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Ein hübscher Rekord für Büeli

Andy

Heute wird das prall gefüllte Palmarès von Andres Ambühl mit einem wichtigen Eintrag ergänzt. Der HCD-Stürmer bestreitet gegen den SCB sein 1270. Meisterschaftsspiel in der obersten Liga und wird alleiniger Rekordhalter.

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Der scheinbar nimmermüde Andres Ambühl: Ehre, wem Ehre gebührt. © KEYSTONE/Gian Ehrenzeller

Seinen Platz in den Eishockey-Geschichtsbüchern hat Andres Ambühl längst gesichert, auch auf internationaler Ebene. An 19 A-Weltmeisterschaften war er dabei, erstmals 2004 in Prag, und ist damit Weltrekordhalter. Ebenso hält er die Bestmarke, wenn es um Spiele an A-Weltmeisterschaften geht – 141 sind es aktuell. Selbstverständlich ist er auch Schweizer Rekord-Internationaler, mit 336 Länderspielen, zudem ist er mit 151 Skorerpunkten vor Jörg Eberle (142 Punkte) der Nati-Topskorer.

Diese Zahlen zeigen: Andres Ambüel, von allen «Büeli» genannt, ist eine lebende Legende und schreibt auch mit 41 Jahren noch Eishockey-Geschichte. Mit seinem 1270. Spiel in der National League – in seiner Anfangszeit zu Beginn dieses Jahres hiess die National League noch NLA – überholt er SCB-Legende Beat «Bidu» Gerber und wird alleiniger Rekordhalter. Auf die Frage, was ihm dieser Rekord bedeute, antwortete Ambühl nun gegenüber der «NZZ»: «Ach, eigentlich habe ich noch gar nicht richtig darüber nachgedacht. Aber natürlich ist es hübsch, auf einer Stufe wie Mathias Seger oder Beat Gerber zu stehen. Es freut mich aber auch für all die Menschen in meinem Umfeld, die dazu beigetragen haben, dass meine Karriere schon so lange dauert.»

Bescheiden, bodenständig, respektvoll

Es sind Worte, die perfekt zu Büeli, der im Gespräch immer wieder das Wort «hübsch» verwendet, passen. Er ist bescheiden, bodenständig und respektvoll, sonnt sich nicht im Rampenlicht und ist kein Führungsspieler aufgrund seines Namens, sondern aufgrund seiner immensen sportlichen und menschlichen Qualitäten. Aufgeben? Geht nicht! Gibt’s nicht! Er ist kein Lautsprecher, der mit Worten auf sich aufmerksam macht, sondern ein Macher, einer, der immer vorangeht. «Leading by example», nennt man das heute.

Sechs Meistertitel hat Ambühl in seiner Karriere bisher gewonnen, fünf davon mit dem HCD und einen mit den ZSC Lions, für die er zwischen 2010 und 2013 stürmte, als er nach einem Jahr in Nordamerika in die Schweiz zurückgekehrt war. Diese Jahre in der Fremde waren für den Bauernbub aus dem Sertig wichtig. Er wurde reifer und erhielt einen anderen Stellenwert. Oder wie er heute sagt: «Ich bin dort, aber auch nach meiner Rückkehr nach Davos in eine neue Rolle gewachsen. Hätte ich Davos nicht vorübergehend verlassen, dann wäre ich wahrscheinlich immer der kleine Büeli, eine Art ewiger Eishockey-Lehrling geblieben.»

Schweizweite Wertschätzung

Wobei sein Stellenwert weit über das Bündnerland hinaus gross ist. Und seine Beliebtheit. Das zeigt sich auch in der Publikumswahl «Most Popular Player», mit der seit 2009 der populärste Spieler der National League ermittelt und ausgezeichnet wird. In diesem Sommer schwang der 41-Jährige in dieser Kategorie bereits zum achten Mal obenaus – ein Wahnsinn! Und ein Zeichen der immensen Wertschätzung, die dem Stürmer, der nie müde zu werden und immer einen Energie-Boost zu finden scheint, schweizweit entgegengebracht wird.

Auch wenn man denken könnte, der zweifache Vizeweltmeister habe den Alterungsprozess angehalten, befindet er sich im Spätherbst seiner Karriere. Am Ende dieser Saison läuft sein Vertrag aus, wie es weitergeht, steht noch nicht fest. «Es ist Oktober, die Saison hat eben erst angefangen. Ich fühle mich gut und wohl und kann mir gut vorstellen, noch ein, zwei Jahre weiterzuspielen. Doch es ergibt keinen Sinn, zu weit im Voraus zu planen. Im Eishockey kann so viel geschehen», erklärte Büeli nun gegenüber der «NZZ». Wobei es sicher nicht ausgeschlossen ist, dass der «ewige Büeli» weitermacht und seinen hünschen Rekord noch weiter ausbaut und zementiert. Denn in den Top Ten der Spieler mit den meisten Matches in unserer obersten Liga befindet sich nur noch ein weiterer noch aktiver Profi: Gottérons Julien Sprunger (38) mit 1060 Einsätzen.

Meiste Einsätze in der NLA/National League:

1.  Andres Ambühl                       1269
     Beat Gerber                             1269
3.  Beat Forster                             1171
4.  Mathias Seger                         1167
5.  Ryan Gardner                          1075
6.  Ivo Rüthemann                       1072
7.  Gil Montandon                        1069
8.  Julien Sprunger                       1060
9.  Michaël Ngoy                           1038
10.  Sébastien Reuille                  1035
Weitere noch aktive Spieler:
16.  Dario Bürgler                           979
18.  Marc Wieser                            964
20.  Robin Grossmann                 953
28.  Pascal Berger                          917
30. Patrick Geering                       914
34. Raphael Diaz                            896
42. Marco Maurer                          879
49. Arnaud Jacquemet                860

 

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