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Folgen jetzt die grossen Taten? GC vor der neuen Saison

Patrick

Seit Mitte Januar ist der LAFC neuer Besitzer des Grasshopper Club Zürich. Rein sportlich ging es für den Rekordmeister im ersten Halbjahr jedoch genauso weiter, wie noch unter der Obhut der Champion Union HK Holding Limited. Gelingt den amerikanischen Ownern in der neuen Saison die Wende?

Amir
Soll auch in dieser Saison vorangehen: GC-Captain Amir Abrashi © Keystone / SDA

Ein halbjähriger Albtraum

Es hörte sich gut an, was die Abgesandten des Los Angeles FC bei der Übernahme-PK am 17. Januar dieses Jahres verkündeten. «Wir werden investieren, denn wir wollen gewinnen» oder «wir wollen den Klub wieder dorthin zurückführen, wo er schon einmal war». Was folgte war eine Halbserie, die sich für die neuen Besitzer wie ein Albtraum anfühlen musste. Sportchef Bernt Haas weg, Trainer Bruno Berner weg und der Gang in die Barrage, in der wenigstens der Ligaerhalt gesichert werden konnte. Dabei wollte sich die Führungscrew eigentlich bis zum Sommer Zeit geben, um den Klub zu durchleuchten. Doch die sportliche Realität liess dies nicht zu. Nun steht der LAFC vor der ersten kompletten Saison als Besitzer der Hoppers – ob es besser wird?

 

Den Worten Taten folgen lassen

Denn genau das ist die Erwartungshaltung im Umfeld der Grasshoppers. Verständlich, nach Rang elf in der Vorsaison, aber auch aufgrund der Ankündigungen von Präsidentin Stacy Johns und VR Larry Freeman im Januar. Ab sofort müssen den starken Worten vom Winter deshalb Taten folgen, wollen die Amerikaner ihren Kredit bei der GC-Fanbasis nicht bereits wieder verspielen. Der Anfang glückte dabei nur mit einer gehörigen Portion Goodwill. Denn die ersten Transfers von LAFC-Europachef Harald Gärtner gingen in die Hose, die im Winter verpflichteten Oliver Battista Meier (Dynamo Dresden) und Dijon Kameri (RB Salzburg) sind bereits wieder weg. Und auch der angekündigte Plan einen neuen CEO zu verpflichten, wurde verworfen. Stattdessen führt Präsidentin Johns den Klub weiter aus Los Angeles – in Absprache mit Gärtner, der sich neben GC auch noch um den österreichischen Partnerklub Wacker Innsbruck kümmert. Hinzu kommt der Ende März installierte Sportchef Stephan Schwarz. Eine herausfordernde Konstellation.

 

Geht neu für Hoppers auf Torejagd_U21-Nationalstürmer Nikolas Muci
U21-Nationalstürmer Nikolas Muci (l.) ist der bislang hoffnungsvollste GC-Neuzugang (Keystone / SDA)

Neu in Zürich

Möglicherweise auch deshalb hält sich der Klub auf dem Transfermarkt bis jetzt zurück. Auf grosse Investitionen warten die Fans bislang vergeblich, dafür verpflichteten die Hoppers Akteure, die am treffendsten mit dem Label Perspektiv- oder Ergänzungsspieler bezeichnet werden. Vielversprechendster Neuzugang ist U21-Nationalspieler Nikolas Muci (21), der in den vergangenen beiden Spielzeiten in 67 Challenge-League-Spielen für den FC Wil 19 Tore und sechs Assists erzielte. Des Weiteren wurde das Sturmzentrum mit Evans Maurice (23) von Yverdon-Sport ergänzt, während Saulo Decarli (32, ex-Braunschweig und ex-Bochum) neu die Innenverteidigung verstärkt. Weitere Zuzüge auf den beiden defensiven Aussenpositionen sowie im Sturm, wo ein gestandener Goalgetter fehlt, wären hilfreich, will man sich beim Rekordmeister in Richtung Championship Group orientieren. Auch ein umsichtiger, offensiv orientierter Spielgestalter als Ergänzung zum Duo Abrashi / Ndenge würde dem Spiel der Zürcher gut tun.

 

Das macht Hoffnung

Blickt man auf den aktuellen GC-Kader gibt es durchaus Elemente, die sich auf Super-League-Niveau nicht verstecken müssen. So verfügen die Hoppers mit Torhüter Justin Hammel, dem Innenverteidiger-Duo Kristers Tobers und Ayumu Seko sowie Captain Amir Abrashi und Tsiy Ndenge im zentralen Mittelfeld durchaus über ein Gerüst, auf dem sich aufbauen lässt. Hinzu kommt Trainer Marco Schällibaum, der seinen Herzensklub im April in höchster Not übernahm und noch zum Ligaerhalt führte. Seine Emotionen, sein Gespür für die Mannschaft und seine Identifikation mit dem Klub können GC guttun, sofern die Mannschaft ähnlich wie in der Schlussphase der vergangenen Spielzeit mitzieht.

 

Prognose

Auch die vierte Saison nach dem Wiederaufstieg dürfte für die Grasshoppers eine schwierige werden. Dank einer Liga im Umbruch und gewissen Fragezeichen hinter der Entwicklung von Klubs wie Yverdon, Winterthur, Luzern oder St. Gallen darf man auf dem GC-Campus zwar hoffen, realistischer ist jedoch, dass die Hoppers am Ende wieder gegen den Abstieg spielen werden. 

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