Sie übernimmt die wichtige Rolle bei Haas und wird dort mit dem französischen Piloten Esteban Ocon zusammenarbeiten. Das bestätigte der US-Rennstall am Dienstag.
"Sie ist sehr zielstrebig und fleissig, ihre Arbeitseinstellung ist sehr, sehr gut", sagte Haas-Teamchef Ayao Komatsu. Das Team habe mittlerweile insgesamt mehr Mitarbeiterinnen in den eigenen Reihen als in der Vergangenheit, "aber ich habe Laura nicht ausgewählt, weil sie eine Frau ist. Wir schauen nicht auf Nationalität oder Geschlecht. Das spielt wirklich keine Rolle, die Arbeit zählt. Ich denke, es ist die richtige Wahl."
Müller, die einst in München Fahrzeugtechnik studierte, wird mit Ocon am Setup arbeiten und während der Sessions die Stimme im Ohr des Franzosen sein: Als Renningenieurin hält sie via Funk den Kontakt zum Fahrer, Ausschnitte der Kommunikation sind auch immer wieder im Live-TV zu hören. Müller war bei Haas zuvor bereits als Performance-Ingenieurin tätig, sie bringt aber auch Erfahrungen aus anderen Rennserien mit. So arbeitete Müller bereits in der Langstrecken-WM WEC und in der DTM.
Ihr Aufstieg bei Haas ist nun Teil einer umfassenden Neuaufstellung innerhalb des Rennstalls.
Neue Renningenieure und strategische Führungsrollen
So wird Ronan O'Hare Rolle die Rolle des Renningenieurs für Rookie Oliver Bearman übernehmen.
Zusätzlich wurde mit Carine Cridelich die erste Leiterin für Rennstrategie bei Haas eingestellt. Cridelich arbeitete vorher beim Konkurrenten Racing Bulls. Im Januar übernahm ausserdem Francesco Neci die Position des Chef-Renningenieurs, in der Komatsu vorher tätig war. Er bringt Ingenieurs-Erfahrung von Sauber und Toyota mit.
Neue Trainingsmöglichkeiten durch Kooperation mit Toyota
Durch den Zusammenschluss mit Toyota hat Haas nun ganz andere Möglichkeiten. So wurde die kürzliche Test-Session in Jerez mit einem älteren Auto absolviert.
"Das ist für die Ausbildung der neuen und verbleibenden Mitarbeiter an der Rennstrecke sehr wichtig", erklärt Komatsu. "Wir waren vorher nur ein Rennteam. Jetzt haben wir diese Möglichkeit und auch die Kapazitäten von Toyota, um bestimmte Szenarien zu simulieren."
Die Tests sollen bis zum Saisonstart intensiviert werden, um das Team optimal vorzubereiten.
Fokus auf interne Lösungen
Auf die Frage, ob externe Kandidaten als Renningenieure in Betracht gezogen wurden, bestätigt Komatsu, dass dies geprüft wurde. Letztlich habe man sich jedoch bewusst für eine interne Lösung entschieden.
"Es ist eine Sache von pro und contra", erklärt er. "Leute von ausserhalb haben zum Beispiel lange Kündigungsfristen. Wenn es jemanden gibt, bei dem man denkt, dass er perfekt passt und wir warten zwölf Monate oder so, dann ist das in Ordnung. Aber er muss eindeutig besser sein als Laura oder Ronan."
Komatsu betont, dass beide zwar weniger Erfahrung als externe Kandidaten haben könnten, jedoch grosses Potenzial mitbringen: "Wenn ich denke, dass sie in einem Jahr fast genauso gut oder sogar besser sein können, dann investiere ich lieber intern."