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FC Sion: Die Cup-Knacknuss für den Walliser Wicky und seine Young Boys

Andy

Zuerst das Ausscheiden gegen Sporting Lissabon aus dem europäischen Geschäft, dann die Heimniederlage im Spitzenkampf gegen Servette – und nun am Donnerstag der Cup-Viertelfinal gegen den FC Sion: Die Young Boys und Trainer Raphael Wicky stehen unter Druck und sind gefordert.

Wicky
Raphael Wicky und die Young Boys – ein Sieg gegen Sion ist Pflicht. © KEYSTONE/Peter Schneider

Lange sah es in der Super League nach «business as usual» aus. Titelverteidiger YB spielte zwar nicht immer souverän und berauschend, dennoch hatte man das Gefühl, dass die Berner am Ende ganz oben stehen und wohl auch im Cup triumphieren würden. Doch mittlerweile hat sich die Stimmung gedreht, werden die Zweifel an den Young Boys grösser.

Im Jahr 2024 hat das Team von Cheftrainer Raphael Wicky, dessen Zukunft nach wie vor offen ist, was selbstredend für eine gewisse Unruhe sorgt, noch nicht wirklich Fahrt aufgenommen. In wettbewerbsübergreifend neun Spielen hat YB vier Siege gefeiert, zwei Unentschieden erreicht, aber auch drei Niederlagen kassiert. Zuletzt am vergangenen Wochenende mit dem 0:1 gegen Servette; es war übrigens das erste Mal, dass die Berner unter Raphael Wicky daheim ein Meisterschaftsspiel verloren haben.

Tholot und Wicky – zwei Cup-Spezialisten

Entsprechend gross ist nun der Druck. Der Walliser, der in seiner ersten Saison mit YB das Double gewann, das auch jetzt noch möglich ist, und sein Team müssen im Cup eine Reaktion zeigen. Und dies ausgerechnet gegen den formstarken FC Sion, der nach dem Abstieg zur Ruhe gefunden hat und unter Trainer Didier Tholot souverän die Challenge League anführt und den direkten Wiederaufstieg anpeilt. Jener Didier Tholot übrigens, der die Walliser als Coach zu den Cupsiegen 2009 und 2015 geführt hat. 2015 mit einem 3:0-Finalsieg gegen den FC Basel, 2009 mit einem 3:2 gegen die Young Boys, nach einem 0:2-Rückstand notabene.

Aber auch Raphael Wicky weiss, wie man den Cup gewinnt. Als Spieler triumphierte er mit seinem Stammklub Sion von 1995 bis 1997 dreimal Folge. 1999 folgte der Erfolg im DFB-Pokal, dies dank eines Sieges im Penaltyschiessen gegen Bayern München, wobei der Walliser seinen Elfmeter gegen Oliver Kahn verwandelte. Und letztes Jahr feierte der 46-Jährige seinen ersten Cupsieg als Trainer, als er mit den Young Boys im Final Lugano mit 3:2 bezwang.

Seither hat sich bei den Young Boys allerdings einiges getan. Verschiedene Leistungsträger verliessen den Klub, beispielweise Christian Fassnacht, Cédric Zesiger, Fabian Rieder oder zuletzt auch Jean-Pierre Nsame, Ulisses Garcia und Donat Rrudani. Dazu kommen Langzeitverletzungen von Loris Benito, Filip Ugrinic und Kastriot Imeri. Es ist ein Substanzverlust, der nicht so einfach wettgemacht werden kann, dennoch will Trainer Wicky dies nicht als Ausrede nehmen, wie er jetzt gegenüber dem «Walliser Bote» erklärte: «Mit Wechseln und Ausfällen muss und kann ich als Trainer umgehen. Es entspricht der Philosophie von YB, mit lukrativen Verkäufen sichert sich der Verein wirtschaftlich seine Zukunft. Junge Spieler weiterentwickeln und sie eines Tages verkaufen, das ist unser Geschäftsmodell. Die nachrückenden Talente bei YB haben Potenzial, doch sie müssen in ihre neue Rolle noch hineinwachsen. Das zu erreichen, gehört zu meinem Job.»

Tholot
Didier Tholot und Reto Ziegler sind beim FC Sion zwei Erfolgsfaktoren.

Sion mit namhaften Spielern

Klar scheint, dass dieser Viertelfinal im Tourbillon zu einem grossen Belastungstest wird, der FC Sion für den Walliser Wicky und sein Team eine Knacknuss ist. Das zeigt einerseits ein Blick auf die Statistik; von bislang elf Cup-Duellen der beiden Teams gewann Sion sechs, verlor aber das letzte im Halbfinal 2020 auswärts mit 1:3. Gleichzeitig haben die Walliser ein Kader mit namhaften Spielern – beispielsweise Reto Ziegler, Numa Lavanchy, Kevin Bua oder Dejan Sorgic, um nur einige zu nennen – mit dem sie auch in der Super League problemlos bestehen könnten. YB-Trainer Raphael Wicky sagt: «Ich weiss relativ viel über den FC Sion, wir haben ja in der Vorbereitung auf die Rückrunde hin ein Testspiel gegeneinander ausgetragen. Sion ist ein eingespieltes Team mit guten Abläufen in der Offensive wie in der Defensive. Didier Tholot nahm bisher eher wenig Wechsel vor, daher wirkt die Mannschaft kompakt, solide und in den einzelnen Reihen gut aufeinander abgestimmt.» An ein Ausscheiden, das in Bern für noch mehr Unruhe sorgen würde, denke er nicht: «Wir wollen dieses Spiel gewinnen und ich denke nicht an mögliche Konsequenzen, wenn es schiefgehen sollte. Die Erwartungshaltung an YB ist hoch, da werden Siege gefordert. Wir sind im Cupspiel beim FC Sion Favorit und haben den nötigen Respekt vor dieser Aufgabe.»

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