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Frust über verschenkte Punkte – und Schweizer Leader in der Ligue 1…

Andy

Keine Schweizer Festspiele in der Bundesliga, ein wichtiger Sieg für Yann Sommer und Inter Mailand und in der Ligue 1 erobert Monaco mit drei Schweizern den Leaderthron: Ein kurzer Blick in die Top 5-Nationen Europas zeigt, wie es ihnen und anderen Schweizern in den letzten Tagen gelaufen ist.

BVB
Gregor Kobel kassierte eine Niederlage und Kritik für sein Interview. © IMAGO / Jan Hübner

Deutschland

Nein, das war kein Wochenende für unsere Spieler in der Bundesliga. 13 Schweizer stehen aktuell in der höchsten Liga unseres Nachbarn unter Vertrag – und keiner von ihnen konnte beim Abpfiff nach 90 Minuten einen Sieg bejubeln. Drei Punkte gab es für den FC Augsburg beim 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach, doch Ruben Vargas fehlte ebenso verletzt wie Goalie Jonas Omlin bei Gladbach; Nico Elvedi wurde bei der Borussia in der Pause ausgewechselt. Nach dieser Niederlage wird der Druck auf Gladbach-Coach Gerardo Seoane immer grösser, seine Bilanz ist dürftig: In 40 Bundesligaspielen kommt er auf durchschnittlich einen Punkt pro Match. Und auch die Tendenz ist alles andere als gut. «Ich bin masslos enttäuscht von der Leistung der Mannschaft, das war unser schlechtestes Spiel in dieser Saison, der Augsburger Sieg war absolut verdient», sagte Sportchef Roland Virkus. Die Leistung sei schwer zu erklären.

Auch der SC Freiburg feierte einen Sieg, gewann in Bremen 1:0 – und belegt aktuell den vierten Platz. Bruno Ogbus und Johan Manzmbi machten die Reise nach Bremen aber gar nicht erst mit, sammelten dagegen bei der zweiten Mannschaft der Breisgauer in der Regionalliga Spielpraxis und gewannen 1:0 gegen einen Gegner namens Barockstadt. Ebenfalls drei Punkte gab es für Mainz beim 3:0 gegen Aufsteiger St. Pauli, wobei Captain Silvan Widmer ebenso 90 Minuten auf der Ersatzbank sass wie Cédric Zesiger beim 3:1 von Wolfsburg gegen Bochum. Peter Zeidler, der Verteidiger Noah Loosli einmal mehr nicht ins Kader berief, wartet damit bei Bochum weiterhin auf seinen ersten Dreier in der Bundesliga. Der Posten des Ex-St. Gallen-Trainers scheint aber nicht akut in Gefahr zu sein. So sagte Sportdirektor Mark Lettau nach der Niederlage: «Die Trainer-Diskussion werde ich heute nicht führen, nicht morgen und nicht übermorgen.»

Zu einem Punktgewinn kam Titelverteidiger Bayer Leverkusen mit Granit Xhaka, wobei sich das 2:2 gegen Aufsteiger Holstein Kiel mehr anfühlte wie eine Niederlage, zumal Bayer nach acht Minuten 2:0 in Führung lag. Entsprechend tief sass nach den verschenkten zwei Punkten der Frust bei Bayer. «Vielleicht haben wir nach dem 2:0 gedacht, das Spiel sei vorbei», sagte Leverkusens Trainer Xabi Alonso. «Aber das passiert in der Bundesliga nicht. Daraus müssen wir lernen für die Zukunft.» Stinksauer war Goalie und Captain Lukas Hradecky: «Wir waren Meister, weil wir jedes Spiel angegangen sind wie die Verrückten. Heute habe ich diesen endlosen Willen nicht gesehen. Wir haben zwölf Gegentore nach sechs Spielen – diese Statistik ist Wahnsinn!» Er wisse nicht, woher diese Lockerheit komme, das sei insgesamt zu wenig. «Diese Leichtigkeit und Lockerheit hat was anderes als Seriosität ausgestrahlt – und das muss weg.»

Einen herben Rückschlag gab es auch für Dortmund. Nach der enttäuschenden 1:2-Niederlage gegen Union Berlin belegt die Borussia nur Rang 7 – zu wenig für die eigenen Ansprüche. Und auch Goalie Gregor Kobel sorgte für Schlagzeilen. Kobel sagte, dass die Erklärung für die Niederlage schwer sei, fügte dann aber an: «Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Union hat es auch sehr gut gemacht, in der zweiten Halbzeit haben wir sehr viel Druck gemacht.» Und: «Wir spielen alle drei Tage. Wir kommen spät ins Bett, wir reisen viel. Du bist müde. Es ist schwierig, dass du alle drei Tage performst über 90 Minuten. Als Top-Mannschaft muss man trotzdem gute Ergebnisse erzielen.» Es waren Worte, die um die Welt gingen – und Reaktionen provozierten. Sky-Experte Dietmar Hamann etwa sagte: «Ich weiss nicht, was schlimmer war. Das Spiel oder das, was Kobel gesagt hat. Der sagt, dass man kein schlechtes Spiel gemacht hat. Bei einer Niederlage gegen ein Team, das letzte Saison fast abgestiegen ist.» In den sozialen Medien wurden Kobels Worte von Fans gar als «das dümmste Interview der Vereinsgeschichte» bezeichnet.

