Djokovic gibt auf, Zverev und Sinner stehen im Final
Für Novak Djokovic endet das Australian Open wegen einer Verletzung im Halbfinal. Der 37-jährige Serbe muss gegen den Deutschen Alexander Zverev nach dem im Tiebreak verlorenen Startsatz aufgeben.
Nach dem Verlust des ersten Satzes brach Djokovic den Versuch ab, trotz Handicap in seinen 38. Major-Final einzuziehen. Der umkämpfte erste Satz hatte 80 Minuten lang gedauert und den dick bandagierten linken Oberschenkel von Djokovic zu stark belastet. Der zehnfache Australian-Open-Sieger hatte sich die Verletzung im Viertelfinal gegen Carlos Alcaraz zugezogen.
An der Medienkonferenz nach dem Match sprach Djokovic von einem "Riss des Muskels" und erklärte, er habe alles getan, was möglich war, um trotz der Verletzung im Oberschenkel den Halbfinal zu bestreiten. "Die Medikamente und der Verband haben geholfen. Aber gegen Ende des ersten Satzes sind die Schmerzen immer schlimmer geworden."
Hätte er den Satz gewonnen, wäre es vielleicht möglich gewesen, noch einige Games anzuhängen, womöglich sogar einen ganzen Satz, spekulierte Djokovic: "Es wäre aber ein Kampf gegen die Schmerzen gewesen. Ich hatte nicht genug Benzin im Tank, um einen solchen Fight zu liefern." Das Ende sei jetzt zwar nicht schön, aber er habe es wenigstens versucht.
Djokovic wird damit weiter auf seinen 25. Grand-Slam-Turniersieg warten, der ihn zum alleinigen Rekordhalter machen würde - vor der Australierin Margaret Court, mit der er sich die Bestmarke an gewonnenen Majors teilt. Seine letzten Grand-Slam-Titel feierte er 2023 mit den Titeln in Melbourne, Paris und New York.
Alexander Zverev, der nach der Partie vom "besten Satz, den ich an diesem Turnier gespielt habe" sprach, bestreitet am Sonntag seinen ersten Final in Melbourne und den dritten an einem Grand-Slam-Turnier. Die bisherigen zwei verlor der Olympiasieger von Tokio: 2020 am US Open gegen Dominic Thiem und 2024 am French Open gegen Alcaraz.
Zverevs Gegner im Final ist am Sonntag wie erwartet Jannik Sinner. Der topgesetzte italienische Titelverteidiger setzte sich gegen den Amerikaner Ben Shelton nach anfänglichen Schwierigkeiten in gut zweieinhalb Stunden 7:6 (7:2), 6:2, 6:2 durch und steht nun bei 20 Siegen in Folge.
Shelton schlug im ersten Satz beim Stand von 6:5 zum Satzgewinn auf, gab diesen nach zwei vergebenen Satzbällen aber im Tiebreak noch ab. Danach behielt Sinner klar die Oberhand - obwohl er körperliche Probleme bekundete. Ein medizinisches Timeout nach dem zweiten Satz und Sheltons Break im ersten Game des dritten Satzes brachten keinen Umschwung mehr.