Der Sky Experte echauffierte sich am Sonntagabend über das mangelhafte Zweikampfverhalten des BVB-Spielmachers.
Für die Szene vor dem 1:1-Ausgleich des FC Bayern im Bundesliga-Klassiker gegen Borussia Dortmund - Endstand 2:2 - zeigte Didi Hamann keinerlei Verständnis. "Du führst in München, [...] dir steht das Wasser bis zum Hals, du hast gerade vier (Tore, Anm. d. Red.) in Barcelona bekommen, hast dich von der Champions League verabschiedet und dann schaut er dem Gnabry hinterher. Dann geht er nicht einmal in die Mitte, dass er noch mal mithelfen kann. Er hat kein Interesse, der Mannschaft zu helfen", lautete die scharfe Brandt-Kritik des Sky Experten am Sonntagabend bei Sky90 - die Fussballdebatte.
Am Samstagabend hatte der Dortmunder Bayerns Flügelspieler Serge Gnabry auf der linken Aussenbahn ohne grosse Gegenwehr passieren lassen, woraufhin der Pass in die Mitte auf Thomas Müller möglich war, der wiederum den letztendlichen Torschützen Raphael Guerreiro per Ablage bedienen konnte. Ausgleich. Führung und Momentum futsch.
Das lasche Zweikampfverhalten des BVB-Spielmachers passte Hamann überhaupt nicht: "Ich habe mal vor 30 Jahren in Stuttgart gespielt, da hat der Kahn den Herzog mal durchgeschüttelt, wo der Andi gar nichts dafür konnte. […] Mich wundert's, dass da nicht mal einer von der Mannschaft hingeht - auch auf dem Feld, wenn so etwas passiert - und sagt: 'Willst du uns nicht mal helfen?'"
Hamann hätte Brandt sofort ausgewechselt
Vor allem aufgrund der aktuellen Lage, in der sich der BVB in dieser turbulenten Saison befindet, hätte der Sky Experte nach der Szene zum zwischenzeitlichen 1:1 eine sofortige Reaktion von Niko Kovac erwartet. "Mich wundert's, dass er da noch zehn oder 15 Minuten weitergespielt hat, bevor er rauskommt. Den hätte ich sofort ausgewechselt. Das ist für mich überhaupt kein Thema", meinte Hamann.
Auch wenn Patrick Berger der Kritik zum verbesserungswürdigen Zweikampfverhalten beipflichtete, ordnete der BVB-Reporter von Sky ein, dass Brandt "ein herausragender Fussballer" sei, der "grundsätzlich robuster geworden" ist. "Jetzt ist er gerade aber so verkopft, dass du ihn eigentlich retten musst und rausnehmen musst für die nächsten Spiele. Weil der so verfahren ist und mental nicht bei der Sache ist, dass du ihm damit auch nicht hilfst, im nächsten Spiel wieder DER Zehner sein zu müssen", sagte Berger.
Nichtsdestotrotz stärkt Kovac seinem strauchelnden Schützling den Rücken, nahm den 28-jährigen Mittelfeldspieler zuletzt im exklusiven Sky Interview in Schutz und hält weiter an ihm fest. Zu dieser Saison hatte Brandt beim BVB die legendäre Nummer zehn erhalten und wurde öffentlich zum Führungsspieler erklärt. Wie Emre Can geht der 48-fache deutsche Nationalspieler in der kommenden Saison in sein letztes Vertragsjahr. Ob seine langfristige Zukunft in Dortmund liegt, ist derzeit offen.