FIS kommentiert 400-Millionen-Offerte
Ein angeblich abgelehntes Investorenangebot über 400 Millionen Euro an den internationalen Ski- und Snowboard-Verband FIS sorgt für Aufsehen.
Nach Medienberichten von "Blick" und der "Süddeutschen Zeitung" von einem Brandbrief etlicher Spitzensportler und internationaler Topfunktionäre bezog die FIS nun selbst Stellung in der Causa.
Worum es geht? Das Finanzunternehmen CVC soll der FIS am 30. November angeboten haben, sich mit 400 Millionen Euro bei ihr einzukaufen und gemeinsam mit den einzelnen Wintersportverbänden die zentrale Vermarktung der Medien- und Sponsorenrechte zu übernehmen. Die FIS soll das Angebot abgelehnt haben.
Teile der Ski-Welt reagierten in einem Brief an den Weltverband empört: Unter den Unterzeichnern des Schreibens waren offenbar auch Ski-Stars wie Marco Odermatt, Lara Gut-Behrami oder Mikaela Shiffrin.
Der Brief deute an, dass das Angebot von CVC ohne angemessene Prüfung abgelehnt worden sei, weil die FIS bereits zusammen mit dem Unternehmen Infront die Zentralisierung der internationalen Medienrechte vorantreibe, teilte der Weltverband nun mit. "Diese Behauptung ist falsch", so die FIS.
"Der Vorschlag von CVC hatte nichts mit der Zentralisierung der Medien- und Übertragungsrechte zu tun", hiess es weiter. "Es handelte sich um einen Investitionsvorschlag für die Gründung eines Joint Ventures zur Verwaltung aller kommerziellen Rechte im Zusammenhang mit der FIS und ihren Mitgliedsverbänden." Der laufende Prozess mit Infront würde einer solchen Zusammenarbeit nicht entgegenstehen.
Die FIS, so erklärte sie, habe den Vorschlag von CVC nicht abgelehnt. Sie habe aber skizziert, dass sie derzeit "gut kapitalisiert" sei und keine zusätzlichen Mittel benötige, um ihren strategischen Plan umzusetzen. Der CVC-Entwurf habe keine wesentlichen Details erhalten.
Die FIS, so schrieb sie weiter, "bleibt Initiativen verpflichtet, die mit ihrer strategischen Vision übereinstimmen und das langfristige Wachstum und den Erfolg des Wintersports fördern". Daran zweifeln einige. In dem Protestbrief der Sportler und Funktionäre an die FIS war gemäss den Berichten von einem "spürbaren Mangel an Fortschritt" die Rede.
Der 2021 zum FIS-Präsidenten gewählte Eliasch ist schwer umstritten, die Zentralvermarktung eines seiner grossen Ziele. Bislang entscheidet jeder Verband über die internationalen Medienrechte bei den Events in seinem Land selbst. Der Deutsche Skiverband (DSV) ging gegen die Pläne der FIS juristisch vor und bekam vor dem Landgericht München im Oktober Recht. Während auch der Österreichische Skiverband Klage eingereicht hat, unternahm Swiss-Ski bisher noch keine juristischen Schritte.