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Die Regentschaft der Celtics geht weiter - oder nicht?

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Die NBA startet in ihre 79. Saison. Mit einem haushohen Titel-Favoriten, mehreren Aussenseitern, zwei Schweizern und einem Rookie mit grossem Namen.

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Die Boston Celtics gelten als Titelverteidiger erneut als Favorit auf die NBA-Trophäe © KEYSTONE/AP/CHARLES KRUPA

Die Boston Celtics krönten eine exzellente letzte Saison, in der sie bereits in der Qualifikation dominiert hatten und im Final gegen die Dallas Mavericks auf dem Weg zum 4:1-Erfolg in der Serie nur phasenweise gefordert wurden, mit dem 18. Titel in der Vereinsgeschichte. Diese Larry-O’Brien-Trophäe des Meisters hat für die Celtics einen besonderen Wert, macht sie sie doch zum Rekordmeister - mit einem Titel mehr als der grosse Rivale von der Westküste, die Los Angeles Lakers.

Eigentlich spricht nichts dagegen, dass Boston seine Dominanz in der neuen Saison wird aufrechterhalten können. Denn anders als schon oft geschehen, wenn die Helden eines Titelgewinns weiterziehen, weil sie bei einem anderen Team den grossen Zahltag einheimsen können, ist es General Manager Brad Stevens und Trainer Joe Mazzulla gelungen, die Mannschaft mit all ihren Stars wie Olympiasieger Jayson Tatum und Finals-MVP Jaylen Brown zusammenzuhalten. Bei einer Umfrage unter allen Geschäftsführern der NBA-Teams glaubten 83 Prozent von ihnen an eine erfolgreiche Titelverteidigung der Celtics.

Experten trauen es am ehesten einem Team aus dem Osten zu, die Regentschaft der Celtics doch wieder zu beenden. Die New York Knicks holten mit Karl-Anthony Towns einen Spieler, der das Potenzial hat zu glänzen - und Jalen Brunson zu unterstützen, der in der letzten Saison endgültig zum Star aufstieg. Der Spielmacher sorgte im Sommer für Schlagzeilen, weil er freiwillig auf 113 Millionen Dollar verzichtete, die ihm zugestanden wären, hätte er seinen Vertrag erst in einem Jahr verlängert. Doch Brunson wollte, dass das Geld in die Mannschaft investiert wird, damit ihm bessere Spieler zur Seite gestellt werden.

Auch die Philadelphia 76ers haben mit Paul George einen prominenten Zuzug getätigt. Und in der "City of Brotherly Love" ist die Hoffnung gross, dass der 34-Jährige zusammen mit Tyrese Maxey und Joël Embiid Grosses erreichen kann.

Der Westen ist traditionell ausgeglichener, und es gibt kein Team, das klar heraussticht. Finalist Dallas hat mit Klay Thompson einen einst begnadeten Distanz-Werfer verpflichtet. Ob der vierfache Champion für den slowenischen Spielmacher Luka Doncic die Verstärkung sein kann, die sich die Texaner erhoffen, ist fraglich. Die Denver Nuggets mit Nikola Jokic, dem wertvollsten Spieler der letzten Saison, gewannen 2023 den Titel. Dem Team aus Colorado könnte es aber an Breite fehlen, um ganz vorne mitzuspielen. Und die Oklahoma City Thunder, das beste Team im Westen der letzten Spielzeit, hat bewiesen, über viel Potenzial zu verfügen. Es aber bis anhin nicht auf die Playoffs ummünzen können.

Clint Capela nimmt seine elfte Saison in der NBA in Angriff, seine fünfte mit den Atlanta Hawks. Im Sommer war immer wieder mal zu hören, dass die Hawks bei einem passenden Angebot nicht abgeneigt wären, Capela weiterziehen zu lassen. Doch die Gerüchte erhärteten sich nicht, und so ist der Genfer immer noch da. Der 30-Jährige ist ein verlässlicher Spieler, der nicht die ganz grossen Zahlen abliefert, aber doch konstant sowohl offensiv als auch defensiv Akzente setzen kann. Allerdings ist fraglich, ob Capela dies auch schon beim Saisonauftakt in der Nacht auf Donnerstag gegen die Brooklyn Nets wird tun können. In der Vorbereitung zog er sich gegen Miami eine Verletzung am rechten Knöchel zu.

Capela ist in dieser Saison nicht mehr der einzige Schweizer in der NBA. Mit Kyshawn George dürfte bald ein zweiter das Parkett der weltbesten Basketball-Liga betreten. Der 20-jährige Walliser aus Monthey hatte zuletzt ein Jahr am College in Miami gespielt, ehe er im Juni im Draft an 24. Stelle gezogen und an die Washington Wizards abgegeben wurde. In der Vorbereitung wusste George mit seinen Wurfqualitäten zu gefallen, sodass Experten in Aussicht stellten, der junge Schweizer könnte bald regelmässig zum Einsatz kommen. In der Nacht auf Freitag könnte es soweit sein, im Heimspiel gegen Boston.

In Los Angeles sorgte zuletzt einer für Diskussionen, der noch keine Sekunde in der NBA gespielt hat. Bronny James, der Sohn von Superstar LeBron James. An 55. Stelle wählten die Los Angeles Lakers den 20-Jährigen im diesjährigen Draft und ermöglichten somit Historisches. Denn noch nie in der NBA-Geschichte haben Vater und Sohn gleichzeitig in demselben Team gespielt. Die Stimmen halten sich hartnäckig, dass James Jr. einfach vom Renommee und Einfluss seines Vaters profitierte und eigentlich gar nicht NBA-Niveau hätte. Das Gegenteil beweisen kann der Filius erstmals in der Nacht auf Mittwoch gegen Minnesota.

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