Eine richtungsweisende Partie in Genf
Zum Auftakt der 30. Runde der Super League treffen sich Servette und YB zu einem echten Sechs-Punkte-Spiel. Für YB entscheidet sich, ob man im Meisterrennen zurück ist oder den Titel abschreiben muss.
316 Tage ist es her, seit die Young Boys im Stade de Genève nach einem 1:0-Sieg bei strömendem Regen ihren 17. Meistertitel feierten. Lange Zeit standen die Berner in dieser Saison wieder im Regen, was unter anderem den neuen Trainer Patrick Rahmen schon früh den Posten kostete. Nun aber hat YB am Dienstag die grosse Chance, ein bemerkenswertes Comeback endgültig ins Rollen zu bringen.
Sollten die Berner in Genf erneut gewinnen, würde das Team von Giorgio Contini noch zwei Punkte hinter dem Leader liegen; falls der FC Basel am Donnerstag gegen GC siegen würde, wären es deren drei. Acht Runden vor Schluss wäre YB wieder voll im Meisterrennen.
Umgekehrt gilt aber auch: verlieren verboten! Denn bei einem Sieg von Servette hätten die Grenat acht Punkte Vorsprung auf YB, das hat seit Einführung der Super League vor gut zwanzig Jahren noch nie ein Team in acht Spielen aufgeholt. Die Ausgangslage ist prickelnd, mit YB (23 Punkte) und Servette (22) treffen die beiden erfolgreichsten Mannschaften dieses Kalenderjahres aufeinander.
Beide haben aus den letzten Runden nur einen, ziemlich unerwarteten, Tolggen im Reinheft. Servette gewann sechs der letzten sieben Spiele und etablierte sich in dieser unberechenbaren Meisterschaft als erstes Team einigermassen stabil an der Tabellenspitze. Auf die einzige Niederlage, ein 2:3 gegen den Drittletzten Yverdon, folgte am Samstag ein souveräner 2:0-Erfolg in Lugano. YB gewann zuletzt dreimal in Folge, unter anderem auswärts in Basel. Davor verlor man gegen den Zweitletzten GC, nachdem man Mitte Februar schon gegen das Schlusslicht Winterthur verloren hatte.
Für Servette spricht, dass es in den bisherigen zwei Saisonduellen jeweils einen Heimsieg gab. Am 1. April wird also nicht gescherzt, die Partie wird völlig offen und für das Meisterrennen wegweisend sein.
Aus diesem schon fast verabschiedet hat sich der einstige Topfavorit Lugano. Die Tessiner müssen am Dienstag auswärts in Yverdon eher aufpassen, dass sie nach zuletzt vier Niederlagen in fünf Spielen sowie dem Aus im Schweizer Cup und in der Conference League nicht auch noch ihren Platz in der Meisterrunde verspielen.
In drei Runden wird die Tabelle in die Top 6 und die unteren 6 geteilt. Das zuletzt formstarke Yverdon kann nicht mehr über den Strich kommen, aber wichtige Punkte holen im Kampf gegen den Barrage-Platz.
Die weiteren Partien der 30. Runde stehen am Mittwoch und Donnerstag im Programm.