Gottéron zum Siegen verdammt, sonst beginnen heute Abend die Ferien.

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Der Halbfinal zwischen Lausanne und Gottéron ist längst zu einem Abnützungskampf geworden – mit dem Vorteil bei den Freiburgern. © KEYSTONE/Anthony Anex

Es ist schon beeindruckend, was Gottéron in dieser Saison mittlerweile leistet. Als Lars Leuenberger im Dezember als Headcoach übernahm, kämpften sich die Freiburger aus der Krise, gewannen mit dem Spengler Cup den ersten Titel in der Klubgeschichte, lösten das Playoff-Ticket, eliminierten im Viertelfinal im Derby den zumindest leicht favorisierten SC Bern in sieben Spielen und sind nun gegen Quali-Sieger Lausanne nur einen Sieg vom Finaleinzug entfernt.

Gottéron brennt und glänzt mit Leidenschaft und guter Organisation. Und mit guter Moral. Die «Copains» stecken immer wieder Rückschläge weg. Sei das bei den Ausfällen der Schlüsselspieler Lucas Wallmark und Jacob De la Rose, oder aber mit dem Comeback des SCB im Halbfinal, der nach einem 1:3-Rückstand eine Finalissima erzwang. Und auch in den letzten beiden Halbfinals gegen Lausanne, in denen Gottéron die Overtime für sich entschied.

Der Abnützungskampf hinterlässt Spuren

Nun ist der Druck beim Lausanne HC. Für die ambitionierten Waadtländer ist die nächste Niederlage in diesem Halbfinal gleichbedeutend mit dem Saisonende. «Do or die», wie man im Fachjargon so schön zu sagen pflegt. Und längst ist das Duell auch eine Frage des Kopfes, des Willens und der Reserven geworden, zumal in diesem Abnützubgskampf immer mehr Spieler angeschlagen sind und auf dem Zahnfleisch laufen. Bei Gottéron ist die Saison für Jacob de la Rose, Lucas Wallmark und Maximilian Streule vorbei, zudem ist ein Einsatz von Nathan Marchon in Spiel 5 heute in Lausanne unsicher. Bei den Waadtländern bestehen Fragezeichen um die Einsätze von Michael Raffl, Tim Bozon und Michael Hügli (alle angeschlagen), zudem fehlte Verteidiger-Rauhbein Aurélien Marti im letzten Spiel krankheitshalber.

Ebenfalls unter Zugzwang, wenn auch nicht so stark wie Vizemeister Lausanne, ist Titelverteidiger ZSC Lions. Am Samstag traten die Zürcher in Davos uninspiriert und viel zu wenig bissig auf und kassierten verdientermassen den 2:2-Ausgleich in der Serie. In den ersten zwei Heimspielen hatte das Team von Marco Bayer noch einige offensive Glanzmomente zelebriert und 6:1 respektive 5:1 gewonnen. Doch trotz der immensen Fähigkeiten, die im breiten Kader der Zürcher stecken – es ist gefährlich, sich nur auf die Heimstärke zu verlassen, auch denn diese beeindruckend ist.

Daheim eine Macht, auswärts zu zahm

Die Zürcher haben nun 13 Playoff-Heimspiele in Serie gewonnen. Gegenüber steht aber auch gerade mal ein Sieg aus den letzten sieben Gastauftritten, im Viertelfinal gegen Kloten. Gleichzeitig gab es drei Niederlagen in Lausanne im Final 2024, eine in Kloten und nun zwei in Davos.

Ganz klar, die ZSC Lions sind spielerisch und hockeytechnisch besser als die Davoser, die aber mit generösem Einsatz, Leidenschaft und grossem Herz überzeugen und es auch ohne den gesperrten Brendan Lemieux verstehen, dem Gegner unter die Haut zu gehen, ihn zu (ent)nerven. Nur mit spielerischen Mitten werden es die Lions gegen die Bündner nicht richten, Lässigkeit und Nonchalance könnten bitter bestraft werden. Umso wichtiger ist es, mit der richtigen Arbeitsmoral und viel Biss in die Duelle heute in Zürich und am Donnerstag in Davos zu gehen. So, wie es die Europameister von Marco Bayer gerade auch in der Champions Hockey League gezeigt haben. 

Sonst könnte der Traum von der Titelverteidigung ganz, ganz schnell platzen.

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