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FCB: Millionen-Regen – aber wie stehts um die sportliche Qualität?

Andy

Anspruch und Wirklichkeit klafften beim FC Basel zuletzt meilenweit auseinander. Gelingt nach Jahren der Seuche endlich wieder die Annäherung an die Spitze?

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Fabio Celestini mit seinem Team, das in ein paar Wochen wohl etwas anders aussehen wird. © KEYSTONE/Georgios Kefalas

Es war teilweise ein äusserst tristes Bild, das der einst so stolze FCB abgab. Am Ende der vergangenen Saison lag er in der Zwölferliga gerade noch auf Rang 9, in der Tabelle einzig noch vor Yverdon, den Grasshoppers und Stade-Lausanne-Ouchy. Was für ein Absturz, nachdem man zuerst jahrelang den Schweizer Fussball dominiert hatte und danach hinter dem neuen Serienmeister YB wenigstens noch die Nummer 2 gewesen war.

Diese Tristesse wurde zur neuen Realität, ebenso wie der Fakt, dass der einstige Krösus in finanzielle Turbulenzen geriet. Das Tafelsilber wurde nach der wenigstens europäisch starken Saison 2022/23 verkauft, die Transfers von Spielern wie Zeki Amdouni, Andy Diouf, Dan Ndoye, Wouter Burger, Riccardo Calafiori und Andy Pelmard spülten Millionen in die Kasse – gleichzeitig erodierte so die sportliche Substanz massiv.

Calafiori, Ndyoe und Veiga bringen Millionen

Und nun? Aktuell ist der FCB weit davon entfernt, auf seine einstige Spitzenposition zurückzukehren. Auch wenn erneut Transfermillionen zu erwarten sind. Das Geschäftsmodell von Präsident David Degen, junge Spieler zu verpflichten und sie später mit sattem Gewinn weiter zu verkaufen, wird wohl erneut zu Erfolgen führen – weil sich der FCB bei den Transfers von Calafiori und Ndoye nach Bologna Beteiligungen an den Weiterverkäufen sicherte. Bei Calafiori sollen es 50 Prozent sein; aktuell buhlen Klubs wie Juventus und Arsenal um ihm, man spekuliert über eine Ablösesumme von rund 50 Millionen Euro! Und bei Ndoye, der an der EM im Schweizer Team begeisterte, sollen es 20 Prozent sein, und man munkelt von einer Transfersumme von mindestens 25 Millionen. Dazu kommt der Abgang von Renato Veiga, den es zu Chelsea zieht – für kolportierte 14 Millionen, nachdem er den FCB vor einem Jahr «nur» fünf Millionen gekostet hatte. Darüber hinaus sollen sich Leeds United, der FC Burnley, Sunderland und der Sheffield United FC für Liam Millar interessieren.

Die finanziellen Sorgen dürften damit kleiner werden, zumal auch das Kader ein wenig entrümpelt wurde und bereits einige Spieler den Klub verlassen haben: Yusuf Demir etwa, Maurice Malone, Nasser Djiga oder auch Djordje Jovanovic. Alles Spieler, die am Rheinknie keine grossen Spuren hinterlassen haben.

Was passiert mit Shaqiri?

Weitere Abgänge dürften in den nächsten Tagen und Wochen noch folgen – und Zuzüge? Da blieb es in Basel noch ruhig. Mittelfeldspieler Léo Leroy (24) wurde von Montpellier verpflichtet, Stürmer Bradley Fink kehrte nach seinem Leihgeschäft mit GC zurück. Klar ist, dass noch weitere Zugänge braucht, um wieder weit vorne mitspielen zu können. Wie wärs mit Xherdan Shaqiri, den es aus den USA zurück nach Europa zieht? Der Schweizer müsste finanzielle Abstriche machen, auch wenn die lukrativen Transfers Millionen aufs FCB-Konto spülen. Aber ist FCB-Boss David Degen bereit, viel Geld in einen teuren Ü30-Spieler zu investieren, der wohl nie mehr gewinnbringend verkauft werden kann? Es ist zumindest zu bezweifeln. Gespannt sein darf man auch, ob die ehemaligen Nati-Spieler Albian Ajeti und Kevin Rüegg nach schwierigen Jahren neuen Schwung holen und ihr eigentlich vorhandenes Leistungspotenzial ausschöpfen können.

Prognose

Aktuell ist es noch schwierig absehbar, in welche Richtung die Reise des FCB führt. Da das heutige Kader bis zum Ende des Transferfensters am 7. September noch viele Anpassungen erfahren wird. Klar ist, dass ein Platz in den Top 6 für den FCB der Mindestanspruch sein muss und man idealerweise gleich in den Top 4 mitmischt. Dies kann aber nur gelingen, wenn die Transfers passen. Ein Vorteil ist, dass Coach Fabio Celestini nun schon von Beginn an mit seinem Team arbeiten kann und nicht wie letzte Saison als Feuerwehrmann nach den unglücklichen Engagements von Timo Schultz und Heiko Vogel einspringen muss. Allerdings wird auch Celestini an den Resultaten gemessen – und da genügt alles andere als ein Platz unter den besten fünf Mannschaften der Liga auch diesem FCB nicht.

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