Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit, als der FC Bayern im Sommer-Transferfenster 2022 frischen Wind in seinen Kader bringen wollte.
Die Münchner Bosse um Sportdirektor Hasan Salihamidzic und CEO Oliver Kahn sondierten eifrig den Markt und investierten insgesamt 150 Millionen Euro für fünf neue Spieler.
Matthijs de Ligt, Noussair Mazraoui, Mathys Tel, Sadio Mane und Ryan Gravenberch spielten fortan für den Rekordmeister, wofür die FCB-Verantwortlichen viele Lobeshymnen kassierten. Eine glorreiche Zukunft wurde den Bayern mit ihrem neuen Mix aus jungen und erfahrenen Spielern prophezeit. Zweieinhalb Jahre später hat mit Mathys Tel nun jedoch auch der letzte Spieler aus dem Quintett die Säbener Strasse verlassen.
Enttäuschung statt Erfolg
Von den einst so hochgehandelten Neuzugängen wurde in München keiner der fünf Akteure wirklich glücklich. Mane, der in der vorherigen Saison bei Liverpool 27 Scorerpunkte gesammelt und massgeblichen Anteil an der CL-Finalteilnahme der Reds hatte, konnte seine Glanz-Leistungen nicht mit an die Isar bringen und verliess den Rekordmeister bereits nach einem Jahr.
De Ligt, der die Rolle des FCB-Abwehr-Bosses der Zukunft bekleiden sollte, hatte häufiger mit Verletzungen zu kämpfen, offenbarte immer mal wieder Leistungsdefizite und bekam bis zu seinem Abgang zu Manchester United im zurückliegenden Sommer nie wirklich das volle Vertrauen ausgesprochen. Bei den Red Devils ist de Ligt nun absoluter Stammspieler, der sportliche Erfolg ist jedoch bislang ausgeblieben.
Wenig Spielpraxis
An der Seite des Niederländers verteidigt bei Manchester United seit dem vergangenen Sommer auch Mazraoui. Der Marokkaner, der bei der Katar-WM mit seinem Land noch für Furore gesorgt hatte, konnte sich wie sein Teamkollege jedoch nie fest auf der Rechtsverteidiger-Position festspielen.
Ein Schicksal, dass auch Gravenberch teilte. Der 22-Jährige kam hinter Joshua Kimmich und Leon Goretzka nur selten zum Zug, weshalb er sich im Sommer 2023 Liverpool anschloss. Dass die Bayern-Bosse zumindest bei Gravenberch ein gutes Auge hatten, beweist der 22-Jährige aktuell als Leistungsträger bei den Reds.
60 Millionen für Tel?
Mathys Tel wollte dagegen eigentlich in München glücklich werden und sich durchsetzen. Letztlich verliess aber auch der 19-Jährige den Rekordmeister aufgrund von zu wenigen Einsätzen, könnte von seiner Leihe zu den Spurs aber auch wieder nach München zurückkommen.
Das einst so hochgehandelte Bayern-Quintett ist weitergezogen. Zumindest machten die Münchner mit den Spielern jedoch kaum Verlust, obwohl keiner den Durchbruch schaffte. So bekam der Rekordmeister von den knapp 150 Millionen Euro etwa 130 Millionen wieder - sollten die Spurs die 60-Millionen-Option bei Tel ziehen und der Franzose dieser zustimmen, hätten die Bayern sogar ein Plus gemacht.
Es war einmal ein verheissungsvoller Transfer-Sommer des FC Bayern, der nun offiziell Geschichte ist.
Mehr zum Autor Florian Hartmann
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