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Die Nati als Jungbrunnen?

Andy

Die Tage werden kürzer, die dunklen Phasen länger, das Jahresende rückt näher, vielerorts wird Bilanz gezogen – und da werden sich ziemlich sicher auch ein paar im Ausland engagierte Schweizer Fussballer kritische Fragen stellen.

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Ricardo Rodriguez hat sich in der Vergangenheit immer wieder zurückgekämpft. © KEYSTONE/EPA/Mads Claus Rasmussen

Diverse Spieler der Nati sind angeschlagen oder verletzt – von Jonas Omlin über Nico Elvedi, Ruben Vargas, Leonidas Stergiou, Michel Aebischer, Becir Omeragic bis hin zu Ulisses Garcia und Loris Benito. Das führt dazu, dass Murat Yakin für die kommenden Länderspiele gegen Serbien und Spanien auch beim Aufgebot kreativ werden musste. Spieler aufbot, die noch kein Länderspiel auf ihrem Konto haben: Goalie Pascal Loretz (FC Luzern) sowie die Verteidiger Aurèle Amenda (Frankfurt), Albian Hajdari (Lugano) und Miro Muheim (Hamburg). Dazu kommen Akteure, die aus verschiedenen Gründen mehr oder weniger lang nicht mehr im Aufgebot standen, beispielsweise Simon Sohm (Parma) oder Noah Okafor (Milan) und Ardon Jashari (Brügge).

Rodriguez unter Druck

Nationalcoach Murat Yakin gibt aber auch Spielern eine Chance, die in ihren Klubs aktuell keinen einfachen Stand haben und die Nati als Moralspritze oder Jungbrunnen nutzen können. An vorderster Stelle ist da Routinier Ricardo Rodriguez (32) zu nennen, der bei Betis Sevilla in dieser Saison wettbewerbsübrgreifend erst 623 Minuten Spielzeit erhielt und in den letzten drei Meisterschaftsspielen nur gerade für eine Minute eingewechselt wurde, sonst auf der Bank schmorte. Aktuell scheint es, dass der Wechsel nach Sevilla nicht die richtige Wahl war und dass er sich trotz Vertrags bis 2026 vielleicht schon bald Gedanken über die Zukunft machen muss. Zumal in der Nati mit Miro Muheim nun ein starker Linksfuss ein Aufgebot erhalten hat und sich in den Vordergrund drängen möchte. Doch Rodriguez wurde in der Vergangenheit schon mehrfach abgeschrieben, hat sich aber immer wieder zurückgekämpft…

Noah Okafor wurde von Yakin wieder aufgeboten, nachdem der Nati-Coach den Milan-Stürmer nach der EM übergangen war, weil er mit dessen Einstellung und Trainingseinsatz nicht zufrieden gewesen war. Okafor kommt bei der AC Milan regelmässig zum Einsatz und muss nun zeigen, dass er die Message des Nati-Coaches verstanden hat. «Vor allem junge Spieler haben eine Chance verdient. Jeder kann mal irgendwo einen Fehler machen. Das ist legitim und menschlich. Deswegen bringt es nichts, wenn wir konsequent sind. Er kann sich ja nur beweisen, wenn er auf dem Platz steht», sagte Yakin nun bei der Bekanntgabe seines Nati-Kaders.

Befreiungsschlag – oder Luftveränderung

Andere in einer der Top-5-Ligen Europas engagierte Spieler, die in der Vergangenheit zum Kader gehört hatten oder gar Stammspieler gewesen waren, sind aktuell nur auf Pikett und brauchen wohl in ihren Klubs einen Befreiungsschlag, um auch in der Nati wieder eine tragende Rolle zu bekleiden. Oder eine Luftveränderung. Silvan Widmer etwa ist in Mainz zwar Captain, aktuell aber nur Teilzeitarbeiter – er stand in dieser Saison erst einmal in der Startformation, kam in den letzten vier Bundesligaspielen gerade mal auf sechs Spielminuten.

Goalie Philipp Köhn, dem man vor nicht allzu langer Zeit zugetraut hatte, in der Nati um die Nummer 1 mitzukämpfen, begann bei der AS Monaco zwar die Saison als Stammkeeper, weil Radoslaw Majecki verletzt war. Doch mittlerweile ist der Pole wieder zurück, bei Coach Adi Hütter gesetzt und steht Köhn vor der Sonne. Im Tief befindet sich auch Verteidiger Cédric Zesiger. In den ersten fünf Spielen dieser Bundesligasaison stand er bei Wolfsburg in der Startelf und spielte durch, in den letzten vier Matches schmorte er aber nur noch auf der Bank. Für den 26-Jährigen muss sich bald etwas ändern, sonst wäre ein Leihgschäft im Winter wohl nötig, um wenigstens zu Spielpraxis zu kommen.

Dass eine Luftveränderung für neuen Schub sorgen kann, zeigten zuletzt Fabian Rieder, Eray Cömert und auch Andi Zeqiri. Rieder war bei Rennes nur zweite Wahl, liess sich stattdessen nach Stuttgart ausleihen und ist in der Bundesliga bereits ein sicherer Wert, kommt regelmässig und nicht zu knapp zum Einsatz. Eray Cömert war in Valencia in der Sackgasse, tankte mit den leihweisen Transfers zuerst nach Nantes und nun zu Valladolid Selbstvertrauen und gehört bei seinem Team in der spanischen Liga zu den Stammkräften. Und Andi Zeqiri wurde von Genk Ende August für den Rest dieser Saison an Standard Lüttich abgegeben, was sich als perfekter Entscheid erweisen könnte: In den ersten sieben Spielen für seinen neuen Klub stand er in der Startelf und erzielte vier Tore; am vergangenen Wochenende netzte er beim 2:1-Sieg gegen St. Truiden gleich doppelt ein.

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