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Endspurt im Tennisjahr: Sinner und Nadal sorgen noch einmal für Highlights

Patrick

Yannick Sinner heisst der Sieger der ATP Finals. Mit dem Triumph bestätigte der 23-Jährige seine aktuelle Vormachtstellung, die er in dieser Woche beim Davis-Cup-Finalturnier in Malaga weiter untermauern könnte. Vorerst gilt die Aufmerksamkeit dort aber dem letzten Auftritt von Rafael Nadal.

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Melbourne, New York und nun Turin: Jannick Sinner ist der Spieler des Jahres auf der Männertour © IMAGO / Stefano Guidi

Game, Set and Match Sinner

Auch das dritte Mal brachte ihm kein Glück. Bereits im Endspiel der US Open sowie in der Vorrunde der ATP Finals hatte Taylor Fritz vergeblich versucht, am Thron von Jannick Sinner zu rütteln, schlussendlich blieb dem Amerikaner aber auch im finalen Akt der ATP-Saison 2024 nichts anderes übrig, als seinem Gegenüber zum Sieg zu gratulieren. 4:6 und 4:6 lautete am Ende das glatte Verdikt, dass dem 27-jährigen Fritz die zweite bedeutende Finalniederlage in Folge, der Südtiroler Nr. 1 jedoch den dritten grossen Titel des Jahres beschied. Vor einem Jahr war der Innicher an gleicher Stäte noch Novak Djokovic unterlegen, ehe er mit einem sensationellen Davis-Cup-Comeback gegen den gleichen Gegner ein paar Tage später quasi den Startschuss in die «Ära Sinner» einläutete. In dieser stehen mittlerweile zwei Grand-Slam-Titel, ein Davis-Cup-Triumph, vier Masters-1000-Titel sowie der gestrige «Heimsieg» zu Buche, womit Sinner auch in der Weltrangliste ganz nach oben kletterte. Dort könnte der zurückhaltende Südtiroler auch eine Weile bleiben, sofern sein aktueller Freispruch gegen ein mögliches Dopingvorgehen auch dem Einspruch der World Anti Doping Agency (WADA) standhalten wird. Falls nicht, drohen Sinner und der ATP eine echtes Krisenszenario. Eine Entscheidung von Seiten des CAS wird Anfang 2025 erwartet.   

 

Zverev scheitert abermals

66 Mal verliess Alexander «Sascha» Zverev 2024 den Platz als Sieger. Das ist häufiger als jeder andere Profi – und genau gleich oft wie Überflieger Sinner. Der Unterschied: Während sich der Südtiroler innerhalb von zwölf Monaten vom hoffnungsvollen Challenger zum Champion entwickelte, wartet der Deutsche mit russischen Wurzeln auch über ein Jahrzehnt nach seinem Profidebüt weiterhin auf seinen ersten Grand-Slam-Titel. Gewiss, ein solcher stand in Turin nicht auf dem Spiel und dennoch nährt das erneute Scheitern Zweifel an den Fähigkeiten des mittlerweile 27-Jährigen, irgendwann doch noch zum ganz grossen Wurf anzusetzen. Seine Halbfinale-Niederlage gegen einen ebenfalls zaudernden Taylor Fritz muss für den zweifachen Finals-Champion jedenfalls einer grossen Enttäuschung gleichkommen, speziell nach zuvor acht Siegen (inkl. Paris-Masters) in Folge. Wer so oft kurz vor einem grossen Erfolg doch noch scheitert, schafft es irgendwann nicht mehr, die für einen Grand Slam notwendige mentale Stärke aufzubauen. Eine der wenigen Ausnahmen: Stan Wawrinka, der 2014 im Alter von fast 29 Jahren in Australien noch triumphierte. Vielleicht sollte sich Zverev während der Off-Season einmal mit dem mittlerweile 39-jährigen Romand unterhalten.

 

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Spanische Geheimwaffe auf Abschiedstour: Kann Rafael Nadal dem spanischen Davis-Cup-Team zu einem letzten grossen Erfolg verhelfen? (IMAGO / Joaqin Corcherox)

Grosser Abschied auf heimischer Bühne

Das hätten sich die Verantwortlichen des in den letzten Jahren immer mehr zur Randnotiz verkommenen Davis Cup nicht besser ausdenken können: Ausgerechnet Rafael Nadal, grösster spanischer Tennisspieler aller Zeiten und gemeinsam mit Novak Djokovic und Roger Federer der Dominator der letzten rund 20 Tennisjahre, gibt beim Finalturnier des traditionsreichen Mannschaftswettbewerbs in Malaga in dieser Woche seine Abschiedsvorstellung. Dabei spielt es vordergründig wohl auch für die rund 480 akkreditierten Journalisten keine entscheidende Rolle, wie stark der Mallorquiner am Ende des Tages im Palacio de Deportes Martin Carpena noch ins Geschehen eingreifen wird. Wichtiger ist, dass er überhaupt noch einmal die Möglichkeit erhält, sich auf grosser Bühne zu verabschieden. Vielleicht tut er dies mit einem letzten sportlichen Ausrufzeichen, wahrscheinlicher ist jedoch, dass der 22-fache Grand-Slam-Champion sein Team nach fast vier Monaten ohne Ernstkampf und zehn Monate nach seinem letzten Match auf Hardcourt in erster Linie im emotional-mentalen Bereich verstärken kann. Denn auf dem Papier sind die Chancen der Spanier um Carlos Alcaraz (ATP 3), Roberto Bautista Agut (ATP 46) und Doppelspezialist Marcel Granollers auch ohne Nadal intakt. Im Viertelfinale gegen die Niederlande sind sie klarer Favorit und müssen auch den Sieger aus dem Duell zwischen Deutschland und Kanada im Halbfinale nicht fürchten. Und wer weiss, zu was Nadal in einem womöglich letzten Spiel der Karriere (egal ob im Einzel oder im Doppel) noch fähig ist, sollte es dort um den Titel gehen. Ganz egal, dass die voraussichtliche Konkurrenz aus Italien (mit Sinner, Musetti und Cobolli drei Spieler aus den Top 35) oder den USA (mit Fritz, Paul und Shelton drei Spieler aus den Top 25) in einem solchen Fall zu favorisieren wäre. «Rafa» würde sich mit Sicherheit noch einmal die Seele aus dem Leib spielen.

 

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