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"Ein, zwei Bierchen liegen drin"

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"Wir sind die Könige von Europa!", schreit der Stadionspeaker ins Mikrofon, kurz nachdem der 2:1-Sieg der ZSC Lions im Final der Champions Hockey League gegen das schwedische Topteam Färjestad feststand. "Europameister, Europameister", skandieren die eingefleischten Fans im Limmatblock, während sich die Spieler auf dem Eis in den Armen liegen.

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© Keystone

Eine Siegesfeier wie vor einem Jahr in Genf, als die Servette-Spieler die ganze Nacht durch und auf Geheiss von oben auch am nächsten Tag Party gemacht haben, gibt es in Zürich jedoch nicht.

Statt mit Siegerbier werden die ZSC-Spieler nach Spielschluss mit Wasserfläschchen versorgt. Dann der grosse Moment: Begleitet von goldenem Lametta-Regen stemmt Captain Patrick Geering unter Standing Ovations in der mit 12'000 Zuschauer ausverkauften Arena den Siegerpokal durch das Spalier seiner Teamkameraden in die Höhe.

Doch anders als bei der ausgelassenen Meisterfeier im letzten Frühling bleibt der kollektive Freudentaumel diesmal aus. Die ZSC-Fans dürfen nicht zu ihren Lieblingen auf die Eisfläche stürmen. Schon am Sonntag steht gegen die SCL Tigers das nächste Heimspiel an.

Das ist auch in den Köpfen der Spieler. "Klar, dieser Titel bedeutet uns viel. Wir haben nun eines unser zwei Saisonziele erreicht. Dementsprechend happy dürfen wir sein", freut Routinier Patrick Geering, der schon 2009 dabei war, als der ZSC im Rapperswiler Exil sensationell die Champions League gewann und nur gut fünf Wochen später in der heimischen Meisterschaft erneut Geschichte schrieb, weil er mit einem 0:4 in der Playoff-Viertelfinalserie gegen Fribourg-Gottéron als erster Titelverteidiger überhaupt ausschied.

Angesprochen auf allfällige Festivitäten meinte Geering: "Wir sind clever und erfahren genug, um zu wissen, was wir heute machen dürfen. Aber ein, zwei Bierchen mit den Fans haben wir uns schon verdient."

Speziell war der Abend auch für Marco Bayer, der nur sieben Wochen nach der Ernennung zum Cheftrainer mit den ZSC Lions die erste Trophäe gewinnen konnte. Er sei "überglücklich, haben wir den Titel für unsere Fans, für die Organisation, aber auch für die Jungs nach Zürich holen können."

Im Moment des Erfolgs dachte Bayer auch an seinen Vorgänger Marc Crawford, der kurz nach Weihnachten aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. "Das hier ist zu einem grossen Teil ihm zu verdanken. Er war Headcoach bis am 28. Dezember. Ich durfte in einer komfortablen Ausgangslage übernehmen. Grossen Respekt an Marc."

Vom Triumph im Europacup erhofft sich Bayer einen "Boost" für den anstehenden Saisonendspurt. "Das gibt dir Sicherheit und Power." Doch erst müssen die Batterien nach dem kräftezehrenden Final wieder aufgeladen werden. "Wir wollen das feiern, das gehört dazu, wenn du so einen Titel holst. Aber es ist nicht, wie wenn du Meister wirst."

Die Spieler erhalten am Mittwoch und Donnerstag frei, bevor es am Samstag mit dem Auswärtsspiel in Zug weiter geht. Bis zum Ende der Qualifikation am darauffolgenden Samstag bestreiten die Lions fünf Spiele. Für Bayer ist die Direktive klar: "Wir wollen versuchen, den 1. Platz zu holen, damit wir eine gute Ausgangslage für die Playoffs haben."

Einen seiner Spieler hob Bayer bei seiner Finalanalyse speziell heraus - aus gutem Grund. "Sven Andrighetto hat einen unglaublichen Match gespielt." Der "Züribueb" war mit seinen zwei Toren die grosse Figur. Sein Auftritt war die Krönung einer aussergewöhnlichen Europacup-Kampagne. Als zehnfacher Torschütze war er nicht nur der Topskorer, er wurde als erster Schweizer überhaupt auch mit dem MVP-Award geehrt.

Trotzdem wollte sich Andrighetto nicht ins Zentrum stellen: "Diese individuelle Trophäe ist auch eine Team-Trophäe. Das zeigt, wie gut wir als Mannschaft sind." Lange galt der zweifache WM-Silbermedaillengewinner als grosser Spieler ohne Titel. Nun durfte er nach dem Schweizermeistertitel vor einem Jahr schon den zweiten Pokal im neuen ZSC-Stadion in die Höhe stemmen. "Wir füllen diese Arena mit Leben, und das ist schön", sagt Andrighetto. "Das nächste Ziel, das kennen wir alle, und darauf arbeiten wir jetzt hin."

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