Die Tiefpunktpleite gegen Augsburg hat den BVB wieder in den Krisenmodus gestürzt. Auch der neue Coach steht jetzt schon unter Druck.
Von Patrick Berger und Luca Sixtus
Könnte das Kapitel Niko Kovac bei Borussia Dortmund nach wenigen Monaten bereits wieder Geschichte sein? Der 53-jährige Deutsch-Kroate hat noch Vertrag bis 2026, aber: Eine Trennung im Sommer ist möglich, wenn die Ziele verpasst werden. Das bedeutet mindestens das Erreichen der Europa League. In der Regel ist aber die Qualifikation für die Champions League immer die Benchmark.
Der teure und überbezahlte Kader ist auf Königsklasse ausgelegt und auf Kante genäht. Allein das Nicht-Erreichen der Champions League wäre ein Fiasko. Das komplette Rausfallen aus dem internationalen Wettbewerb wäre ein Super-GAU.
Es gibt keine vereinsseitige Option, wonach sich der BVB im Sommer von Kovac trennen kann. So müsste Kovac bei einem vorzeitigen Aus ausbezahlt werden. Nach exklusiven Sky Informationen gibt es eine spezielle Abfindungsregelung.
Empfindliche Kosten für den BVB
Eine Entlassung würde den BVB im Gesamtpaket - inklusive Co-Trainer - rund drei Millionen Euro kosten. Wenn der BVB das internationale Geschäft verpassen sollte, stünde Kovac selbst eine Abfindung in Höhe von 50 Prozent seines Grundgehalts zu. Der Deutsch-Kroate verdient in Dortmund rund drei bis vier Millionen Euro - und damit mehr als sein Vorgänger Nuri Sahin.
Dieser wurde bereits entlassen, hatte einen Vertrag bis 2027. Und auch der bereits entlassene Technische Direktor Sven Mislintat muss noch bis 2028 weiter bezahlt werden - eine bestimmte Abfindungsregelung gab es bei ihm nicht.
Kovac kämpft um seinen Job
Unter Kovac fuhr der BVB in bislang acht Pflichtspielen - Bundesliga und Champions League - drei Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlagen ein. Zuletzt setzte es in der Liga eine 0:1-Heimniederlage gegen den FC Augsburg.
Auf dem zehnten Tabellenplatz rangierend haben die Schwarz-Gelben mit 35 Punkten auf dem Konto sechs Zähler Rückstand auf den SC Freiburg (41 Punkte), der auf Europa-League-Rang fünf sitzt. Zum Vierten - dem ersten Quali-Platz für die Königsklasse - Eintracht Frankfurt (42) sind es sieben Punkte.
Kovac kämpft darum, seinen Job zu behalten. Um die Mannschaft noch irgendwie ins internationale Geschäft zu führen, lässt er nichts unversucht. Nach Sky Informationen hatte der Coach am Sonntag eine deutlich lautere Ansprache gehalten, aus der klar wurde, dass jetzt ein anderer Wind wehen und er die Spieler künftig härter angehen wird.