Diese Verlängerung ist die richtige Entscheidung und ein Erfolg für beide Seiten, meint Sky Reporter Dennis Bayer.
Seit seiner Verpflichtung vor fast genau zwei Jahren hat Sebastian Hoeness dem VfB Stuttgart wieder eine fussballerische Identität gegeben. Der VfB spielt attraktiven und offensiven Fussball. Die Qualifikation für die Champions League in der vergangenen Saison war ein Erfolg, der selbst für die kühnsten Optimisten in Stuttgart nicht vorstellbar war und Hoeness bei den VfB Fans in kürzester Zeit zum Heilsbringer hat werden lassen.
Dazu hat es der 42-Jährige reihenweise geschafft, Spieler weiterzuentwickeln: Deniz Undav, Chris Führich, Jamie Leweling, Angelo Stiller, Nick Woltemade, Maximilian Mittelstädt, Leonidas Stergiou, Enzo Millot,… diese Liste könnte noch weitergehen.
RB ist nicht mehr der "nächste Karriereschritt"
Kein Wunder, dass solche Erfolge auch Begehrlichkeiten wecken. Unter anderem RB Leipzig hatte Hoeness als Wunschkandidaten für diesen Sommer auf dem Zettel (Sky berichtete). Dass Hoeness sich für einen Verbleib beim VfB entschieden hat, dürfen sich vor allem die Verantwortlichen Fabian Wohlgemuth und Alexander Wehrle auf die Fahnen schreiben. Auch der Verein an sich ist nicht mehr derselbe wie vor zwei Jahren.
Neue Sponsoring- und Investoreneinnahmen stellen den Klub auf ein breiteres, stabileres Fundament und setzen Geld frei, das in die Mannschaft investiert werden kann. Geld, das Wohlgemuth clever einsetzt und einen Kader zusammengestellt hat, der um europäische Plätze mitspielen kann, beziehungsweise muss. Der Wechsel vom VfB Stuttgart zu RB Leipzig ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht der "nächste Karriereschritt", der es noch vor wenigen Jahren gewesen wäre.
VfB-Entwicklung ist noch nicht am Ende
Die aktuelle Situation zeigt aber auch: Die gemeinsame Entwicklung ist noch nicht am Ende. Fünf sieglose Spiele in Folge gab es beim VfB unter Hoeness noch nie. Der Trainer muss schnell beweisen, dass er seine Mannschaft aus diesem sportlichen Tal führen kann.
Auch der Kader ist noch nicht ganz ausgereift: Die Defensive ist zu oft nicht sattelfest, der Offensive fehlte es immer wieder in dieser Saison an Effizienz, zudem fehlt ein Herausforderer für Stiller und Atakan Karazor im zentralen Mittelfeld. Die Verlängerung mit Sebastian Hoeness gibt allen Beteiligten jetzt die Möglichkeit, diese Aufgaben mit vollem Fokus und maximaler Planungsfähigkeit anzugehen.