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EVZ: Nur nicht wieder den Kopf verlieren…

Andy

Titelkandidat EV Zug hat das Messer am Hals und ist im vierten Viertelfinalduell gegen den HC Davos zum Siegen verdammt. Die Zuger müssen ihre Emotionen besser im Griff haben und geschickter einsetzen, sonst endet die erfolgreiche Ära von Headcoach Dan Tangnes mit einer riesigen Enttäuschung.

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Lässt Zugs Daniel Vozenilek auch im vierten Spiel die Fäuste fliegen? © KEYSTONE/Urs Flüeler

0:3 liegt der EVZ in der Serie hinten. Das Torverhältnis von 1:11 spricht Bände. Der Sturm der Zentralschweizer ist höchstens ein laues Lüftchen, die Verteidigung wirkt alles andere als sattelfest und auch Goalie Leonardo Genoni ist nicht der Fels in der Brandung, der er einst war, hat aktuell eine Save Percentage von lediglich 88,42 Prozent. Die Zuger stehen in dieser Saison am Abgrund. Die nächste Niederlage gegen Rekordmeister HCD ist gleichbedeutend mit dem Saisonende.

«Wir alle sollten uns schämen.»

Zu diesem tristen Stand haben die Zuger im letzten Spiel am Dienstag in der Bossard Arena selber viel beigetragen. 72 Strafminuten hatten sie am Ende auf ihrem Konto, Fredrik Olofsson und Mike Künzle wurden vorzeitig unter die Dusche geschickt. «Es ist ein Understatement zu sagen, dass wir den Kopf verloren haben. Wir haben so viele grossartige Momente in dieser Arena erlebt. Ein Team, das mit viel Charakter spielte, das füreinander eingestanden ist und sich auf Dinge konzentrierte, die in unserer Kontrolle lagen. Heute Abend waren wir das Gegenteil dieser Mannschaft, wir haben einander aufgegeben. Wir haben all unsere Energie und unseren Fokus auf Dinge gelegt, die nichts nützen und uns nirgendwo hinbringen. Wir haben uns scheisse benommen. Wir alle sollten uns schämen», sprach EVZ-Coach Dan Tangnes Klartext nach dem Match, in dem seine Spieler die Emotionen zu wenig im Griff hatten, so dass unzählige Scharmützel auf dem ganzen Feld folgten.

Man stelle sich vor, was hätte los sein können, wenn beim HCD auch Brendan Lemieux im Lineup gewesen wäre. Der kanadische Stürmer ist in Nordamerika vor allem durch Provokationen und Faustkämpfe in die Schlagzeilen gekommen, bekannt für viele Kämpfe und Strafminuten. Gemäss Hockeyfight.com hat er über 50 Fights auf seinem Konto, seit er 2016 in den Profiligen AHL und vor allem NHL spielte. Der Tiefpunkt war, als er nach einem Kampf Ottawas Captain Brady Tkachuk die Hand blutig biss… Lemieux gemeinsam mit den Zuger Heissspornen Kovar und Vozenilek auf dem Eis – es wäre eine höchst explosive Mischung.

«Wir haben unsere Emotionen und unseren Frust falsch eingesetzt, das darf nicht passieren.»

«Diese Truppe hat die Erfahrung, ein 0:3 zu drehen», sagt Headcoach Dan Tangnes nun. «Doch von uns muss viel mehr kommen. Die Leistung am Dienstagabend zu Hause gehört zu den schlechtesten der ganzen Saison. Jetzt stehen wir mit dem Rücken zur Wand.» Und in dieser Situation tut der EVZ gut daran, seine Emotionen im Griff zu haben und zu kanalsisieren. Oder wie Stürmer Lino Martschini nach dem letzten Match sagte: «Wir haben unsere Emotionen und unseren Frust falsch eingesetzt, das darf nicht passieren.» Jeder Spieler habe in den Spiegel geschaut und wisse, was er am Donnerstag besser machen muss.

Für Headcocach Tangnes ist es nicht nur bezüglich dieser Saison ein «Do or Die»-game, sondern auch bezüglich seiner Zeit in Zug. Nach dieser Saison wechselt der Norweger nach Schweden, was auch heisst: Die nächste Viertelfinalniederlage gegen die Bündner ist der Schlusspunkt seiner Arbeit in Zug, die 2018 begann und so erfolgreich war: Cupsieg 2019, Meister 2021 und 2022. Es bleibt für ihn zu hoffen, dass sein Team in Davos nicht erneut den Anstand und das Spiel verliert, sondern dass er die richtige Lösung findet, um den EVZ zurück auf Erfolgskurs zu führen. So dass er zumindest am Samstag nochmals in der Bossard Arena zu einem Heimspiel kommt.

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