Einen Punkt hinter Dortmund liegt in der Tabelle der VfB Stuttgart, der gegen Hoffenheim dank eines Last-Minute-Treffers von Ermedin Demirovic, der in der Nachpsielzeit zuerst mit einem Penalty an Goalie Oliver Baumann scheiterte, im Nachschuss aber doch noch traf. Fabian Rieder kam bei Stuttgart in der 73. Minute ins Spiel, Leonidas Stergiou ist nach wie vor verletzt. Bester Schweizer in der Tabelle ist Aurèle Amenda. Sein Arbeitgeber Eintracht Frankfurt gewann in einem packenen Spitzenkampf dank eines 3:3 gegen Leader Bayern München einen Punkt und liegt einen Zähler hinter den Münchnern und Leipzig auf Rang 3, Amenda sass aber 90 Minuten auf der Bank.

England

Nach zuletzt zwei Unentschieden hat Manchester City in der Premier League zum Siegen zurückgefunden – 3:2 gegen Fulham. Akanji zog nicht gerade seinen besten Tag ein, hatte mir Raul Jimenez seine Probleme, wurde nach 62 Minuten von Pep Guardiola aus dem Spiel genommen und wurde danach von den Fans kritisiert. Akanji habe einige schreckliche Entscheidungen getroffen und sei für einen Gegentreffer mitverantwortlich gewesen. Und: «Was ist mit Akanji passiert?» Nichtsdestotrotz ist der Schweizer mit 843 Minuten in der Einsatzliste der Citizens die Nummer 4, hinter Erling Haaland (871), Josko Gvardion (855) und Rico Lewis (846). Nur zu einer Nullnummer reichte es Fabian Schär mit Newcastle gegen Everton, der Verteidiger spielte durch und wurde in der Nachspielzeit verwarnt. 

Italien

Dank einem 3:2 im Spitzenkampf gegen den FC Turin ist Inter Mailand auf Kurs, belegt in der Tabelle zwei Punkte hinter Leader Neapel Rang 2. Bemerkenswert ist, dass die Defensive des Meisters nicht mehr so gut steht wie letzte Saison. Auf dem Weg zum Meistertitel kassierte Yann Sommer im Durchschnitt 0,99 Tore pro Match, nach den ersten sieben Serie A-Spielen der neuen Saison sind es 1,28 Gegentreffer.

Stadtrivale AC Milan – ab der 73. Minute mit Noah Okafor – tauchte gegen Florenz 1:2. Speziell dabei war, dass es drei Penaltys gab – und immer der Goalie das Duell für sich entschied. Milans Mike Maignan wehrte den Versusch von Moise Kean ab, Fiorentinas David de Gea blieb gegen Théo Hernandez und Tammy Abraham Sieger und war der gefeierte Matchwinner.

Während Nicolas Haas bei der 1:2-Niederlage von Empoli gegen Lazio Rom auf der Ersatzbank schmorte, spielte der Zürcher Simon Sohm bei Aufsteiger Parma durch – und holte beim 0:0 gegen Champions League-Teilnehmer Bologna einen Punkt. Remo Freuler spielte bei Bologna durch, Michel Aebischer wurde in der Halbzeit und Dan Ndoye, dessen Gegenspieler Woyo Coulibaly nach einem üblen Foul vom Platz flog,  nach 78 Minuten ausgewechselt.

Monaco
Tor, Sieg und Leaderposition – da können die Monaco-Stars Thilo Kehrer und Denis Zakaria jubeln.

Frankreich

Dieser 2:1-Sieg auswärts gegen Rennes war Gold wert – und katapultierte die AS Monaco an die Tabellenspitze, weil Paris Saint-Germain gegen Nizza nur remis spielte. Beim Team aus dem Fürstentum spielten Goalie Philipp Köhn und Captain Denis Zakaria durch und sahen Gelb, Breel Embolo musste 90 Minuten die Bank drücken. Denis Zakaria sagte danach wegen einer Knieprellung die Nati-Spiele ab, wie auch Becir Omeragic. Der Verteidiger fehlte bei der 2:4-Niederlage von Montpellier gegen Stade Reims wie auch sein Teamkollege Gabriel Barès. Edimilson Fernandes stand beim 2:0 von Brest gegen Le Havre (einmal mehr ohne Ruben Londja) nicht im Kader. Captain Vincent Sierro spielte für Toulouse gegen Lille durch, konnte die 1:2-Niederlage aber nicht verhindern. Und Ulisses Garcia kam beim enttäuschenden 1:1 von Marseille gegen Aufsteiger und Schlusslicht Angers während 82 Minuten zum Einsatz.

Spanien

Im Sevilla-Derby kam es nicht zum Schweizer Duell. Djibril Sow fehlte dem FC Sevilla beim 1:0 gegen den Stadtrivalen Betis wegen einer Muskelverletzung, Ricardo Rodriguez wurde bei Betis nach 86 Minuten ausgewechselt – und von den Medin als schlechtester Abwehrspieler des Teams bezeichnet. Eray Cömert, der in die Nati nachrückt, durfte bei der 1:2-Niederlage von Valladolid gegen Vallecano von Anfang an ran, blieb aber nach der Pause in der Garderobe.

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