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Diogo Costa – Portugals Goalie mit Schweizer Vergangenheit

Younes

Im Kampf um den Einzug in den WM-Viertelfinal setzt Portugal morgen Abend (auf Sky Sport mit SRF zwei) gegen die Schweiz auf Goalie Diogo Costa (23), der einst im Kanton Aargau geboren wurde.

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Diogo Costa ist einer der wertvollsten Torhüter der Welt. © IMAGO / Agencia EFE

Jahrelang stand bei den Portugiesen Rui Patricio im Tor. 105 Länderspiele hat er auf dem Buckel, wurde mit Portugal 2016 Europameister und 2019 Nations League-Sieger. Mittlerweile ist er 34 Jahre alt und nach wie vor Stammgoalie bei der AS Roma, doch im portugiesischen Nationalteam wurde er von Diogo Costa als Nummer 1 abgelöst. Einem 23 Jahre alten Keeper, der seit Jahren beim FC Porto spielt, vor drei Jahren sein Debüt in der höchsten Liga Portugals gab, im Oktober 2021 zu seinem ersten Länderspiel kam und im vergangenen März in den Playoffs gegen Nordmazedonien, als sich Portugal das WM-Ticket sicherte, ins kalte Wasser geworfen wurde – und überzeugte.

Diogo Costa ist eine der grossen Entdeckungen der letzten Zeit im portugiesischen Fussball. In der vergangenen Saison gelang ihm in der heimischen Liga der grosse Durchbruch. Nur 22 Tore kassierte er in 33 Meisterschaftsspielen, er hielt sein Tor 15 Mal sauber und war massgeblich daran beteiligt, dass der FC Porto Meister wurde. Fünfmal wurde er in jener Saison in Portugal zum Goalie des Monats gekürt, es zeigt, welches Potenzial in ihm steckt. Und dass er gerade in den kapitalen Playoffs gegen die Türkei von Trainer Fernando Santos gegenüber Routinier Rui Patricio den Vorzug erhielt, unterstreicht, was ihm in seiner Heimat zugetraut wird.

«Bei Diogo Costa glaube ich, dass er ein grossartiger Torhüter sein wird»

Für Diogo Costa wird das Duell gegen die Schweiz ein spezielles Spiel. Natürlich wegen der Bedeutung, schliesslich träumt ganz Portugal vom ersten WM-Titel in der Geschichte. Doch auch, weil der Goalie über eine Schweizer Vergangenheit verfügt. Denn seine frühe Kindheit verbrachte der portugiesisch-schweizerische Doppelbürger im Kanton Aargau. Er wurde 1999 in Rothrist geboren, sein aus Portugal stammender Vater arbeitete zu dieser Zeit in der Schweiz. Als Diogo sieben Jahre alt war, zog er mit der Familie nach Vila das Aves im Nordwesten Portugals. Sein erster Verein war ein kleiner Klub in der Nähe seines Heimatdorfs. Mit neun Jahren wechselte Costa zu CB da Póvoa Lanhoso, einem Klub aus der Nähe von Braga, 2011 zog er zum grossen FC Porto weiter, wo er den Nachwuchs durchlief, bis er 2019 in die erste Mannschaft aufstieg. Bereits im Alter von 16 Jahren durfte er Trainings mit der ersten Mannschaft bestreiten, gemeinsam mit der spanischen Legende Iker Casillas. Dieser sagte schon bald: «Bei Diogo Costa glaube ich, dass er ein grossartiger Torhüter sein wird.»

Ich muss gestehen, dass ich nicht erwartet habe, dass alles so schnell geht»

Er lag richtig. Diogo Costas Weg führte weiter aufwärts. Als Nachwuchsspieler wurde er 2016 und 2018 mit Portugal U17 bzw. U19-Europameister, mittlerweile ist er Stammgoalie der Nati. «Ich muss gestehen, dass ich nicht erwartet habe, dass alles so schnell geht. Wie ich schon mehrmals gesagt habe, habe ich mich darauf konzentriert, jeden Tag zu arbeiten, damit diese Momente so schnell wie möglich kommen», sagte Costa vor ein paar Monaten. Der talentierte Goalie verfügt über zahlreiche Qualitäten. Er strahlt im Tor Sicherheit aus und verfügt über herausragende Fähigkeiten mit dem Ball am Fuss. Zudem gelingt es Diogo Costa laut einer Erhebung der portugiesischen Wochenzeitung Expresso bei Abstössen, den Ball durchschnittlich über eine Distanz von 63,9 Metern zu befördern, damit liegt er weit über den durchschnittlich 57,5 Metern von Routinier Rui Patrício.

In dieser Saison brillierte Diogo Costa bisher auch in der Champions League und führte den FC Porto zum Gruppensieg. Sein Marktwert stieg gemäss «Transfermarkt» auf 35 Millionen Euro, damit belegt er in der vom Belgier Thibaut Courtois (60 Mio. Euro) angeführten Rangliste der wertvollsten Torhüter der Welt Position 6. Zum Vergleich: Der Marktwert von Gregor Kobel wird auf 25 Mio. Euro geschätzt, jener von Yann Sommer auf fünf Millionen.

Marktwerte garantieren aber bekanntlich keine Siege, und so lebt die Hoffnung, dass morgen Abend die Schweiz trotz Diogo Costa in die Viertelfinals einzieht.

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