Mason Greenwood war eine der grössten Hoffnungen im englischen Fussball. Dann folgte der Karriereknick des einstigen Talentes von Manchester United. Heute hofft der bei Olympique Marseille stark aufspielende Offensivmann unter Thomas Tuchel auf eine neue Chance im Nationalteam.
Er lässt seine Gegenspieler wie Fahnenstangen aussehen, beweist ein gutes Auge für seine Teamkollegen und hat eine starke Trefferausbeute. Mason Greenwood präsentiert sich aktuell bei Olympique Marseille in herausragend guter Form - fünf Tore und eine Vorlage in sieben Ligue-1-Spielen.
Im Sommer war der 23-Jährige für rund 26 Millionen Euro von Manchester United an die Cote d'Azur gewechselt. Bereits in der vergangenen Saison, als das einstige Toptalent an den FC Getafe ausgeliehen war, machte Greenwood mit guten Leistungen und starken Werten - acht Tore und sechs Vorlagen in 33 LaLiga-Spielen - auf sich aufmerksam. Der Skandal-Profi hofft nun auf eine weitere Chance in der englischen Nationalmannschaft unter Neu-Trainer Thomas Tuchel. Eine berechtigte Hoffnung?
Skandal um Greenwood
Greenwood galt bei United als eines der vielversprechendsten Talente im englischen Fussball. Doch der Vorwurf der Vergewaltigung und Körperverletzung gegen seine Freundin in 2022 hatte dem Offensivmann einen ordentlichen Karriereknick beschert. Die Anklage wurde später fallen gelassen.
Der Sturm in die Weltspitze des Fussballs lag auf Eis. Nach einer rund anderthalbjährigen Suspendierung folgte die Leihe nach Getafe und im Sommer schliesslich der Wechsel nach Marseille. Südfrankreich tut dem Linksfuss sichtlich gut. Greenwood versprüht Spielwitz und Torgefahr. Da werden Erinnerungen an seine Leistungen von 2019 bis Anfang 2022 wach.
Nur geringe Chancen bei England
Laut eines Berichts der englischen Zeitung The Sun hofft das einstige United-Juwel auf eine neue Chance bei Englands Nationalmannschaft. Doch diese sind angesichts seiner Vergangenheit und der enormen Konkurrenz in der Offensive der Three Lions - mit Stars wie Jude Bellingham, Phil Foden, Jack Grealish, Bukayo Saka, Cole Palmer oder auch den zuletzt nicht nominierten Marcus Rashford - nicht gerade gross.
Sollte Tuchel, der am 1. Januar 2025 als Nationalcoach loslegt, keine Verwendung für Greenwood finden, stünde ein anderer Verband bereit. Der Angreifer ist in England geboren und aufgewachsen, hat aber auch noch jamaikanische Wurzeln. Im Falle einer englischen Nicht-Berücksichtigung würde Greenwood die Einladung vom ehemaligen Three-Lions-Coach Steve McClaren annehmen. Der Engländer betreut seit diesem Sommer "The Reggae Boyz".
FIFA-Statuten lassen Wechsel zu
Jamaika, das sich zuletzt 1998 für eine Weltmeisterschaft qualifiziert hatte, verfolgt das grosse Ziel, bei der WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko dabei zu sein.
Für England hatte Greenwood im September 2020 sein erstes und bislang einziges Länderspiel in der Nations League gegen Island (1:0) bestritten. Laut FIFA-Statuten dürften Akteure die Nationalmannschaft noch wechseln, wenn sie vor ihrem 21. Lebensjahr weniger als vier Pflichtspiele für ein Land absolviert haben.
